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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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»Wir dürfen ein so ausgezeichnetes Szenariumsmaterial nicht
vergeuden
, nicht wahr? Ich bin mir darüber im klaren – wie Sie sicherlich auch selbst wären, wären Sie nicht mehr als ich in praktischen Angelegenheiten bezüglich unserer Gäste engagiert – ich bin mir darüber im klaren, wie ich sagte, wie enttäuschend es für unsere guten Freunde Sibyl und Kazim wäre, wenn dermaßen interessante Gäste – hm – des Lebens Wirrwarr in einer Weise abstreifen sollten, die sie, ich beziehe mich natürlich auf Sibyl und Kazim, nicht auf unsere Gäste – als langweilig und weltlich bezeichnen würden.«
    Er wandte sich wieder dem Aktenstudium zu, schwatzte aber weiter. »Sibyl selbst hat nämlich ein außerordentlich unterhaltsames Szenarium vorgeschlagen, das sich auf unsere kleine Gemeinde äußerst anregend auswirken wird, dessen bin ich sicher. Aus diesem Grunde, liebe Dame, bin ich daran interessiert, daß Mr. Garvin so rasch wie möglich zu seinem normalen und zweifelsohne außerordentlich leistungsfähigen Ich zurückfindet, was wiederum der Grund dafür ist, daß ich Ihnen gewisse Instruktionen bezüglich der Art und Weise erteilt habe, in der er und Miss Blaise in den nächsten ein, zwei Tagen untergebracht und behandelt werden sollen.«
    Als Mrs. Ram sicher war, daß er seine Ansprache beendet hatte, erwiderte sie: »Wie angeordnet, wurde Miss Blaise intensiver Leibes- und Kleidervisitation unterzogen, die verschiedene Angriffs- und Verteidigungswaffen sowie Einbruchsgeräte zu Tage brachten.
    Mr. Garvin verharrte in halb schizophrenem Zustand, wobei er in regelmäßigen Abständen das Wort Prinzessin murmelte. Beiden wurden Schuhe und Kleider abgenommen, jeder bekam eine Decke, und sie wurden dann gemeinsam in einer Kellerzelle des nordöstlichen Schlaftrakts eingekerkert, wobei oben erwähnte Zelle mit separater Waschgelegenheit und Toilette versehen ist, aber nur eine, leicht zu bewachende Tür sowie Fenster in Bodenhöhe hat, das zu eng ist, um menschlichen Körper durchschlüpfen zu lassen.«
    »Eingekerkert …« murmelte Thaddeus Pilgrim zustimmend und schloß kurz die Augen, als wolle er das Wort auf der Zunge zergehen lassen. »Ja, ausgezeichnet, Mrs. Ram. Ich bin sicher, wir gehen richtig in unserer Annahme, daß das – äh – hm –« er senkte mit entschuldigender Miene die Stimme, »das Entkleiden unserer Besucher ein Abschreckungsmittel für jegliche Erwägung von Fluchtplänen ist, sowohl in praktischer als auch in psychologischer Hinsicht, wobei mir, wie ich mir vorstellen könnte, Dr. Tyl sicherlich zustimmen würde, wäre er konsultiert worden.« Er klopfte mit schlaffen Fingern auf die Akte. »Aber das sind erfinderische Leute, liebe Dame. Ich bin sicher, Sie haben ein zweites Schloß an der Tür anbringen lassen. Und auch dafür gesorgt, daß zwei Männer ständig Wache halten?«
    »Wie angeordnet, Doktor«, antwortete Mrs. Ram mit einem Kopfnicken. »Darüber hinaus habe ich sichergestellt, daß unseren Gästen Essen und Getränke zur Verfügung gestellt werden. In der Zelle befinden sich zwei Schlafkojen und Matratzen, so daß Einkerkerung keine körperlichen Härten mit sich bringt – wieder gemäß Ihren Instruktionen. Aus Gespräch von vorhin zwischen Ihnen und Dr. Tyl entnehme ich, Sie wollen verhindern, daß er bei Wiederherstellung Mr. Garvins mentaler Normalität seine professionellen Fähigkeiten einsetzt?«
    »So ist es«, bestätigte Thaddeus Pilgrim liebenswürdig. »Ich neige der Ansicht zu, daß es nicht schadet, ja unserer Gemeinschaft sogar von Nutzen sein kann, wenn Dr. Tyl – hm – eine kleine Weile im Licht des Scheiterns der Durchführung seines Unternehmens für das heute abend geplante Szenarium schmoren kann.
    Ich bin weiters der Meinung – der Meinung eines Laien natürlich, obwohl man diese nicht immer geringschätzen soll –, daß es in Anbetracht der Beziehung, die der gute Doktor selbst betont hat, wahrscheinlich ist, daß Mr. Garvin mit Hilfe von Miss Blaise
rascher
wiederhergestellt sein wird als durch jede Behandlung, die Dr. Tyl vornehmen könnte.«
    Mrs. Ram nickte kurz zustimmend und hakte etwas auf ihrem Manuskripthalter ab. »Nächster Punkt«, sagte sie. »Ich schließe nun aus glücklichem Verhalten Sibyl Prays und Kazims, daß ein Szenarium stattfinden soll, das Kampf zwischen besagten Personen und unseren beiden Gästen beinhalten wird.«
    »Ja, ja, das stimmt«, sagte Thaddeus Pilgrim abwesend und vertiefte sich wieder in

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