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Mönchsgesang

Mönchsgesang

Titel: Mönchsgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günter Krieger
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Dreyling!«, fuhr Mathäus fort.
    Die Männer schüttelten einander die Hände.
    »Und wo sind Jutta und Maria, deine bezaubernden Freundinnen?«, wandte sich Heinrich wieder an seinen Freund.
    »Nicht da, wie du siehst!«
    »Oh, wie schade!«
    »Ach, Süßholz raspeln kannst du immer noch. Setz dich!«
    Heinrich kam der Aufforderung nach, während Chlodwig sich mehrmals um die eigene Achse drehte und sich neben seinem Herrn mit einem zufriedenen Brummen zu Boden plumpsen ließ.
    Mathäus eilte zum Herd, um mit einer ordentlichen Portion Haferbrei zurückzukehren. Heinrich dankte ihm und begann zu löffeln, denn nach dem langen Ritt war er in der Tat äußerst hungrig. Während er aß, beobachtete ihn Mathäus mit gerunzelter Stirn. Im Gesicht des Freundes leuchteten rote und blaue Schwellungen. »Du siehst aus, als hättest du dich mit einer Bande Strolche geprügelt«, bemerkte er schließlich.
    »So ähnlich war es auch«, schmatzte Heinrich.
    »Das ist etwas, was ich nie verstehen werde: Ein friedfertiger Mensch wie du – und trotzdem immer in Händel verwickelt!«
    Sie hatten sich viel zu erzählen, obwohl nicht einmal zwei Wochen vergangen waren, seit sie sich zum letzten Mal gesehen hatten. Mathäus nahm erleichtert zur Kenntnis, dass der Schwarze Tod in Köln auf dem Rückzug war. Heinrich und Dietrich hatten die Stadt also unversehrt verlassen können.
    »Dient Ihr eigentlich immer noch der Garde des Markgrafen?«, begehrte Dreyling zu wissen, obwohl er sich eine Beantwortung dieser Frage längst aus dem bisherigen Gesprächsverlauf hätte zusammenreimen können.
    Heinrich schüttelte mit einem schmalen Lächeln den Kopf.
    »Seid Ihr Kaufmann?«
    Heinrich wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Mathäus kam ihm zuvor. »Nein, Vater! Heinrich ist kein Kaufmann. Er ist … eine Art Bote.«
    »Ach was?«
    »Und er ist bekannt für seinen scharfen Geist, seine Menschenkenntnisse und seinen Spürsinn. Deshalb habe ich ihn zu mir gebeten. Ich brauche seine Hilfe.«
    Dreyling zupfte verwirrt an seinem Bart. »Aha, aha!« Er sah den Freund seines Sohnes nachdenklich an. »Wenn dem so ist, könnt Ihr ja vielleicht meinem Filius klar machen, dass es in diesem Kuhdorf keine Zukunft für ihn gibt.«
    Mathäus' Faust, die krachend auf dem Tisch aufschlug, ließ die Männer zusammenfahren, während Chlodwig knurrend seinen Kopf hob.
    »Vater, jetzt nicht! Schluss damit, verstehst du? Ich will nichts davon hören!«
    Dreyling hob seine Hände. »Schon gut, Junge, schon gut«, sagte er besänftigend. »Niemand will dich zu deinem Glück zwingen.« Schmollend betrachtete er seinen Hornlöffel.
    Inzwischen hatte Heinrich sein Mahl beendet und schob den Teller von sich. Sein sorgenvoller Blick galt dem bebenden Mathäus, und er spürte die Notwendigkeit, die Unterhaltung in andere Bahnen zu lenken. »Über welches Problem zermarterst du dir denn diesmal den Kopf, Mätthes«, sagte er deshalb ohne Umschweife.
    Mathäus schüttelte den Kopf. Er war immer noch sichtlich erregt wegen der Kommentare seines Vaters. »Nicht hier!«, knirschte er. »Wir gehen ins ›Carolus Magnus‹. Bei einem kühlen Bier lässt es sich besser reden.«
    »Und ich?«, empörte sich Dreyling. »Willst du deinen alten Vater schon wieder hier zurücklassen?«
    Mathäus zwang sich, nicht die Augen zu verdrehen. »Ich denke, du magst den Wein nicht, den man dort serviert, Vater.«
    »Dann trinke ich eben ein Bier!«, erwiderte Dreyling wie ein trotziger Knabe.
    »Ich freue mich, dass Ihr mit uns kommen wollt, Herr Dreyling.« Heinrich schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln, für das Mathäus ihn fast beneidete.
    »He, Leo! Wo zum Henker bleibt mein Bier?«
    Mathäus warf den Bauern am Nachbartisch einen Blick zu, mit dem er sie flehentlich um Nachsicht erbat.
    »Leo! Wo bleibt mein Bier?«, rief Richmond Dreyling noch einmal. Seine Stimme klang bereits leicht verschwommen. Die Hand seines Sohnes legte sich sachte auf die seine.
    »Vater! Du hast jetzt genug. Das wäre bereits dein achtes.«
    »Na und? Ich habe Durst, und dieses Gesöff schmeckt gar nicht mal so übel.«
    »Also gut, Vater. Dann trinkst du eben noch eins. Aber bitte, sei doch so freundlich und schrei hier nicht so rum.«
    »Ja, ja«, brummte Dreyling.
    In diesem Augenblick erschien Leo und schob ihm den nächsten Becher zu. »Bier von mir, das mundet dir«, krähte er lachend. »Es freut mich, dass mein Bier Euch schmeckt, edler Herr Dreyling.«
    »Fast so gut wie ein Rheinwein«,

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