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Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock)

Titel: Mörder im Chat - Ostsee-Krimi : (Aus Rostock) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinstorff-Verlag
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Barbara, Uplegger und Ann-Kathrin Hölzel. Barbara wandte sich an Gusella: »Was ist das für ein Trichter unter dem Baggergreifer?«
    »Unser Vorzerkleinerer. Der macht, was sein Name sagt: Er zerkleinert grob den Müll.«
    »Und wo sind die berühmten Förderbänder, die in Krimis angehalten werden, wenn man eine Leiche findet?«
    Gusella lachte, wenn auch nicht aus vollem Hals: »In der nächsten Halle, der Aufbereitung und Sortierung. Dort werden die anorganischen Wertstoffe aussortiert, Metalle beispielsweise. Seit dem 1. Juni 2005 läuft die RABA, doch eine menschliche Leiche wurde von unseren Mitarbeitern noch nie gefunden.«
    Nur Barbara und Uplegger bemerkten, dass einer der Kriminaltechniker und eine noch sehr junge uniformierte Polizistin etwas Wichtiges entdeckt haben mussten, denn beide hoben sie den rechten Arm. Sie arbeiteten an verschiedenen Stellen des Müllbergs, der Kriminaltechniker nahe beim Bagger, die Polizistin wohl an die fünfzehn Meter von ihm entfernt. Sie riefen auch etwas, der Techniker in Richtung Pentzien, die junge Beamtin in Richtung ihres Zugführers.
    »Weder auf den Förderbändern, noch …«, sagte der Betriebsleiter gerade, als man den Spusi-Mann »Fund!« rufen hörte.
    »… bei der Vorsortierung«, stammelte Gusella, plötzlich leichenblass.
    Dies war die Stunde von Manfred Pentzien. Alle Beamten hatten den Müllberg geräumt. Die Fundorte waren mit kleinen Fähnchen markiert. Pentzien stieg allein hinauf, was mit der Videokamera festgehalten wurde. Er betrachtete eingehend die Umgebung der Funde, dann erst winkte er den Mann mit der Kamera zu sich. Als dieser den Müllberg bestieg, kamen Tüten und loser Abfall ins Rutschen. Pentzien öffnete einen blauen Müllsack und schaute hinein. Der Videomann filmte.
    »Ein Unterschenkel und ein Fuß«, rief Pentzien vom Berg herab.
    Im Gegensatz zu Uplegger hatte sich Barbara nicht vorwärtsbewegt. Sie spürte, wie Gusella neben ihr zusammenzuckte.
    »Linker Unterschenkel«, rief Pentzien, »rechter Fuß. Der Täter hat Humor.«
    »Humor?«, flüsterte Gusella entsetzt. Dann übergab er sich.
    Am Ende waren es sieben blaue Müllbeutel, in denen Leichenteile gefunden wurden. Alle Gliedmaßen der eindeutig weiblichen Person waren vorhanden und auf sechs Säcke verteilt worden, im siebenten befand sich der Torso, eingewickelt in ein zerrissenes, blutbeschmiertes Daisy-Duck-T-Shirt. Der Kopf fehlte.
    Der Täter hatte die Teile relativ sorgfältig verpackt, denn es fanden sich nur geringe Blutanhaftungen an den Außenseiten der Tüten; genug allerdings, dass ein paar Tröpfchen an den Hausmüllcontainer gelangt waren. Und nicht nur dorthin, denn die von Pentzien noch einmal in die Rigaer Straße geschickten zwei Kriminaltechniker hatten inzwischen im Aufzug doch Blutspuren gesichert. Verschwindend kleine Tröpfchen, aber immerhin.
    Der mutmaßliche, eigentümliche Humor des Täters hatte dafür gesorgt, dass nicht zusammengehörige Körperteile zusammen verpackt waren. Vielleicht war das eine symbolische Geste, enthielten die Kombinationen eine Botschaft, vielleicht war der Mörder einfach nur irre. Barbara beugte sich kopfschüttelnd über die Tüten, deren Inhalt ihr von einem Mitarbeiter der Spusi gezeigt wurde. Jonas Uplegger blickte ihr über die eine Schulter, Gunnar Wendel über die andere. Sie gaben Geräusche von sich, die alles Mögliche bedeuten konnten: Ekel, Verwunderung, Missbehagen, Neugierde.
    »Kein Schädel?«, vergewisserte sich Uplegger.
    »Nee«, entgegnete der Spusi-Chef.
    »Vielleicht als Trophäe mitgenommen«, überlegte Gunnar Wendel.
    »Tja …« Pentzien konnte nur mit den Achseln zucken.
    »In einer Reisetasche«, ergänzte Uplegger.
    »Keine voreiligen Schlüsse!« Barbara richtete sich ächzend auf, sie spürte ihre Wirbelsäule.
    »Verehren die Anhänger der Schwarzen Szene nicht auch Schädel?«, wollte Wendel wissen.
    Uplegger fragte zurück: »Sie meinen die Gothics?«
    »Ja, ich glaube, so nennt man sie auch.«
    »Sie verehren zwar Schädel und andere Todessymbole, aber deshalb töten sie noch lange nicht«, bemerkte Barbara. »In der Wohnung deutet nichts darauf hin, dass Lena Schultz Verbindungen in diese Szene hatte.«
    »Der F.C. Sankt Pauli hat auch einen Totenkopf als Symbol«, mischte sich ein Spusi-Mann ein, »der Mörder könnte also ein Pauli-Fan sein.« Er zwinkerte Barbara zu, also war das ein Scherz.
    »Der Lorbass!«, rief Wendel sofort.
    »Wer?«
    »Na, unser Kollege Jürgen Lutze. Der

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