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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Frauengeschichten, obwohl einiges darauf hinweist, dass er homosexuell ist. Und diese dauernde Aggressivität. Mir kommt das vor, als würde er eine Rolle spielen. Ist ja auch Schauspieler.“
    „ Ging mir auch so, von Anfang an. Hat denn seine Überprüfung irgendwas ergeben?“
    „ Nicht wirklich. Typisches Jüngelchen aus reichem Haus, hat nie eine richtige Ausbildung gemacht, nie wirklich gearbeitet. Naja, die Vorstrafen kennst du ja. Irgendwann hat er dann die Kurve bekommen. Zumindest scheinbar. Er arbeitet schon seit zwei Jahren für Müller.“
    „ Da müssen wir auf jeden Fall dranbleiben. Wie passt das zusammen, damals die Belästigung, heute ein Verhältnis mit Müller?“
    „ Vielleicht liegen wir falsch und die waren aus anderen Gründen zusammen?“
    Jenny seufzte. „Fahr erst mal zurück ins Präsidium. Mal schaun, was Sascha macht. Ich hab auch noch was zu erledigen.“
    „ Was denn?“
    „ Ach , was Privates. Dauert nicht lange.“
    Logo blieb still und warf ihr nur einen nachdenklichen Seitenblick zu.
    Gegen zwölf Uhr waren sie wieder auf der Dienstelle, doch Jenny kam nicht mit hinein, sondern verabschiedete sich auf dem Parkplatz.
    „ Ich mach gleich Mittag. Bis nachher.“
    Bevor er e twas sagen konnte, drehte sie sich um und lief zu ihrem Auto.
    Kopfschüttelnd ging Logo alleine hinein und auf die Suche nach Sascha.
    Jenny fuhr nach Sachsenhausen zum Städel. Sie wusste, dass Paul Gascon heute als Kurator arbeitete und sah sich außerstande, mit der anstehenden Aussprache bis heute Abend zu warten.
    Automatisch griff sie an ihren Gürtel und kontrollierte den Sitz ihrer Waffe. Geschockt sah sie in den Innenspiegel ihres Autos. Was war nur mit ihr los? Heute Nacht hatte sie mit diesem Mann geschlafen, ihm ihre intimsten Gefühle offenbart und jetzt, jetzt verdächtigte sie ihn, ein Mörder zu sein? Nein, nein, das konnte und wollte sie nicht glauben. Aber warum hatte er ihr nicht von seiner Tätigkeit für die Frankfurt-Happenings erzählt? Zigmal war sie im Kopf schon ihre Gespräche durchgegangen. Obwohl sie es strenggenommen nicht gedurft hätte, hatte sie ihm von dem Zusammenhang zwischen den Morden, den Happenings und den alten Sagen erzählt. Und selbst wenn nicht, hätte er es mittlerweile aus der Zeitung erfahren. Warum hatte er geschwiegen?
    Am ganzen Körper vor Anspannung zitternd, parkte sie wieder auf einer Sperrfläche und ging eilig ins Städel hinein. Sie zückte ihren Ausweis und verlangte, Paul sofort zu sehen. Der Angestellte, dem ihr angespannter Gesichtsausdruck nicht entgangen war, beeilte sich anzurufen und nickte ihr zu.
    „ Er kommt sofort.“
    Kaum zwei Minuten später kam ein lächelnder Paul die Treppe zum ersten Stock herunter und Jenny konnte nicht anders, als auch in dieser Situation festzustellen, wie unglaublich gut er aussah. Sein liebevolles Lächeln verblasste, als er ihren Gesichtsausdruck erkannte. Bevor er etwas sagen konnte, knurrte sie.
    „ Lass uns in dein Büro gehen, sofort.“
    Er runzelte die Stirn, schwieg jedoch und ging mit langen Schritten voraus. Unwillkürlich musste Jenny an das erste Mal denken, da sie diesen Weg hinter ihm hergelaufen war. Es schien ihr, als wäre das eine Ewigkeit her, dabei war es gerade mal etwas mehr als eine Woche.
    Er führte sie in sein Büro, schloss die Tür hinter ihr und drehte sich um.
    „ Was ist los?“ fragte er sanft.
    „ Warum hast du mir nichts gesagt?“
    Er seufzte . Offensichtlich hatte er nicht einmal vor, erstaunt zu tun.
    „ Jenny“, begann er un d zögerte dann. „Willst du dich nicht erst mal setzen?“
    „ Nein.“
    Er seufzte nochmal kurz und hob die Hände, um ihr über die Arme zu streiche n, doch Jenny trat schnell einen Schritt zurück. Verletzt blickte er sie an.
    „ Ich verstehe, dass du böse auf mich bist. Aber gerade davor hatte ich Angst.“
    „ Warum sollte ich auf dich böse sein, wenn du die Frankfurt-Happenings berätst?“
    „ Das meine ich nicht, ich glaube, ich fange nochmal von vorne an.“
    Er ging zu seinem Schreibtisch und lehnte sich dagegen.
    „ Ich glaube, ich habe mich beim ersten Mal, als ich dich gesehen habe, in dich verliebt.“
    Er machte einen Moment Pause und wartete, ob Jenny etwas dazu sagen wollte, doch sie schwieg.
    „ Ich wollte dich gleich bei unserer ersten Begegnung am liebsten fragen, ob wir uns wiedersehen, aber du warst so misstrauisch. Es hat ein paar Tage gedauert, bis ich den Mut gefunden habe, dich einzuladen und ich war so

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