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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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vorstellen. Waren danach noch mehr Leute hier unten?“
    „ Nein, wir haben sofort alles abgesperrt. Die Gäste meinten natürlich, das würde zur Aufführung gehören.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht sicher, ob das unsere Aufführungen ruinieren wird oder besonders gute Werbung abgibt.“
    „ Nun“, meinte Jenny und konnte einen leicht zynischen Klang nicht verhindern, „dem echten Opfer dürfte das egal sein.“
    Der Veranstalter räusperte sich , während der Kapitän ungeduldig von einem zum anderen blickte. „Kann ich wieder an meine Arbeit?“
    „ Ja, natürlich, gehen Sie nur.“
    Der Veranstalter trat derweil von einem Fuß auf den and eren. „Das eben war nicht so gemeint, wie es sich angehört hat. Natürlich ist das alles furchtbar.“
    „ Schon gut“, fiel Jenny ihm ins Wort. „Gibt es eine Liste der Besucher?“
    „ Oh ja, die gibt es“, antwortete er erleichtert, dass er helfen konnte, „die Leute müssen zusammen sitzen, wenn sie sich kennen, also brauchen wir bei der Anmeldung die Namen. Ich lasse sie Ihnen sofort zukommen.“
    „ Und eine Liste aller Mitarbeiter auch bitte. Ach“, hielt sie einen vorbeilaufenden Beamten am Ärmel fest „lassen Sie sich doch bitte noch eine Liste der Bootsbesatzung inklusive Bedienungen, Köche und so weiter geben.“
    „ Wird gemacht“, nickte er und setzte seinen Weg fort. Jenny entließ den Veranstalter, der sich erleichtert entfernte, und sah, als sie sich umdrehte, Sascha auf sich zukommen.
    „ Es gibt Probleme Jenny. Grosse macht natürlich einen Riesenaufstand und will sofort gehen oder seinen Anwalt sehen. Die anderen beiden sind auch nicht begeistert von der Befragung, behaupten aber, den ganzen Abend zusammen gewesen zu sein.“
    „ Aha, nicht mal auf der Toilette waren sie allein?“
    „ Naja, schon , aber nur kurz. Da war nicht genug Zeit für einen Mord. Zumal die Toiletten am anderen Ende des Bootes sind.“
    „ Ich hab diesen Fall so satt. Schick sie nach Hause und frag jeden, den du hier erwischst, ob er was beobachtet hat.“
    „ Mach ich, aber die waren alle konzentriert auf die Mörderjagd, also ich meine, das Spiel. Die haben bestimmt nix mitbekommen.“
    „ Ich denke, dabei geht’s genau darum, alles zu beobachten und den Mörder zu finden?“
    „ Ja schon, aber als der Mord passiert sein muss, war gerade Essenszeit. Die Gäste sprechen an den Tischen mit den Schauspielern und können die Treppe gar nicht sehen. Ah, da kommt Herr Professor …“
    „ Er ist kein Professor, wir nennen ihn nur so.“
    „ Ach so. Ich dachte.“
    Der Prof war missmutig wie immer die Treppe hinauf gestampft und kam mit großen Schritten auf sie zu.
    „ S impler Mord. Einfach erstochen. Kein Messer zu finden, Tatzeit vor einer Stunde etwa. Ich bin weg. Weiteres morgen.“
    „ Schönen Abend, Prof.“ murmelte Jenny und hörte nur noch ein Brummen, was sich in etwa wie „Abend? Mi tten in der Nacht, aber ist ja jedem hier egal, dass ich nicht mehr der Jüngste bin“, anhörte.
    Sascha blickte ihm hinterher.
    „ Mach dir nichts draus. Der ist immer so, das gehört zu seinem Image.“
    Er guckte sie zweifelnd an und machte sich auf de n Weg zu weiteren Befragungen. Einen Moment später stürmte Grosse an ihr vorbei, die Treppe hinunter und warf ihr einen wütenden Blick zu. Kurz darauf kamen Possmann und Müller in Begleitung von Logo, der bei ihr stehen blieb. Müller nickte ihr freundlich zu, während Possmann zu Boden blickte.
    Als sie außer Hörweite waren, st ieß Logo hörbar die Luft aus. „Unglaublich. Die drei sind offenbar ganz plötzlich die besten Freunde. Sie waren sich absolut einig, dass keiner von ihnen lange genug vom Tisch weg war, um den Mord zu begehen. Sie haben dann zwar eingeräumt, dass jeder außer Possmann mal zur Toilette war, aber nur so kurz, dass sie eigentlich im Laufen gepinkelt haben müssen. Tschuldigung.“
    Jenny grinste , obwohl ihr nicht danach zumute war. „Sehr anschaulich. Irgendwie find ich das sowieso nicht einleuchtend, dass die zusammen hier waren. Nur um eine neue Show zu planen? Ob Possmann den beiden noch gar nicht gesagt hat, dass er seinen Sitz in der Stiftung niederlegen musste? Obwohl ihnen das bestimmt egal wäre. Aber was sollte er noch hier bei dem Gespräch?“
    „ Aus denen etwas rausbekommen ist wie Würmer aus der Nase ziehen. Grosse hat gar nix gesagt , sondern nur lamentiert und Müller, naja, scheint nett zu sein, aber aalglatt. Dem kommt kein unüberlegtes Wort

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