Mörderbrunnen (German Edition)
handeln. Das hat ihm bestimmt nicht geschmeckt.“
„ Dafür hat ers aber gut hinbekommen.“
„ Hier“, sagte Sascha plötzlich. „Die Kollegen haben heut Nacht noch die Umgegend abgesucht. Das Auto von Mario steht im Parkhaus am Dom. Sie habens abholen lassen.“
Kurz darauf klinge lte das Telefon.
„ Geh du ran, bitte“, meinte Jenny an Logo gewandt und lief zur Anrichte auf der die Kaffeemaschine stand.
Das Gespräch war kurz . „Das war die Wasserschutz. Die haben Spuren am Schiff gefunden, als hätte ein deutlich kleineres Boot angelegt. Aber, das könnte auch vor längerer Zeit gewesen sein. Die Spuren sind nicht eindeutig. Kann auch beim Schleusen oder Anlegen passiert sein. Bringt jetzt nicht direkt viel. Die hören sich gerade um, ob gestern jemand ein kleines Boot gesehen hat, das am Schiff angelegt hat. Das hat der Oliver, den ich am Telefon hatte, schon organisiert.“
„ Gut, eine Sache weniger um die wir uns kümmern mü ssen.“
„ Sascha , was schreibst du da eigentlich?“
„ Ich habe die Aussagen durchgeguckt und jetzt bin ich gerade dabei, die Informationen für den Psychologen zusammenzuschreiben. Das ist doch in Ordnung, oder?“
„ Ja sicher. Je eher, desto besser. Wobei er zu dem Mord wohl nichts beitragen kann. Der diente eher zur Vertuschung. Der Täter hat Wind davon bekommen, dass Mario mit uns geredet hat. Aber wie? Beobachtet er uns? So, ich geh zum Biederkopf, bevor er hier aufläuft und erzähle ihm alles. Bis der Bericht fertig ist, dauerts ja noch.“
„ Aber wir haben noch keine Ergebni sse.“
„ Egal, ich könnt e wetten, die Presse steht bei ihm schon auf der Matte, seit er das Haus verlassen hat oder spätestens seit er hier eingetroffen ist. Bei den vielen Gästen gestern Abend wollen bestimmt einige etwas verdienen, indem sie einen Tipp weitergegeben haben. Vielleicht war ja sogar ein Pressefuzzi an Bord.“
„ Nein. Wir haben von allen Anwesenden die Personalien.“
„ Irgendwer wird die schon informiert haben. Also ich geh mal kurz.“
Lustlos lief sie los und traf den Staatsanwalt in seinem Büro an, wo in einer Tour das Telefon klingelte.
„ Wie kommen die an meine Durchwahl ? Die Zentrale soll die doch abwimmeln.“
„ Stellen Sie doch auf Umleitung.“
„ Was glauben sie , warum ich grad die Gebrauchsanleitung in der Hand habe? Und, was war das gestern und wie passt es in unsere Mordserie?“
Jenny informierte ihn kurz, aber vollständig über alles, was sie wussten und versprach, sich sofort zu melden, wenn weitere Ergebnisse vorlägen.
Biederkopf schüttelte den Kopf. „Bald werden die Leute Angst haben, zu solchen Veranstaltungen zu gehen. Ich könnte wetten, sobald Müller verdachtsmäßig aus dem Schneider ist, verlangt er Verdienstausfall vom Staat.“
„ Soll er doch den Mörder verklagen. Wenn ers nicht selbst ist. Wobei , Müller kommt für mich am wenigsten in Frage.“
„ Warten wir die Ergebnisse ab und beten wir, dass nicht bald ein neuer Mord geschieht. Dieser hier war wohl ursprünglich nicht geplant.“
„ Nein, wir können nur hoffen, dass ihn dieser Zwischenfall von weiteren Morden abhält, aber ich glaubs irgendwie nicht.“
„ Ich auch nicht“, schüttelte Biederkopf den Kopf. „Nicht, so kaltblütig wie der vorgeht.“
Mit einem Nicken verabschiedete sich Jenny und lief durch die langen Gänge zurück in Richtung ihres Büros. Als ihr Handy klingelte, fischte sie es im Gehen aus der Hosentasche.
„ Paul!“
„ Hallo, mein Liebes. Ich wollte dich einfach sprechen. Es ist so lange her , seit dem letzten Mal. Sehn wir uns denn heut Abend?“
„ Wenn ich es irgendwie einrichten kann. Aber wir haben einen neuen Mord und hier geht alles drunter und drüber. Es könnte also spät werden.“
„ Noch einen Mord? Kann ich irgendetwas für dich tun?“
„ Das ist lieb von dir, aber da gibt’s nichts. Ich versuch heut Abend rechtzeitig Schluss zu machen, dann kannst du mich ein bisschen verwöhnen.“
„ Es wird mir ein Vergnügen sein, ich freu mich schon.“ Mit einem Lächeln hängte Jenny auf und fühlte sich gleich besser. Es war doch etwas anderes, wenn man wusste, es wartete jemand auf einen, mit dem man seine Gedanken teilen konnte, als in eine Wohnung zurückzukommen, in der nur eine wenig redselige Vogelspinne zur Unterhaltung beitrug.
In ihrem Büro fand sie zu ihrer Überraschung den B ericht der Pathologie, den Logo schon studierte.
„ Keine Spuren , wie immer. Getötet vor Ort mit
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