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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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einem Nullachtfuffzehn Messer, kriegt man in jedem Laden. Mario scheint völlig überrascht gewesen zu sein. Hat sich nicht gewehrt. Der Todeszeitpunkt liegt ziemlich genau am Anfang des Abendessens.“
     
    Das war ja wohl eine Meisterleistung. Wer konnte schon innerhalb von ein paar Stunden einen Mord so hübsch präse ntieren? Und ohne, dass der geringste Verdacht auf ihn fiel. Wie gut, dass er die Kommissarin und ihre Kollegen nach wie vor im Auge behielt.
    Es hatte ihm gar nicht gefallen, dass dieser Journalist die beiden beobachtete und sich dann noch erwischen ließ.
    Aber das hatte ja nun ein Ende.
    Wie einfach es war, dem Jungen einen Tipp zu geben und ihn an Bord zu locken.
    Mit Kunst hatte das G anze wenig zu tun, aber man durfte durchaus einmal improvisieren.
    D as machte den echten Künstler aus.
     
    Der vorläufige Bericht der Spurensicherung traf nachmittags ein. Wie sie schon befürchtet hatten, war er nicht sehr ergiebig. Weder auf dem Handy noch im PC des Ermordeten fand sich ein Hinweis, mit wem der junge Mann sich abends treffen wollte, beziehungsweise wer ihn auf das Boot gelockt hatte. Auch sonst erfuhren sie nichts, was ihnen bei den weiteren Ermittlungen helfen konnte.
    Die Stimmung im Team war auf dem Nullpunkt. Jenny hatte vor lauter Details, die sie in Einklang zu bringen versuchte, Kopfschmerzen. Logo brütete schlecht gelaunt über den Anwesenheitslisten. Selbst Sascha ließ seine sonstige Heiterkeit vermissen.
    Jenny schlug frustriert auf den Tisch. “Wir drehen uns im Kreis. Da kein neuer Verdächtiger auf der Bildfläche aufgetaucht ist, müssen wir uns die drei, die wir haben, nochmal vorknöpfen.“
    „ Also Grosse, vielmehr sein Anwalt , hat schon verlauten lassen, dass sie zu keiner weiteren Vernehmung bereit sind. Wir müssten ihn verhaften oder per richterlicher Verfügung vorladen.“
    Jenny knirschte mit den Z ähnen. „Warum hab ich das erwartet? Die Frage ist nur, macht ihn das verdächtig oder nicht?“
    „ Ich glaub, das ist Wichtigtuerei. Vor allem von seinem Vater, denn der steckt ja dahinter. Und nicht zu vergessen, er kennt den Polizeipräsidenten, falls er dir das noch nicht mitgeteilt hat.“
    „ Nur ungefähr fünfmal. Na und, ich kenn ihn auch. Zumindest gesehen hab ich ihn mal, von weitem.“
    Sascha grinste. „I ch nur im Fernsehen.“
    „ So kommen wir nicht w eiter. Sollen wir Müller und Possmann vorladen und in die Mangel nehmen?“
    „ Schaden kann’s nicht, aber lass uns bis morgen warten. Die sitzen bestimmt auf heißen Kohlen momentan und morgen sind sie entweder weichgekocht oder wiegen sich in Sicherheit. Dann holen wir sie ab und bearbeiten sie.“
    „ Gut“, Jenny nickte. „ Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Ich fahr jetzt heim und versuch mal abzuschalten. Meinst du, du packst den Nachtdienst? Du hast ja heut Nacht auch nicht viel geschlafen.“
    „ Wenn heut Nacht nicht viel los ist, ist das kein Pro blem. Dann hau ich mich frühzeitig hin. Du weißt, ich kann jederzeit und überall schlafen. Ich will ja nicht hoffen, dass schon wieder ein Mord passiert.“
    „ Oh bitte, nicht beschreien!“
    „ I ch hab heute Abend nichts vor, ich könnte noch ein paar Stunden bleiben“, schlug Sascha vor, „dann kannst du dich auf jeden Fall hinlegen.“
    „ Das wär ne Idee. Ich hau mich jetzt aufs Ohr, wenn du mich so gegen zehn weckst? Geht das, dass du so lange hier bleibst?“
    „ Klar, auf mich wartet heut niemand.“
    „ Bist du Strohwitwer? Wo ist denn deine Freundin?“
    Er seufzte. „Ach, die ist immer noch sauer, weil ich neulich abends solange weg war. Und wenn ich Nachtdienst habe, meckert sie auch und will genau wissen, wo ich wann war und was ich gemacht habe.“
    „ Vielleicht macht sie sich Sorgen?“
    „ Ja aber nicht um mich , sondern dass ich was anstellen könnte. Die ist sowas von eifersüchtig. Dabei wusste sie, als wir uns kennengelernt haben, dass ich Polizist bin und entsprechend oft nicht zu Hause.“
    „ Ach weißt du“, meinte Jenny, „wenn jemand so unsicher ist, ist das egal wie oft du weg bist. So jemand fühlt sich immer von irgendwas bedroht. Und wenn man mal ehrlich ist: Zum Fremdgehen gibt’s immer Gelegenheiten. Dazu muss man keinen Nachtdienst schieben.“
    „ Sag ich ihr auch. Und grad im Dienst geht ja wohl nichts. Was stellt die sich denn vor, was ich hier mache?“
    „ Ich kann dir da keinen Rat geben. Ich fahr jetzt und bin morgen ganz früh hier, hoffentlich mit klarem Kopf.

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