Mörderbrunnen (German Edition)
über die Lippen.“
„ Mensch Logo“, sagte Jenny nachdenklich, „irgendwie sind wir schuld dran, dass Mario da unten liegt.“
„ Ich fühl mich auch mies. Aber es war sein Job und er hätte uns mitteilen können, dass er heut Abend hierherkommt. Ob er das heut Mittag schon wusste?“
„ Sascha, find doch mal raus, ob sein Handy gefunden wurde und versuch bitte, ob in der Redaktion jemand zu erreichen ist. Falls ihn jemand herbestellt hat, muss er ja irgendwie mit ihm in Kontakt getreten sein.“
Sascha nickte und trollte sich.
„ Falls wir nix finden, müssen morgen Taucher ran und um das Boot herum suchen. Auch, obs Spuren gibt, dass ein anderes Boot angelegt hat oder so.“
Logo nickte. „Das wird erst bei Tageslicht gehen , aber ich sag schon mal Bescheid.“
„ Sind die Leute alle nach Hause?“
„ Ja, nur die Besatzung und das Krimi-Menü-Team sind noch da.“
„ Die schicken wir auch nach Hause. Morgen müssen wir uns alle vornehmen und ihnen Fotos zeigen. Vielleicht ist ja irgendjemandem was aufgefallen.“
„ Die waren doch alle mit der Tätersuche beschäftigt.“
„ Naja, aber vielleicht haben sie dabei wirklich auf alles geachtet. Ich hab vor Jahren mal bei sowas mitgemacht. Da weißt du zuerst nicht einmal, wer zu den Schauspielern gehört und wer zu den Gästen.“
„ Klar, wir müssen jeden befragen. Ich sorg schon mal dafür, dass die Fotos von allen Verdächtigen vervielfältigt werden. Was ne Arbeit.“
„ Wir haben genug Verstärkung . Und von Biederkopf die Zusage, noch mehr Leute zu bekommen, wenn wir sie brauchen. Die sollen die Zeugen unter sich aufteilen und wir setzen uns jetzt noch hin und erstellen einen Fragenkatalog. Lass uns zurückfahren und alle Infos zusammentragen.“
Logo nickte und schnappte sich sein Telefon, um die Ko llegen von der Wasserschutzpolizei über den morgigen Einsatz zu informieren. Dann trommelten sie ihr Team zusammen und fuhren nach einer abschließenden kurzen Besprechung zurück aufs Präsidium.
Die Nacht war angefüllt mi t Schreibarbeiten und beide bekamen nur ein paar Stunden Schlaf im Bereitschaftsraum, während sie Sascha für einige Stunden nach Hause schickten. Spät nachts bekam Jenny eine Gute Nacht SMS von Paul und beneidete ihn um seinen Feierabend.
Tag 14, Freitag
Am Morgen blieben sie im Büro und werteten die Befr agungen aus, die noch die ganze Nacht von den Kollegen zusammengetragen worden waren.
Frustriert raufte Jenny sich die Haare. „Keiner hat was gesehen und das Personal war im Stress. Sind schon irgendwelche Berichte von der Spusi oder vom Prof da?“
„ Nee“, meinte Logo trocken. „Aber da brauchst du auch nicht drauf warten. Der Prof hat ganz klar erklärt, er fängt erst heute Morgen mit der Obduktion an.“ Und zu Sascha gewandt, der hoffnungsvoll aufgeblickt hatte: „Dich brauchen wir hier, tut mir leid.“
Er drehte sich wi eder zu Jenny.
„ Wird auch noch dauern, bis die Spusi alle Spuren ausgewertet hat. Die waren heut Nacht noch in Marios Wohnung und gleich heut früh an seinem Arbeitsplatz. Und durch den Tatort ist die ganze Gesellschaft getrampelt. Da werden tausende Spuren zu finden sein, nur nicht von unserem Täter, so vorsichtig wie der immer ist.“
„ Naja“, gab Jenny zu bedenken, „aber diesmal musste er wohl improvisieren und konnte nicht lange und akribisch planen. Ach, ruf mal in der Redaktion an, wir müssen unbedingt rausfinden, wie er Kontakt zu Mario hergestellt hat.”
Logo griff nach dem Hörer und fragte sich durch , bis er zum Chefredakteur und von dort wieder zur Telefonistin verbunden wurde.
„ Mann“, brummte er, als er auflegte. „Trauern scheinen die nicht gerade. Die wollten Infos aus mir raus quetschen. Also, es ist tatsächlich ein Anruf bei Mario eingegangen, genauer gesagt zwei. Beim ersten war er nicht in der Redaktion. Sein Kollege sagte, nach dem zweiten wäre er ganz aufgeregt gewesen, hätte ihm aber nicht sagen wollen, was los ist. Um achtzehn Uhr ist er weg. Der Anruf kam, wer hätte das gedacht, ohne Nummernkennung.“
„ War ja klar“, knurrte Jenny. „Dann brauchen wir gar ke ine Hoffnung auf sein Handy setzen. Aber vielleicht hat er einen Organizer? Die Kollegen haben alles sichergestellt?“
„ Haben sie , aber ich könnte wetten, das gibt nichts her.“
„ Mann Logo, sei nicht so pessimistisch! Zieht einen richtig runter. Irgendwann macht er auch einen Fehler. Und immerhin war er diesmal gezwungen, schnell zu
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