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Mörderbrunnen (German Edition)

Mörderbrunnen (German Edition)

Titel: Mörderbrunnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Spurensicherung gerade herum wuselte und Proben nahm. Betroffen blieben die drei stehen und betrachteten die Szene, als sie hinter sich die wie üblich schimpfende Stimme des Profs hörten.
    „ Wenn ihr mich mal nicht beim Abendessen stört, dann bestimmt bei meiner Lieblingssendung. Und immer auf dem Wasser. Ich hasse Wasser. Und Leichen hasse ich auch.“
    Jenny war diesmal nicht zum Lachen zumute. Sie ließ die Kollegen ihre Arbeit machen und ging nach oben, um die ihr zugeteilten Beamten in ihre Aufgaben einzuweisen.
    „ Ihr zwei befragt Grosse, Müller und Possmann, okay? Die anderen gehen die Gästeliste nach auffälligen Personen durch und befragen das Personal. Ich guck mich um und versuche herauszufinden, wie er an Bord kam. Die Karten waren wohl lange im Voraus ausverkauft. Also muss er irgendwie hier reingekommen sein. Oder hat er das etwa von langer Hand geplant? Der Reporter ist doch erst heute auf der Bildfläche aufgetaucht. Was hat er eigentlich hier gemacht? Hat er einen von unseren drei Verdächtigen beschattet? Oder hat ihn einer hierhergelockt? Und konnte der Täter so schnell reagieren und das hier inszenieren? Kaum vorstellbar. Und mit Sagen hat das auch nix zu tun. Wenns unser Täter ist, warum weicht er deutlich von seiner üblichen Vorgehensweise ab? Fragen über Fragen. Na dann legt mal los.“
    Sie selbst ließ sich von einem Kollegen zum Vera nstalter des Abends bringen.
    „ Auf keinen Fall kann noch jemand das Schiff betreten, nachdem die Veranstaltung begonnen hat“, erklärte er ihr. „Wir legen unmittelbar, nachdem der letzte Gast an Bord gekommen ist, ab. Das war gegen zwanzig Uhr. Um einundzwanzig Uhr legen wir noch einmal kurz an, um die Polizei, also natürlich die Schauspieler, die die Polizei spielen, an Bord zu holen, aber da kann sich sicher niemand einschmuggeln.“
    „ Und die Schauspieler? Ist das ein festes Team oder arbe iten Sie mit Aushilfen? War heute vielleicht jemand anderes als sonst hier?“
    „ Nein, ein festes Team, mit dem ich seit Jahren arbeite. Alles in Vollzeit angestellte Schauspieler. Heute war nichts anders.“
    „ Gut, ah, Sie sind der Kapitän?“ fragte sie, als sich ein grauhaariger untersetzter Mann in Uniform näherte.
    „ Bin ich“, antwortete er mit leichtem russischem Akzent.
    „ Dann an Sie gleich die selbe Frage. Arbeiten Sie mit festem Personal oder war heute vielleicht eine Aushilfe an Bord?“
    „ Wir haben festes Personal und soviel ich weiß, waren a lle heute da.“
    „ Aber irgendwie müssen Opfer und Mörder an Bord gekommen sein. Irgendeine Idee?“
    „ Also , der Journalist ist offiziell hier gewesen“, schaltete sich der Veranstalter ein.
    „ Wie bitte? Sagten Sie nicht eben, es wäre niemand außergewöhnliches hier gewesen?“
    „ Sie haben mich doch nur nach Mitarbeitern gefragt. Dieser Journalist wollte eine Reportage über die Krimi-Menüs schreiben. Da haben wir natürlich nicht nein gesagt.“
    „ Und wann ist er eingetroffen?“
    „ Er ist mit den Polizisten an Bord gekommen. Dann hat er sich unter die Leute gemischt. Ich hab ihn nicht mehr gesehen, in dieser Phase ist am meisten los. Und bevor ich ihn suchen konnte, ging schon das Geschrei los.“
    „ Um nochmal auf Sie zurückzukommen, Herr Kapitän. Der Mörder muss, falls er kein Gast war, auch irgendwie an Bord gekommen sein. Halten Sie das für möglich?“
    Der Kapitän schüttelte den Kopf. „Natürlich, das ist ein großes Boot. Während wir angelegt hatten, konnte jemand heimlich an Bord klettern. Vom Wasser aus geht das auch, wenn einer mit dem Boot längsseits geht. Wenn er Glück hat, sieht ihn keiner von Bord aus. Im Dunkeln ist das sogar gut möglich.“
    Jenny seufzte. In letzter Zeit schien das zur Gewohnheit zu werden. „Gut, dann können wir also nicht ausschließen, dass er irgendwie an Bord geschlichen ist. Hier in der Menschenmenge wäre er nicht unbedingt aufgefallen. Und hier unten, wo der Mord geschah, befand sich niemand?“
    „ N ein, um diese Zeit nicht. Vor dem Abendessen wurde hier sozusagen die Vorgeschichte aufgeführt, während des Essens ist hier unten aber keiner, da sitzen die Gäste am Tisch und die Schauspieler gehen zwischen ihnen herum oder setzen sich dazu, um sich befragen zu lassen. Erst wenn das Essen dem Ende entgegen geht, kommt die zukünftige Leiche, ein junger Mann, hier herunter und positioniert sich. Dabei hat er den Schrecken seines Lebens bekommen, weil hier schon jemand lag.“
    „ Kann ich mir

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