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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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schütten. Ich fuhr wie in Trance, langsam und mechanisch.
    Black hatte Elaine. Da war ich mir sicher. Aber er würde ihr kein Haar krümmen – dazu war er viel zu schlau. Er brauchte sie noch.
    Als ich in seinem Büro die goldene Birne entdeckt hatte, hätte ich eigentlich wissen müssen, dass er für Solbergs Verschwinden verantwortlich war. Ich hätte es wissen müssen, denn das Ding war gar keine Birne. Es war eine Glühbirne, genauer gesagt: der Lightbulb Award. Was bedeutete, dass er am Abend der Preisverleihung und des Banketts bei J. D. gewesen sein musste. Er war nicht mit diesen Las-Vegas-Tussis ausgegangen, um zu feiern, da Solberg Elaine hatte und Black Solberg – zumindest musste Black das angenommen haben. Gesellig, betrunken und gut gelaunt hatten sie sich in die Bar aufgemacht, um den gemeinsamen Erfolg zu feiern. Dort hatte Black dann seine Geheimnisse ausgeplaudert und die ganze Kettenreaktion der Ereignisse in Bewegung gesetzt.
    Ich fuhr auf die 210 und weiter auf die 2 nach Norden. Zwischendurch warf ich immer wieder einen Blick auf die Wegbeschreibung.
    Der Highway schlängelte sich wie eine Klapperschlange die Berge hoch. Schließlich bog ich auf einen steilen Schotterweg ab. Die Reifen des Saturn knirschten auf dem nicht befestigten Untergrund, während ich langsam bergauf kurvte.
    Ein grüner Pontiac parkte auf einem kahlen Platz, der von zerklüfteten Felsen umgeben war.
    Ein großer Kerl stieg aus dem Wagen. Jed. Mein Mut schwamm von dannen wie Wasser in einem Abflussrohr. Mir wurde schlecht, aber ich konnte nur starr dasitzen. Die Tür zu öffnen, war alles, was ich schaffte.
    Regen prasselte auf mich herab und trübte meine Sicht.
    Auf dem Rücksitz des Pontiac saßen zwei Personen, aber ich konnte nicht erkennen, wer es war.
    Solberg war nicht in Sicht. Ich war ganz auf mich allein gestellt.
    Ich ließ die Autotür offen stehen. Der Saturn ächzte mitleiderregend im strömenden Regen.
    »Wo ist Elaine?«, fragte ich, aber viel mehr als ein schwaches Krächzen brachte ich nicht heraus. Jed kam auf mich zu. Ein weiterer Mann stand am Rande des Parkplatzes auf einem Fels und schaute auf uns herunter.
    Ich setzte erneut an. »Ich will zuerst Elaine sehen.«
    Der Wachposten drehte sich zu mir um, erwiderte aber nichts. Wie Galle stieg Panik in mir auf. Zitternd hob ich die Hand und war selbst ziemlich überrascht, dass ich meine Faust um das Handy geballt hatte. »Bleiben Sie, wo Sie sind, oder ich rufe die Polizei!«
    Jed kam einen Schritt näher.
    »Ich habe schon gewählt!«, rief ich. Hatte ich nicht. Glaube ich zumindest.
    Der Wachposten kletterte vom Felsen herunter. Beide Männer trugen Jeans und ein T-Shirt.
    »Ich will Elaine sehen.« Meine Stimme zitterte zwar, aber immerhin versagte sie mir nicht.
    »Wo ist der Computerfreak?«, fragte Jed.
    »Rufen Sie Ihren Boss an. Ich werde es ihm sagen.«
    Jed lachte. Das Geräusch ging mir durch Mark und Bein. »Du hast echt Mumm, Miststück! Zu schade, denn es reicht nicht, um deine Freundin zu retten!«, sagte er und drehte sich zum Auto um.
    »Ich kann das Geld besorgen!«, krächzte ich.
    Er wandte sich zu mir; ein hungriges Grinsen umspielte seinen Mund. »Welches Geld?«
    »Richten Sie das Ihrem Boss aus.«
    »Hör zu …«
    »Sagen Sie es ihm!«, schrie ich.
    Er zog ein Handy aus der Hosentasche und drückte auf eine Taste, ohne mich aus den Augen zu lassen.
    Außer einzelnen Gesprächsfetzen konnte ich leider nichts verstehen.
    »Er will mit dir reden«, sagte Jed.
    Und ich wollte mich am liebsten übergeben. »Legen Sie das Handy auf den Boden, und treten Sie zurück!«
    Er grinste.
    »Machen Sie schon!«, befahl ich und hielt mein Handy in die Höhe. »Oder Sie haben das FBI schneller am Hals, als Sie sich den Hintern kratzen können!«
    Er trat zurück. Auf allen vieren kroch ich vorwärts und hob das Handy ans Ohr.
    »Ich weiß alles, Black!«, sagte ich.
    Stille am anderen Ende. »Sie lügen«, antwortete er dann.
    Emery Black hörte sich an, als hätte er eine ganze Weile nicht mehr geschlafen. Aber er hatte ja auch durchaus gute Gründe für seine Schlaflosigkeit, da Solberg zu Electronic Universe gewechselt war und es mithilfe von unglaublichen technischen Wunderdingen geschafft hatte, das unterschlagene Geld von Blacks Konto zu holen und an einem sicheren Ort zu parken, bis er schließlich alles der Polizei erklären konnte.
    Zumindest dachte ich das. Ich war mir so sicher, dass ich dafür meine Hand ins Feuer gelegt

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