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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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wahrscheinlich ganz einfach angerufen und ihr mitgeteilt, dass ihr Sohn vermisst wurde, um dann um die entsprechenden Informationen zu bitten.
    »Ich würde ja nicht fragen«, erklärte ich, »aber die Mag Mag Awards stehen an, und diese Ausgabe ist supiwichtig.«
    »Was für Awards?«
    Ich krallte meine Finger um die Telefonschnur und testete erneut die Fegefeuertheorie meiner Mutter. »Die Mag Mag Awards«, log ich, »der absolute Burner in der Computermagazin-Branche. «
    »Na ja«, seufzte sie. »Tut mir leid, dass ich Ihnen da nicht weiterhelfen kann, aber ich glaube nicht, dass sich Jeenie mit jemand Besonderem trifft.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Sich mit niemand Besonderem trifft? Wovon zum Teufel redete die? Elaine war verdammt noch mal jemand Besonderes!
     
    Das Gespräch verfolgte mich für den Rest des Tages.
    Wo war der PC-Gott? Warum hatte er nicht angerufen? Und wer zum Teufel war Hilary Pershing?
    Da mir nichts Besseres einfiel, startete ich erneut eine Suche im Internet.
    Nach ein paar Ladeproblemen öffnete sich auf meinem Bildschirm ein Foto von Hilary. Sie war beileibe keine atemberaubende Schönheit, aber als ich das Bild von ihr und Solberg sah, auf dem sie gemeinsam bei einem Bankett in San Francisco eine Auszeichnung entgegennahmen, musste ich wohl oder übel zugeben, dass die beiden schon so aussahen, als ob sie sich zusammen sehr wohl fühlten. Waren sie ein Paar? Waren sie mal ein Paar gewesen? Hatte Hilary von einem Ring und Rosen geträumt, und davon, mit dem Computerfreak den Mittelgang der Kirche entlangzuschreiten?
    Vielleicht. Alles war möglich. Jemand hatte eingewilligt, Michael Jackson zu heiraten. Mehrere Jemands sogar, wenn ich mich recht entsann.
    Ich suchte weiter und stieß endlich auf einen kurzen Artikel über Hilary und Katzen. Ausstellungskatzen. Abessinierkatzen, um genau zu sein. Sie sahen genauso aus wie der Wurf Katzenbabys, der sich zwischen die Heuballen auf der Farm meines Onkels gekuschelt und den ich gefunden hatte. Cousin Kevin und ich hatten stundenlang bei der Viehauktion in Edgeley, North Dakota, herumgestanden und sie verschenkt. Die Pershing-Katzenbabys gab’s nicht so billig. Sie waren ab neunhundert Dollar aufwärts pro Katze zu erstehen.
    Und was brauchte ich jetzt ganz dringend? Eine Katze! Und Informationen über Solberg.
     
    Hilary Pershing wohnte in einem neu entstehenden Wohnviertel in Mission Hills, wo man für die obere Bevölkerungsschicht Land für ein Dutzend oder mehr Häuser aus den kargen, unwirtlichen Hügeln heraushaute. Geschniegelt und gestriegelt stand ich bei Hilary Pershing auf der Veranda. Nichts schreit mehr nach »Ich kann mir eine neunhundert Dollar teure Zuchtkatze leisten« als ein buttercremefarbener Angorapulli, eine Tweedhose mit Fischgräten und schokoladenbraune Lederstiefel mit Keilabsätzen.
    »Hallo«, sagte ich, als sich die Tür einen Spaltbreit öffnete und mich ein Augapfel anstarrte. Das fiel mir nicht unbedingt als besonders ungewöhnliches Verhalten auf. Zumindest nicht für L.A. Die meisten Einwohner dieser Stadt baten einen nicht herein, wenn man nicht gerade zur unmittelbaren Blutsverwandtschaft gehörte.
    Aber schon einen Augenblick später schwang die Tür weit auf, und ich wurde hereingewinkt. Voller Bedenken trat ich ein. Eine Frau, von der ich annahm, dass es Hilary Pershing war, schloss die Tür hinter mir. Ich presste meine schicke Handtasche an die Brust und musterte sie. In ihrem mausgrauen Haar, das eindeutig zu lange schon einer regelmäßigen Dauerwelle unterzogen wurde, steckte ein Kugelschreiber. Eine rundliche Nase stach aus einem teigigen Gesicht mit Doppelkinn hervor, die zugeknöpfte Strickjacke spannte sich eng über ihren Riesenbusen und die weich gerundeten Hüften. Kurz gesagt: Sie war perfekt für Solberg.
    »Sie müssen Ms. Harmony sein«, begann sie.
    »Ja.« Eigentlich hätte mir das Gespräch mit Teri Solberg eine Lehre sein sollen, dass ich offensichtlich nicht helle genug war, um mir Decknamen zu merken, aber manchmal waren genau die hart erkämpften Lehren die, die man am schnellsten vergaß. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen kurzfristig so viele Unannehmlichkeiten bereite. Ich war nur so aufgeregt, als ich Ihre Website gefunden hatte und merkte, dass Sie sogar in der gleichen Stadt wohnen«, entschuldigte ich mich.
    »Stellen Sie Abbies aus?«, fragte sie und sah mich über ihre Schulter hinweg an, während sie vorging. Sie war gute zehn Zenitmeter kleiner als ich, aber

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