Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)
unheimlich gern mochte. Das hatte ich auch die ganze Zeit über getan, als ich mit ihm ausgegangen war. Normalerweise habe ich ein recht gutes Gespür dafür, wenn jemand schwul ist, aber er hatte mich vollkommen in die Irre geführt. »Und du musst Peter sein.«
»Yeah.« Mein Bruder machte einen Schritt nach vorne. Sie schüttelten sich die Hände, und unwillkürlich fand eine Art männlicher Verbrüderung statt. Manche Dinge können sich selbst über sexuelle Vorlieben hinwegsetzen. »Vielen Dank für die Einladung. Hier riecht es fantastisch! « Pete grinste und machte sich in Richtung Küche auf. »Ich glaube, ich bin im Himmel.«
»Yeah!« Eddie nickte und ließ seinen Blick zu Petes Hintern hinuntergleiten. »Ich auch.«
Ich warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Er starrte nüchtern zurück. Eddie lebte ein paar Lichtjahre meiner Zeit voraus in einem netten, kleinen Bungalow in Santa Monica. Die Strandumgebung kam mir zwar ein wenig seltsam vor, aber ich musste zugeben, dass Edie eine schöne, sonnengebräunte Haut und eine Brustmuskulatur hatte, die zur Poesie anregte. Wäre es nicht so unglaublich peinlich, würde ich glatt zugeben, dass ich mal ein kleines Sonett über sie geschrieben hatte.
»Ist Elaine schon da?«, fragte ich.
»N…«, setzte er an, wurde jedoch durch die Türklingel unterbrochen. Eddie warf einen Blick durch den Spion. »Sieht sie wie eine japanische Comicfigur aus?«
»Jetzt mach ihr schon die Tür auf!«, entgegnete ich.
»Wow!« Er drehte sich zu mir um. Peter war in die Küche gegangen. Eddie sah ihm hinterher. »Wo findest du bloß all diese Leute?«
»In Chicago«, antwortete ich, schob ihn zur Seite und öffnete die Tür.
Eddies Windhund lag mit elegant übereinandergeschlagenen Pfoten auf dem Sofa und schien sich mit einem Urteil zurückzuhalten, als Elaine mich umarmte.
»Wie geht es dir?«
»Gut«, log sie, jedoch überzeugender als sonst. Ich stellte die beiden einander vor.
»Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe«, sagte Eddie.
Ich glaube, Elaine wurde rot. Als hätte sie das nicht schon tausendmal gehört!
»Elaine?« rief Peter aus dem Esszimmer.
»Peter!« Elaine lief durch das Haus und fiel ihm in die Arme. »Ich habe dich schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen! «
»Eine Ewigkeit!« Er packte ihre Schultern, streckte seine Arme aus und betrachtete sie voller Bewunderung von oben bis unten.
Verdammt! Wenn ich sie nicht wie eine Schwester lieben würde, wäre ich bereit gewesen, mir mit einem Tranchiermesser die Pulsadern aufzuschlitzen.
»Christina, hilfst du mir in der Küche?«, fragte Eddie.
Ich folgte ihm zur Quelle der leckeren Gerüche. Zwar hatte ich noch nicht das Gefühl, im Himmel zu sein, fühlte mich aber ein wenig präorgasmisch.
»Du meine Güte!«, sagte er und drehte sich zu mir um.
»Und? Bist du immer noch schwul?«, fragte ich und warf einen Blick in den Ofen, was meine Speicheldrüsen ordentlich anfeuerte. Kleine Krabben-Canapés rösteten fröhlich neben einem schönen, erstklassigen Braten und kleinen, kandierten Möhren vor sich hin. Auf dem Herd lächelte mir ein Knoblauchkartoffelpüree entgegen. Dieser Mann schaffte es tatsächlich, auch noch das Gemüse sexy aussehen zu lassen.
»Ich kann mich nicht entscheiden.« Er sah zum Wohnzimmer hinüber. »Dein Bruder ist nicht zufällig …«
»Er ist viermal geschieden.« Ich warf einen Blick in den Kühlschrank. Eine Erdbeerkäsecremetorte stand dort unberührt im mittleren Fach. Bei diesem Anblick konnte ich den Speichelfluss kaum noch kontrollieren.
»Von Minute zu Minute fühle ich mich mehr hetero«, gab Eddie zurück und stupste meine Schulter auf dem Weg zum Ofen an. »Holst du den Wein, bitte?«
»He!« Peter kam einige Sekunden später in die Küche. »Kann ich helfen? Ich möchte kein Schmarotzer sein.«
Seit wann denn das? Ich schaute zu ihm hinüber, sah, dass Elaine direkt hinter ihm stand und hatte die Antwort.
In Elaines Nähe verhielten Männer sich immer seltsam. Einmal war ich Zeuge dessen geworden, wie sich ein Kerl ein Glas Gin Tonic über die Hose gekippt hatte, als Elaine ihn angelächelt hatte. Im Vergleich dazu war Petes Verhalten okay – Pete eben, obwohl es mich immer noch ärgerte.
Das Essen schmeckte so gut, wie es die Gerüche versprochen hatten. Und während ich keinerlei Erfahrungen aus erster Hand hatte über die Leistungen der Schwulen im Schlafzimmer, so muss ich doch sagen, dass die Gerüchte, sie seien gut in der Küche,
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