Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)
ganz und gar nicht übertrieben waren.
Ich aß, bis mein Magen zu platzen drohte. Pete teilte die angemessenen und gerechtfertigten Komplimente aus, räumte sein Geschirr und Besteck ab und bot seine Hilfe beim Abspülen an.
»Läuft denn kein Football im Fernsehen?«, fragte Elaine und trug ihr Geschirr in die Küche.
»Schon, aber ich würde gerne helfen.«
Ich warf ihm einen Blick zu, bei dem ihm eigentlich die Haare zu Berge hätten stehen sollen. Er grinste mich spitzbübisch an.
»Sieh dir das Spiel an«, befahl ich. »Elaine und ich kümmern uns um die Küche.«
»Aber …«
»Guck es dir an!«, wiederholte ich scharf. Eddie grinste breit, als er sich neben die Windhündin auf die Couch setzte. Sie legte den Kopf in seinen Schoß und sah anbetungsvoll zu ihm auf.
Ich musste mir dringend einen Hund besorgen. Anscheinend haben sie die Fähigkeit, Männer vor drohender Unzucht zu bewahren – also, nicht dass ich jetzt alte Probleme mit Fast-Freunden wiederkäuen oder angesichts der nahenden Festtage griesgrämig werden wollte.
»Was macht Pete hier?«, fragte mich Elaine.
Ich ließ heißes Wasser ins Becken laufen. »Dich anstarren? « Vielleicht klang meine Antwort ein wenig giftig.
»Er sieht gut aus.«
»Elaine!«, erboste ich mich und drehte mich zu ihr um. »Du wirst doch wohl nicht …«
Sie musste lachen. »Auf seine ›Ich lass dich Schafkötel essen‹ Art und Weise.«
Ich entspannte mich wieder. Elaine mag ja exzentrisch sein, aber sie erkannte einen Neandertaler, wenn er sie am Schopf packen und hinter sich herziehen wollte.
Ich wandte mich wieder dem Spülwasser zu und räusperte mich.
»Geht’s dir gut?«, fragte sie.
»Sicher!« Ich zuckte mit den Schultern. »Mir geht nur dieser blöde Rivera auf den Keks.«
In meinem vollgestopften, trägen Zustand waren mir die Worte so herausgerutscht, bevor ich sie herunterschlucken konnte.
Elaine starrte mich an. »Du hast den Lieutenant gesehen? «
Mist. Wenn ich noch blöder wäre, würde ich vermutlich bald meine eigenen Nieren ausspucken. »Ja. Er … hat mal vorbeigeschaut.«
»Was wollte er?«
»Ich weiß es nicht.« Ich zuckte mit den Schultern und hätte am liebsten meinen Kopf ins Spülwasser getaucht. »Er wollte mit mir über etwas reden.«
»Worüber?«
Verdammt. »Über …« Ich hatte fast schon die Farbe einer Servierschüssel abgeschrubbt. »Über dieses ganze Bomstad-Fiasko, denke ich mal.«
»Machst Du Witze? Schon wieder? Hat er das gesagt?«
»Na ja, nicht richtig, aber er hat es angedeutet.«
»Es ist Thanksgiving!«
»Mmmmh.«
»Das ist doch verrückt!«
»Er ist ein Mann!«
»Das habe ich bemerkt. Was genau hat er denn gesagt? «
»Himmel, Elaine, ich …«
Sie stemmte die Arme in die Hüften. »Was hat er gesagt? «
Ich starrte sie finster an und versuchte, mich zu erinnern. Sobald ich nur darüber nachdachte, kochte ich schon innerlich.
»Er hat mich gefragt, ob ich beschäftigt sei, und meinte, er wolle mit mir reden. Ich fragte, was denn los sei, und er antwortete ›Nichts‹. Daraufhin sagte ich, es sei doch fast Thanksgiving, und er erwiderte, das wisse er …«
»Er wollte dich fragen, ob du mit ihm ausgehst.«
Es wurde still in der Küche. Mein Verstand wurde mit einem Schlag so gefühllos wie Mondgestein. Ich starrte sie an. »Was?«
»Mensch, Chrissy, er wollte dich zum Thanksgiving-Essen einladen!«
Ich schüttelte den Kopf. »Das ist doch vollkommen verrückt! «
»Er ist ein Mann!«
»Das habe ich bemerkt.« Ich blinzelte, dann schüttelte ich wieder den Kopf. »Das kann nicht sein.«
»Was Männer angeht, liege ich nie falsch. Na ja, fast nie jedenfalls. Kann er kochen?«
Ich nickte benommen. Sie antwortete mit ihrem »Siehste! «-Schulterzucken. Mein Magen verkrampfte sich, obwohl ich gar nicht wusste, warum. Möglicherweise könnte das fünfzehnte Krabben-Canapé Schuld daran gehabt haben.
16
Lust und Liebe. Beide entzünden ein verdammtes
Feuer in deiner Unterhose.
Wie soll man die beiden da unterscheiden können?
Pete McMullen
nach jeder Scheidung
A m Freitag nach Thanksgiving traf ich meine gewohnten Patienten. Die meisten von ihnen machten den Eindruck, ziemlich froh zu sein, das Familientreffen hinter sich zu haben.
Die Hunts kamen herein, und ich fragte sie, wie ihr Feiertag verlaufen war. Ihr Sohn war zum traditionellen Essen nach Hause gekommen und hatte sich dann schnell aus dem Staub gemacht, um seine Freundin zu treffen. Ihre Töchter im Teenageralter
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