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Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

Titel: Mörderisch verliebt: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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sein.«
    »Aber er war heute da?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, und wir wollten gerade schließen. Vielleicht wäre es möglich, dass Sie morgen noch einmal anrufen?«
    »Kann ich eine Nachricht für ihn hinterlassen?«
    »Morgen früh ist er wieder hier.«
    »Aber was ist mit heute Abend? Die Sache ist wirklich sehr dringend.«
    »Ich habe seine Telefonnummer nicht.«
    »Aber Sie müssen doch in der Lage sein, irgendwie an die Nummer zu kommen?«, beharrte ich. »Können Sie mir die Nummer heraussuchen und eine Nachricht für ihn notieren?«
    »Also, ich weiß nicht …«
    »Es geht wirklich um Leben und Tod.«
    »Okay.« Mit dieser Ankündigung kriegte ich sie alle herum. »Sagen Sie mir kurz, was Sie ihm mitteilen wollen, dann versuche ich, ihn zu erreichen.«
    »Sagen Sie ihm, Christina McMullen habe angerufen. Erinnern Sie ihn, dass er heute versucht hat, mich zu erreichen und dass er es so schnell wie möglich noch einmal versuchen soll«, bat ich und gab ihm meine Nummer.
    »Das war’s?« Er hörte sich enttäuscht an. Vielleicht hatte er eine Nachricht vom Präsidenten oder Ähnliches erwartet.
    »Es ist wirklich wichtig.«
    »Hmmm«, machte er und legte auf.
    Danach fand ich keine Ruhe mehr. Ich wusste weder, ob Rex mich angerufen hatte, weil er Solberg begegnet war, noch, ob er überhaupt angerufen hatte. Vielleicht war es ja auch nur irgendjemand von EU gewesen, der mir einen elektrischen Dosenöffner oder sonst was verkaufen wollte. Ich rannte eine Weile auf und ab, was mich aber auch nicht weiterbrachte. Daher entschied ich mich, meinen vorherigen Plan weiterzuverfolgen.
    Man musste sich nicht groß anstrengen, um Bennets Adresse herauszufinden. Jeder Idiot hätte das geschafft. Aber man musste schon ein Idiot mit gewaltigen psychischen Störungen sein, um meinen verrückten Plan fortzuführen. Was das betraf, standen meine Chancen recht gut.
    Ich duschte kurz, rasierte mir die Beine, schnitt mir dabei in beide Knie, versuchte, mit einem Taschentuch die Blutung zu stoppen, und quetschte mich schließlich in einen topasfarbenen Rock, der mir knapp bis zur Mitte der Oberschenkel reichte und aussah, als hätte ich meine Hüften darin eingeschweißt. Dazu wählte ich ein elfenbeinfarbenes Spaghetti-Top. Es war am Ausschnitt bestickt und zeigte so viel Dekolleté, wie ich nur hergeben konnte.
    Ich drehte meine Haare auf, legte eine Extraschicht Make-up auf und überprüfte mein Pfefferspray. Aber da ich nicht so genau wusste, was ich da prüfen konnte, beschloss ich, einfach fest an seinen einwandfreien Zustand zu glauben, und schob es in meine Handtasche.
    Ich suchte mir ein paar hochhackige Sandalen aus, für die man eigentlich einen Waffenschein brauchen würde, und machte mich auf in Richtung Tür.
    Als ich auf meine Veranda hinaustrat, sah ich, dass sich die Wolken von heute Morgen verzogen hatten und nun die Sonne am kristallklaren, blauen Himmel strahlte. Für Ende November war es wirklich ziemlich warm. Vielleicht gab es aber auch andere Gründe, warum ich wie ein Bär schwitzte.
    Ich drehte mich auf dem Absatz um, lief ins Badezimmer und legte noch einmal Deo nach. Dann schnappte ich mir eine Flasche Bordeaux und marschierte entschlossen aus dem Haus.
    Zwei Minuten später und bewaffnet mit jeder Menge vorgetäuschter Selbstsicherheit sowie gewissen selbstmörderischen Ambitionen, fuhr ich inmitten der halben Bevölkerung von Los Angeles auf der 210 in östliche Richtung. Ich redete mir ein, dass mir absolut nichts passieren konnte, während ich innerlich qualmte wie ein brennendes Haus.
    Als ich vor Ross’ Stadthaus parkte, hatten meine Hände fast aufgehört zu zittern. Sein Haus war ein Quadrat, dessen Stuckverzierungen in der gleichen Farbe gehalten waren wie mein Rock. Stolze Jakaranda- und Eukalyptusbäume säumten malerisch angelegte Wege, aber ich war fest entschlossen, in sein Reich einzudringen und ihm das Blaue vom Himmel herunterzulügen. Wieder einmal. Ich schloss die Augen und versuchte, mir andere Möglichkeiten auszudenken, der Wahrheit auf die Schliche zu kommen, aber mir wollte partout nichts Brillantes einfallen. Also hievte ich mich aus dem Auto raus und rauf auf meine todschicken Absätze.
    Der Weg durch seinen Vorgarten war so anstrengend, dass mir zwischendurch die Puste ausging.
    Ich klingelte. Nichts passierte. Ich wartete fünf Sekunden lang, seufzte erleichtert und drehte mich um, um schnell nach Hause zu flüchten.
    »Chris?«
    Ich zuckte zusammen, taumelte gegen

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