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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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vor.« Haley schüttelte etwas beschämt den Kopf. »Ich
     weiß nicht. Vielleicht war sie einfach nur nervös.«
    »Wenn man Mary Alice als Schwiegermutter hat, ist man das«, pflichtete ihr Fred bei.
    Haley stand auf. »Ich hoffe, ich irre mich. Ich möchte doch nur, dass Ray glücklich ist.« Sie beugte sich zu mir herüber und
     küsste die Beule auf meiner Stirn. »Morgen wird es dir besser gehen, und mach dir keine Sorgen wegen deines Aussehens, Mama.
     Irgendeine Firma hat so ein Make-up mit grünlicher Färbung produziert, mit dem man Beulen abdecken kann. Man benutzt es nach
     Schönheitsoperationen und solchen Dingen.«
    Ich machte mir darüber, was sich hinter »solchen Dingen« verbergen mochte, lieber keine weiteren Gedanken.
    »Ich schau morgen früh nach dir. Ihr solltet jetzt beide besser ins Bett gehen.«
    Nachdem sie gegangen war, schloss Fred die Küchentür und kam zurück ins Wohnzimmer. »Glaubst du, du kannst schlafen?«
    »Ich denke doch. Es war ein anstrengender Tag.«
    Aber noch lange nachdem wir zu Bett gegangen warenund Freds Atem bereits in leichtes Schnarchen übergegangen war, spulten sich die Ereignisse der letzten paar Tage immer wieder
     in meinem Kopf ab, wie in einem dieser avantgardistischen Filme, die von einer Szene zur nächsten springen und davon ausgehen,
     dass der Zuschauer selbst die Beziehung herstellt.
    »Er heißt Gabriel« ,
sagte Meemaw.
    »Sunshine ist nicht hier?« ,
fragte Ray.
    »Hallo, hübsche Frau.«
    »Sag Ray, es geht mir gut.«
    »Ein Toilettenhäuschen.«
    »Stressfreie Truthähne.«
    Das Letzte, an das ich mich erinnerte, bevor ich endlich einschlief, war das Bild von Sunshine, wie sie mir als Barbie aus
     dem Schaufenster eines Spielwarenladens zulächelte.

11
    Bevor Fred am nächsten Morgen zur Arbeit ging, weckte er mich, um sicherzustellen, dass alles mit mir in Ordnung war.
    »Noch ein Aspirin«, stöhnte ich. Während er es holte, stand ich auf und ging ins Badezimmer. Der Spiegel über dem Arzneischrank
     hatte schlechte Neuigkeiten für mich. »Verdammt«, murmelte ich.
    Fred kam mit dem Aspirin zurück. »Vielleicht kannst du ja noch ein wenig schlafen. Falls du mich brauchst, ich bleibe in der
     Nähe meines Büros.«
    »Okay.« Ich nahm das Aspirin und fiel unverzüglich wieder in tiefen Schlaf.
    »Psst.«
    Ich öffnete meine grünen, blutunterlaufenen Augen und starrte in die braunen von Mary Alice, die nur etwa fünf Zentimeter
     von mir entfernt waren.
    »Alle in Ordnung mit dir? Du siehst nicht besonders gut aus.«
    Ich drehte mich um und drückte mein Gesicht ins Kissen. »Hau ab!«
    »Was?«
    »Ich sagte, hau ab. Wie spät ist es eigentlich?«
    »Ungefähr Viertel nach neun. Der Sheriff ist hier, um
    mit dir zu sprechen. Ich habe ihm gesagt, dass du kein Morgenmensch bist, aber er sagte, es würde ihm eine weitere Fahrt in
     die Stadt ersparen.«
    »Sheriff Reuse ist hier in meinem Haus?«
    »Er sitzt in der Küche und trinkt Kaffee. Es war die letzte Tasse, aber ich habe neuen gekocht. Hast du Hefeschnecken im Gefrierschrank?«
    Ich schlug in die Luft beziehungsweise dahin, wo ich meine Schwester vermutete. Schmerz durchzuckte meine steife Schulter.
    »Ich schau mal nach«, sagte sie. »Du kannst ja kommen, wenn du fertig bist.«
    Ich lag ein paar Minuten reglos da und gab mich der Hoffnung hin, dass durch irgendein Wunder das Auftauchen meiner Schwester
     nur ein schlechter Traum war. Der Duft von Kaffee und Hefeschnecken setzte dieser Illusion jedoch ein Ende. Darüber hinaus
     roch der Kaffee köstlich. Schließlich stand ich auf, kämmte mir die Haare, putzte mir die Zähne und ging ins Wohnzimmer.
    »Da kommt ja Mrs Langschläfer«, sagte Mary Alice fröhlich. Sie und der Sheriff saßen an meinem Küchentisch, an meinem Erkerfenster,
     tranken meinen Kaffee und aßen meine Hefeschnecken.
    »Guten Morgen, Mrs Hollowell. Da haben Sie ja eine schöne Beule. Mrs Crane hat gar nicht gesagt, dass es so schlimm ist.«
    »Ich bekomme heute irgend so ein grünes Make-up«, sagte ich, während ich so würdevoll, wie es mit einer Beule am Kopf und
     einem Bademantel mit ausgefranstem Saum eben möglich ist, auf die Kaffeekanne zusteuerte.
    »Was für ein grünes Make-up?«
    »Haley hat mir davon erzählt. Es hat eine grünliche Basis, die Beulen und Blutergüsse abdeckt. Sie meinte, das gäbe es im
     Kosmetikladen.«
    »Ich wette, so etwas bekommt man auch bei Bestattungsunternehmen.«Der Sheriff griff nach einer weiteren Hefeschnecke.
    Ich

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