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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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auch bei dem Suchtrupp dabei.«
    »Ich werde das überprüfen.« Der Sheriff machte sich eine Notiz und studierte diese dann, als habe er etwas Wichtiges zu Papier
     gebracht.
    »Ich hab’s. Ich weiß jetzt, was passiert ist.« Schwesterherz legte ihre Hefeschnecke auf den Teller und faltetedie Hände. »Sunshine war in dem Wohnwagen, und der Mann kam herein und griff sie an. Sie schnappte sich Meemaws Schweineschlachtmesser,
     um sich zu verteidigen, und stach ein wenig zu fest zu.« Schwesterherz machte eine Pause. »Nun ja, deutlich zu fest. Sie geriet
     in Panik und rief Dwayne an, er solle ihr zu Hilfe kommen. Was er tat. Aber weil er wahnsinnig in sie verliebt ist, hält er
     sie gefangen. Sunshine« – sie breitete ihre Arme in einer theatralischen Geste aus – »ist eine Gefangene der Liebe.«
    Der Sheriff blickte verblüfft drein.
    »Sie hat Kurse für kreatives Schreiben an der Universität belegt«, erklärte ich, »und zeigt sich darin ziemlich talentiert.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Der Sheriff deutete mit seinem Bleistift auf Schwesterherz. »Es gibt aber trotzdem noch ein
     paar Unklarheiten. Zum Beispiel – was geschah mit Mr Cross’ Auto?«
    »Sunshine hat es irgendwohin gefahren, und Dwayne ist dann zu ihr gestoßen. Sie saß mit im Auto, als er uns fast überfahren
     hat.«
    »Haben Sie sie gesehen?«
    »Sie hat sich unten am Boden versteckt.«
    »Ihr blutiges Nachthemd wurde im Wald gefunden. Wie erklären Sie sich das?«
    »Ich dachte, es habe neben der Leiche gelegen.«
    Gott, es war zu früh, um hier zu sitzen und sich solche Dinge anzuhören. Ich stand mit steifen Gliedern auf und goss mir eine
     weitere Tasse Kaffee ein. Das Thermometer auf der hinteren Veranda zeigte bereits vierunddreißig Grad an, und von Woofer war
     nichts zu sehen. Ich wusste, dass er in seinem Iglu lag und es ihm gut ging, aber ich musste dennoch nach ihm sehen. So ein
     altes Tier wächst einem von Tag zu Tag mehr ans Herz.
    »Ich geh mal nach meinem Hund schauen«, sagte ich und steckte ein paar Hundekuchen in meine Tasche. Die beiden achteten gar
     nicht auf mich. Sie schienen sich gut zu unterhalten.
    »Es ist jedes Mal wie ein großes Puzzle«, sagte der Sheriff gerade, als ich die Tür öffnete und in den Hochofen draußen trat.
    Woofer ließ sich dazu herab, herauszukommen und die Leckereien entgegenzunehmen. Er war so steif wie ich.
    »Lass uns eine Minute herumlaufen«, sagte ich, woraufhin wir durch den Garten schlenderten und die Büsche und Blumen musterten.
     Nur die härteren Pflanzen überleben die Birmingham’sche Sommerhitze. Bis zum August waren Petunien und Springkraut bereits
     verblüht. Aber Begonien, Geranien, Immergrün und der Sonnenhut hatten ihr Revier abgesteckt, um bis zum Frost durchzuhalten.
     In dieser morgendlichen Hitze ließ jedoch sogar der Rote Sonnenhut den Kopf hängen. Ich drehte den Wasserhahn auf und legte
     den Gartenschlauch auf den Boden, um die Pflanzen zu bewässern, ohne dass die Blätter nass wurden. Am Abend, nahm ich mir
     fest vor, würde ich den Sprinkler anschalten, falls wir keinen Nachmittagsregen bekämen.
    »Haley heiratet morgen«, informierte ich Woofer, der gerade sein Territorium an einem Apfelbaum markiert hatte. Er drehte
     sich um und lief zurück in sein Iglu.
    »Ich weiß, wie du dich fühlst«, sagte ich. »Ich geh vielleicht auch noch mal ins Bett.«
    »Aber es muss Eddie Turkett gewesen sein«, sagte Mary Alice, als ich in die Küche zurückkam. »Wer sonst würde einen kompletten
     Truthahn mit Federn auftreiben? Alle anderen hätten nur so ein gefrorenes Teil mit Innereien in einer Plastiktüte zur Verfügung
     gehabt.«
    »Nicht unbedingt«, konterte der Sheriff. »Überall im Blount County kann man Hühner und Truthähne frisch vom Geflügelhof kaufen.
     Manche Leute denken, sie sind besser, aber das ist Nonsens. Die meisten von ihnen sind zäh wie sonst was, wenn man sie kocht.
     Ganz wie die wilden Truthähne. Nein, Ma’am. Da nehm ich lieber ein Tiefkühlexemplar aus dem Laden.«
    Offensichtlich hatte mich niemand vermisst. »Entschuldigt mich«, sagte ich. »Ich gehe mich anziehen.« Keiner von ihnen nahm
     von mir Notiz.
    »Vielleicht war es ja auch Meemaw, die den Truthahn dort hingelegt hat. Um mich zu erschrecken, damit ich mich von Pawpaw
     fernhalte.«
    Es kam mir so vor, als würden diese Mordermittlungen gelinde gesagt sehr lässig geführt. Was war mit DNA und Fingerabdrücken?
     Und diesem Zeug, das man versprühte,

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