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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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Schwierigkeiten.«
    Es klopfte an der Küchentür. Fred ging sie öffnen.
    »Ich habe geklopft, Fred. Beachte das bitte. Du machst immer einen riesigen Aufstand, wenn ich es nicht tue.« Schwesterherz
     schwebte herein. »Ich hab gesehen, dass Rays Auto hier stand, und dachte, ich komme, um ein bisschen Hochzeitsnachlese zu
     betreiben.«
    Ray sagte gerade ins Telefon: »Ich hätte gern die Nummer vom Büro des Bezirkssheriffs.«
    Schwesterherz warf ihre Tasche mit einer derartigen Wucht auf den Tisch, dass Muffin aus dem Zimmer flüchtete. »Weshalb ruft
     er denn den Sheriff an?«
    »Deshalb.« Ich hielt den Stein hoch.
    »Wegen eines Steins?«
    »Das ist eine schwarze Perle. Ich habe sie in Meemaws Wohnwagen aufgesammelt. Erinnerst du dich noch? Sie und Sunshine haben
     Halma damit gespielt.«
    Mary Alice setzte sich auf den Stuhl, den Ray freigemacht hatte, und nahm die Perle in die Hand. »Sie ist grün«, sagte sie.
    »Ray hat sie dennoch als schwarze Perle bezeichnet und gemeint, sie sei eine Menge Geld wert«, erklärte Fred.
    »Was haben dann Meemaw und Sunshine damit gewollt?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht, aber offenkundig wussten sie nicht, was sie da vor sich hatten, sonst hätten sie
     nicht damit gespielt.«
    Schwesterherz drehte die Perle hin und her und betrachtete sie von allen Seiten. »Vielleicht war der Indianer hierauf aus.«
    »Deshalb ruft Ray ja den Sheriff an.«
    »Mein Gott, verdammt will ich sein. Schwarze Perlen.«
    »Lass mich noch mal sehen«, sagte Fred.
    Ray kam an den Tisch zurück. »Er ist irgendwo beim Angeln oder so. Sie wollen versuchen, ihn zu erreichen, und ihm sagen,
     dass er mich anrufen soll. Ich habe ihnen diese Nummer hier gegeben und meine Nummer zu Hause.«
    »Woher weißt du, dass das eine schwarze Perle ist, Ray?«, fragte seine Mutter.
    »Sie verkaufen sie in sämtlichen Geschäften auf Bora Bora. Man kann eine fehlerhafte an einer dünnen Kette für vielleicht
     zweitausend Dollar bekommen. Die großen, vollkommenen werden nach Saudi-Arabien und Kuwait verkauft und bringen weiß Gott
     was ein. Aber es gibt auch einen beträchtlichen Markt für sie hier in den USA.   Egal, jedenfalls habe ich schon eine Menge davon gesehen.« Er setzte sich und streckte die Hand nach der Perle aus. »Diese
     hier ist ein echter Schatz.«
    »Wieso« – Mary Alice formulierte die Frage, die uns allen im Kopf herumspukte – »ist sie dann in einem Wohnwagen in Locust
     Fork, Alabama gelandet?«
    »Weil jemand frisch von Bora Bora zurückgekehrt ist.«
    Es war für Ray sicher schmerzlich, das zu sagen. Fred, Mary Alice und ich sahen uns an.
    »Aber vielleicht wusste sie nicht, was sie da hatte. Vielleicht hat ihr die jemand in den Koffer gesteckt, und sie wusste
     gar nichts davon. Und das war der Grund, warum dieser indianische Dudley-Knabe aufgetaucht ist. Er wusste, dass die Perlen
     angekommen waren, und wollte sie sich holen.« Mary Alice redete so schnell, dass sie fast keine Luft mehr bekam.
    »Das ist vermutlich möglich«, stimmte Ray zu.
    »Natürlich ist das möglich«, pflichtete ich meiner Schwester bei.
    »Mich würde nur interessieren«, meinte Fred, »wie man an die Dinger herankommt. Du sagst, man züchtet sie in Farmen? Ich weiß,
     dass ich hier vereinfache, aber kann man nicht einfach welche bei den Farmern kaufen?«
    »Nicht als Einzelperson. Wir haben es hier mehr oder weniger mit einem Kartell zu tun.«
    Ray rieb die Perle an seinem Ärmel. »Und der französischen Regierung passt das sehr gut in den Kram. Bora Bora ist eine der
     wenigen polynesischen Inseln, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.«
    »Ich vergesse andauernd, dass Bora Bora französisch ist«, sagte Mary Alice.
    Ray lächelte. »Mama, du glaubst ja auch immer noch, ich sei in Pago Pago.«
    »Ist das französisch?«
    »Das ist amerikanisch.«
    »Mein Gott. Diese Inseln sind ein Chaos. Womöglich haben sie gar keine schwarzen Perlen in Pago Pago...«
    Fred klopfte mit den Fingernägeln auf den Tisch. Wir sahen ihn alle an. »Ray, wie würde es dann jemand anstellen, um an schwarze
     Perlen zu kommen?«
    »Einen Haufen Geld dafür zahlen oder sie stehlen.« Ray sah die Perle an. »Und ich kenne niemand, der hiervon einen Haufen
     kaufen könnte.«
    »Was würdest du tun, wenn du sie stehlen wolltest?«, fragte Fred weiter.
    »Das Einzige, womit man meines Wissens nach davonkäme, wäre, die Austernbänke zu plündern.« Er deutete auf den dreistöckigen
     Hänge-Drahtkorb,

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