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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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da unvermeidbar.
    Dann kam der Kuchen. Die Kellner räumten den Tisch ab, und wir konnten hören, wie sie sich im Flur unterhielten. Dann ging
     die Tür auf, und zwei von ihnen rollten die Hochzeitstorte herein – die ungewöhnlichste Hochzeitstorte, die ich je gesehen
     hatte. Anstelle eines zwei- oder dreistöckigen Kuchens mit Braut und Bräutigam obenauf stand etwas Undefinierbares, Rundes
     vor uns.
    Mary Alice erhob sich und sorgte dafür, dass die Kellner die Torte richtig platzierten – die stärker abfallende Seite dem
     Brautpaar zugewandt.
    »Voilà«, sagte sie zu Haley und Philip. »Ihr ratet nie, was das ist!«
    Haley und Philip blickten sich an. »Ein rosa Pilz?«, riet Philip.
    »Du bist schon nahe dran. Ich sag es euch, weil ihr da nie draufkommt. Wisst ihr, welcher Tag heute ist?«
    »Der sechste August«, antwortete Haley, »Philips Geburtstag.«
    Niemand von uns hatte das gewusst. Es gab Glückwunschrufe und Klapse auf die Schulter. Haley beugte sich zu ihm hinüber und
     küsste ihn.
    »Aber an diesem Tag«, fuhr Schwesterherz fort, »hat nicht nur Philip Geburtstag, sondern auch Alexander Fleming.«
    Fred und ich blickten uns an. Der Groschen war bei uns gleichzeitig gefallen. »Das ist eine Penicillintablette«, raunte er.
    »Das ist eine Penicillintablettentorte«, verkündete Mary Alice, »sie soll alle Übel von euch fernhalten.«
    »Ist da wirklich Penicillin drin?«, fragte Haley, leicht zurückweichend.
    »Natürlich nicht. Das war nur eine Metapher.«
    Eine Metapher? Schwesterherz lernte wirklich eine Menge in ihrem Schreibkurs an der Universität. Ich war ehrlich stolz auf
     sie.
    Alle, die beiden Kellner eingeschlossen, scharten sich um den Tisch, um den Penicillinkuchen zu begutachten.
    »Wer hat ihn denn gemacht?«, wollte Henry wissen, der den Kuchen mit dem Blick des Chefkochs beäugte.
    »Eine Frau in Homewood, die Spezialanfertigungen aller Art herstellt.«
    »Jemand muss ein Foto machen, bevor wir ihn anschneiden«, sagte Haley.
    »Wie sollen wir ihn denn anschneiden?«, fragte Philip.
    Schwesterherz reichte ihm ein Kuchenmesser. »Es ist egal, wo du anfängst, stich einfach rein. Die eine Seite ist ohne Kokosnuss,
     weil nicht jeder Kokosnuss mag. Ich zum Beispiel hasse Kokosnuss. Je mehr man kaut, desto mehr hat man davon im Mund.«
    Fred lachte so laut, dass er sich setzen musste, um mit aufgestützten Ellbogen das Gesicht in seiner Serviette zu vergraben.
    »Ist alles in Ordnung mit ihm?«, fragte mich Schwesterherz, während sie den Kuchen zu verteilen begann. »Fred, willst du auch
     was von der Torte?«
    Fred blickte mit Tränen auf den Wangen auf. »Ich liebe dich, Mary Alice.«
    »Ich dich auch, Fred.« Sie zog mich beiseite. »Meinst du, wir müssen den Notarzt rufen?«
     
    Fred kicherte während des gesamten Heimwegs. »Eine Penicillintablette als Hochzeitstorte. Weißt du, Schatz, ich glaube, das
     ist die irrwitzigste Nummer, die Mary Alice bisher geliefert hat.«
    »Das meinst du nur, weil es ihre jüngste ist.« Ich dachte immer noch an das glückliche Gesicht von Haley, als sie zusammen
     mit Philip das Auto bestiegen hatte.
    »Aber denk doch mal nach, Liebling. Die ultimative Bakterien-Vernichtungswaffe mit Kokosnuss auf einer Seite.« Er wischte
     sich die Augen.
    »Sie hat es gut gemeint.«
    »Und der Ausdruck auf Philips Gesicht. Und wie sie versucht haben, die Torte anzuschneiden.«
    »Du hättest ihnen nicht sagen sollen, dass du halb mit, halb ohne Kokosnuss wolltest.«
    »Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen.«
    »Jedenfalls werden wir uns stets an Philips Geburtstag erinnern. Und an ihre Hochzeitstorte.«
    Jetzt lachen wir beide.
    Arthur Phizer war draußen im Garten und hob eine Büchse auf, die irgendein Ferkel dort hingeworfen hatte. Er trug ein weißes
     Unterhemd, karierte Socken und Budapester Schuhe. Mitzi sagt immer, Arthur sei noch nicht wirklich in unserer Zeit angekommen.
    »Hallo«, rief er. »Wie war’s?«
    Fred ging zu ihm, um ihm von der Hochzeitstorte zu erzählen. Ich marschierte ins Haus, das mir eigentümlich leer vorkam. Ich
     ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, und Muffin blickte vom Tisch auf und miaute.
    Ich nahm mir einen Stuhl, setzte mich und streichelte sie. Ich erzählte ihr von der Hochzeit, der Torte und wie glücklich
     ihr Frauchen gewirkt hatte. Sie schnurrte. Als ich hörte, dass die Hintertür aufging, flüsterte ich ihr zu, dass sie nicht
     hinuntermüsse, wenn sie es nicht wolle, dass sie

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