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Mörderische Aussichten

Mörderische Aussichten

Titel: Mörderische Aussichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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sie.
    »Ein kleines«, antwortete Kerrigan.
    »Sie meinen, sie könnte ein paar von den Perlen hiergelassen haben?«, fragte Schwesterherz.
    Kerrigan und Pawpaw hielten beide inne. Ich schloss die Augen. Man konnte die Stille förmlich hören. Simon und Garfunkel wussten,
     wovon sie sangen.
    »Wäre möglich, kleine Lady«, sagte Pawpaw.
    »Aber warum sollte sie das getan haben?« Schwesterherz machte die Fallgrube noch größer. War ihr denn nicht klar, dass Kerrigan
     und Pawpaw in der Schmuggelgeschichte mit drinhingen? Andernfalls würden sie ja hier nicht nach den Perlen suchen.
    »Halt die Klappe«, brummte ich ohne Erfolg.
    »Ich meine, Patricia Anne wird sie schon irgendwann finden und sie dann dem FBI übergeben.«
    Ich besitze eine Eisenpfanne, um Maisbrot zu machen. Sie stand auf dem Herd. Wenn ich sie nehmen und Schwesterherz eins damit
     überbraten würde, bestünde vielleicht die Chance, sie zum Schweigen zu bringen.
    Kerrigan zog die Sofapolster vor. Lieber Gott, was da alles an Krempel zum Vorschein kam. Kleingeld. Eine zerdrückte Zeitschrift.
     Wie lange hatte ich denn dahinter nicht mehr Staub gesaugt? »Hier, Papa«, sagte sie und hielt einen kleinen Kordelzugbeutel
     hoch. »Hier sind sie.«
    Mary Alice drehte sich zu mir um und sah mich an. Offenbar dämmerte ihr gerade, was los war.
    Ich nickte. »Große Scheiße.«
    Pawpaw nahm den Beutel, lockerte die Kordel und schüttete den Inhalt auf den Couchtisch. Ungefähr ein Dutzend Perlen rollte
     heraus. »Glaubst du, dass das alles ist?«, fragte er an Kerrigan gewandt.
    »Das hoffe ich sehr.«
    »Hm«, meinte Mary Alice gespielt heiter, »wie schön. Ich freue mich, dass Sie sie gefunden haben. Hätten Sie gern eine Cola
     oder sonst etwas, bevor Sie gehen? Vielleicht ein Bier?«
    »Pawpaw kann dich hören«, sagte ich ebenso enthusiastisch. »Zeigen Sie ihr Ihr Hörgerät, Pawpaw.«
    Er drehte sich um und zeigte ihr die Plastikscheiben. Schwesterherz war schlichtweg begeistert.
    »Wir haben auch noch Hochzeitskuchen da«, erklärte ich und machte mich auf den Weg in die Küche. »Einen Penicillintabletten-Hochzeitskuchen.«
     Wie stellte ich es am besten an, die Polizei anzurufen, ohne dass sie es mitbekamen?
    Kerrigan ließ mir jedoch keine Chance. Sie untersuchte gerade kniend eine Perle nach der anderen, sah dann aber auf und sagte
     ruhig: »Setzen Sie sich, Mrs Hollowell. Und Sie auch, Mrs Crane. Papa und ich entscheiden in ein paar Minuten, was wir mit
     Ihnen machen.«
    »Ich denke, ich hole mir eine Cola«, sagte Mary Alice. Aber Pawpaw war schon hinter ihr. »Ich denke, Sie
    setzen sich. Und Ihre Schwester ebenfalls.« Wir gehorchten beide unverzüglich.
    Kerrigan schob die Perlen zurück in den Beutel, stopfte diesen in ihre Handtasche und stand auf.
    »Was meinst du, Kerrigan?«, fragte Pawpaw.
    »Ich weiß nicht, Papa. Ich denke, wir müssen sie mitnehmen, bis wir eine Entscheidung getroffen haben.«
    »Tut mir leid, aber ich bin heute zum Abendessen verabredet«, sagte Mary Alice.
    Pawpaw grinste. »Tja, schöne Frau, da wird wohl jemand versetzt werden. Wir müssen erst einmal ein paar Dinge planen.«
    »Ich kann nirgendwohin mitkommen«, erklärte ich. »Mein Mann wird jeden Moment zurück sein.«
    »Dann sollten wir uns besser beeilen. Ich glaube, du solltest ihre Motivation ein wenig steigern, Kerrigan.«
    »Lassen Sie uns gehen«, sagte Kerrigan, während sieetwas aus ihrer Handtasche herauszog, das wie die größte Pistole auf Erden aussah.
    »Ist das eine echte Pistole oder nur Spielzeug?«, fragte Mary Alice.
    Pawpaw kam zu ihr herüber und nahm sie sanft bei der Hand. »Schöne Frau, Sie haben doch kein Spatzenhirn. Kriegen Sie jetzt
     Ihren fetten Arsch hoch, bevor Sie herausfinden, ob diese Pistole echt ist oder nicht.«
    Schwesterherz drehte sich um, blickte mich an und sagte doch tatsächlich: »Jetzt schau bloß, was du da angestellt hast, Patricia
     Anne.«
    Der alte Chevy Bel Air stand auf der Straße. Wir gingen im Gänsemarsch auf ihn zu, Pawpaw vorneweg und Kerrigan mit ihrer
     Handtasche als Schlusslicht. Wenn ich jetzt ausscherte und wegrannte, würde sie dann schießen?
    »Seien Sie nicht dumm, und machen Sie erst gar keine Experimente«, warnte sie mich, als hätte sie meine Gedanken gelesen.
    »Damit kommen Sie nicht davon«, sagte Schwesterherz. »Erzähl es ihnen, Maus, erzähl ihnen, dass das FBI bereits über sie Bescheid
     weiß.«
    »Das FBI weiß bereits über Sie Bescheid.«
    Pawpaw und Kerrigan

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