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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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weckte also die Jungs auf und sagte ihnen, ich würde jetzt nach Birmingham fahren, um mich bei Lisa und der ganzen Familie zu entschuldigen und zu fragen, ob ihre Mutter zurückkommen würde. Ich habe mich auch bei ihnen entschuldigt.«
    »Ich werde nach Hause gehen, Schwiegermama«, sagte Lisa. »Wir haben zwar noch eine Menge Dinge zu klären, aber wir haben fünfzehn Jahre unseres Lebens in diese Eheinvestiert, und wir haben zwei prima Kinder in die Welt gesetzt. Und ich habe Alan gesagt, daß wir uns, verdammt noch mal, Hilfe suchen werden.«
    »Das ist wunderbar.« Ich hatte das Gefühl, ein Felsbrocken sei von meinen Schultern gerollt.
    »Ich packe meine Sachen zusammen«, sagte Lisa.
    »Soll ich dir helfen?« fragte Alan.
    Lisa schüttelte den Kopf. »Bleib du hier sitzen und unterhalte dich mit deiner Mama.«
    »Sie ist ein tolles Mädchen«, sagte ich, als Lisa im Flur entschwand.
    »Ich weiß.«
    Ich stand auf und goß uns beiden eine Tasse Kaffee ein. Die frühe Morgensonne fiel auf die Rosen auf dem Tresen. »Wie bist du mitten in der Nacht an die Blumen gekommen?«
    Er blickte kleinlaut drein. »An der Tankstelle. Ich dachte, das würde nicht schaden.« Er nahm den Kaffee. »Wie geht es Haley?«
    Ich war gerade dabei, ihm von dem Kakerlaken-Problem in Warschau zu erzählen, als sein Vater hereinkam.
    »Aha«, sagte Fred. »Wurde auch Zeit.«
    Die beiden umarmten einander.
    »Es tut mir leid, Papa.«
    Alan klang langsam wie bei den zwölf Schritten der Anonymen Alkoholiker.
    »Diesem lieben Mädchen dort hinten mußt du das sagen«, erwiderte Fred. »Solche gibt’s nur ganz selten.«
    »Ich weiß das, Papa.«
    Ich ließ sie allein und ging den Flur hinunter zum Gästezimmer, wo Lisa gerade ihren Koffer zumachte.
    »Na?« fragte ich.
    »Wird schon«, sagte sie. Sie sah mich an. »Oder?«
    »Ganz bestimmt.«
    Sie drückte mich. »Danke für alles.«
    Und dann waren sie weg, und das Haus schien leer. Lisa war so schnell zu einem festen Bestandteil unseres Lebens geworden, hatte vielleicht auch ein bißchen geholfen, die Lücke zu schließen, die Haley hinterlassen hatte.
    »Meinst du, sie bekommen das hin?« fragte Fred, als er in die Küche zurückkam. Er hatte Alan zum Auto hinaus begleitet. »Ich habe ihm gesagt, er soll sich wie ein vernünftiger Mensch benehmen.«
    Ein guter väterlicher Ratschlag.
    »Sie bekommen das hin.« Ich goß ihm Apfelsaft ein und steckte zwei Waffeln in den Toaster. Dann ging ich hinaus, um Woofer sein Frühstück zu geben und ihm zu sagen, daß er ein guter Hund sei.
    Die Phizers verließen uns ebenso schnell. Sie kamen mit ihren gepackten Koffern herein, als ich die Wäsche von Lisas Bett in die Waschmaschine stopfte.
    »Wir sind weg«, verkündete Mitzi. »Ich ruf dich an, sobald ich weiß, wie unsere Telefonnummer lautet. Und wir werden jeden Tag mal hier sein, um nach dem Haus zu schauen, da bin ich mir sicher.«
    »Wollt ihr nicht erst frühstücken?«
    »Wir haben vorhin mit Lisa und Alan Kaffee getrunken. Sie hat uns erzählt, daß sie nach Hause fährt. Ich bin so froh, Patricia Anne.«
    Was für ein geschäftiger Haushalt war dies doch heute früh gewesen, während ich schlief.
    »Was war mit Arabella?« fragte ich Arthur.
    »Sie hatte getrunken. Aber sonst war alles okay. Ich habe sie in die Wohnung ihrer Mutter zurückgefahren. Siewar sehr beschämt, daß sie soviel Aufregung verursacht hatte.«
    Mitzi und ich sahen uns gegenseitig an. Sie hatte offenbar Arthur nichts von unserem Verdacht erzählt, daß Arabella dort gar nicht wohnte.
    Mitzi umarmte mich. »Danke für alles. Ich habe Lisa gesagt, ich drücke ihr und Alan die Daumen.«
    »Das tun wir alle. Du rufst mich an, ja?«
    Eine Umarmung von Arthur, und dann waren sie ebenfalls weg. Ich hatte mein Haus zurück, und es kam mir seltsam vor. Seltsam und gut.
    Ich machte die Waschmaschine an, ging ins Wohnzimmer, und nahm meine Smokarbeit zur Hand. Muffin kletterte auf meinen Schoß. Ein paar Minuten lang schien das Leben normal.
    Das Telefon klingelte. Mary Alice. Sie war gerade an einem Sandwichladen. Hatten Lisa und ich Lust auf Hähnchensalatsandwiches zum Mittagessen?
    »Ich ja. Lisa ist weg. Alan war hier und hat Abbitte bei ihr geleistet.«
    Ja. Das Leben wurde allmählich wieder normal. Was immer das ist.
    »Und hast du den Mond angeheult?« fragte ich sie später, während ich Tee eingoß und wir es einhellig wundervoll fanden, daß Lisa und Alan gemeinsam nach Hause gefahren waren, um ihre Probleme

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