Moerderische Dividende
nichts mit ihm zu tun haben will. Er ist kein Gentleman.« Mary Alice nahm ihr Sandwich zur Hand und begann wieder zu essen.
Und mir war klar, daß ich auch nichts mit ihm zu tun haben wollte. Allein schon die Vorstellung, wie ich versuchen würde, mit ihm über die Geldanlagen des Clubs zu reden und die ganze Zeit dieses Auto vor Augen hätte, wie es gegen den Baum fuhr. Ich würde Joy anrufen und ihr beibringen müssen, daß sie mich als Schatzmeisterin vergessen konnte.
Schließlich beruhigte ich mich wieder und stand auf, um mir eine Gabel zu holen. Die beiden Männer drüben bei den Phizers krochen auf allen vieren herum und blickten unter das Haus.
»Was, glaubst du, machen diese Typen?« fragte ich. »Meinst du, das sind Sachverständige von der Versicherung?«
Mary Alice stand auf und blickte hinüber. »Vielleicht. Aber warum sie dann ihre guten Anzüge anhaben?«
Wir sahen ihnen einen Moment lang zu. Einer von den beiden deutete auf etwas; der andere nickte.
»Wo ist das Feuer ausgebrochen?« fragte Schwesterherz.
»Unter dem hinteren Schlafzimmer, soviel ich verstanden habe. Und hat sich dann zur Küche hin ausgebreitet.«
»Benzin?«
»Ich glaube, ja. Aus allen Rauchmeldern waren die Batterien herausgenommen worden.«
»Und sie denken, Arthur hätte Sophie umgebracht und dann als Ablenkungsmanöver sein Haus in Brand gesetzt? Aus Jux und Tollerei?«
»Du hast ja gehört, was Mitzi gesagt hat.« Dann fiel mirdie Äußerung von Bo Mitchell ein, daß Arthur auf seine Rückendeckung achten solle. »Nein. Sie denken, es ist noch jemand anders im Spiel.« Ich erzählte Schwesterherz von Bos Bemerkung.
Die Männer nebenan standen auf und wischten sich den Staub von den Knien. Der eine zog ein Mobiltelefon aus seinem Jackett und sprach hinein, während er auf mein Haus zuging. Kurz darauf klingelte es an der Vordertür.
»Mrs. Hollowell?« Der Mann war klein und hatte pechschwarzes Haar und eine olivfarbene Haut. »Ich bin Joe Pepper. Abteilung Brandstiftung. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen stelle?«
Natürlich hatte ich nichts dagegen. Ich führte ihn ins Wohnzimmer. Schwesterherz brauchte nur eine Minute, um sich zu uns zu gesellen.
Ich stellte sie einander vor, und das erste, was sie fragte, war, ob er Sergeant sei.
»Nein, Ma’am. Wieso?«
»Sergeant Pepper wäre doch lustig.«
Der Mann war zu jung für die Beatles. Es war offensichtlich, daß er nicht die geringste Ahnung hatte, wovon sie sprach. Er lächelte jedoch höflich und zog den üblichen Spiralblock heraus.
Ja, ich hatte nach meinem Hund geschaut, der krank gewesen war; wahrscheinlich hatte ihn eine Beutelratte gebissen. Nein, ich hatte niemanden drüben bei den Phizers gesehen. Alles, was ich gesehen hatte, war ein flackernder Lichtschein und dann eine Flamme, woraufhin ich die 911 gewählt und die Phizers angerufen hatte, um ihnen zu sagen, sie sollten das Haus verlassen.
»Sonst noch etwas?«
Die Feuerwehrmänner seien etwa zwei Minuten späterdagewesen, was wirklich großartig war. Sie hätten zwar einige Blumen zertreten, aber alles in allem gute Arbeit geleistet.
»Wir standen auf dem Bürgersteig und sahen ihnen zu«, ergänzte ich. »Dann kamen die Phizers mit zu uns nach Hause.«
»War es Benzin?« fragte Schwesterherz.
»Irgendeine brennbare Substanz.« Joe Pepper klappte seinen Notizblock zu. Ich sah, daß er nichts aufgeschrieben hatte. Anscheinend war ich nicht gerade ein Born brisanter Informationen.
»Danke, die Damen«, sagte er. »Ich setze mich vielleicht noch einmal mit Ihnen in Verbindung, Mrs. Hollowell.«
»Er machte einen netten Eindruck, aber du hattest ihm ja wirklich nicht viel zu sagen«, meinte Schwesterherz, als wir in die Küche zurückgingen.
Ich nahm eine Packung Kekse aus dem Schrank und stellte sie auf den Tisch. »Möchtest du einen frischen Tee?«
Sie nickte.
»Wieviel mußtest du Peyton Phillips bezahlen?« fragte ich.
»Was?«
»Peyton Phillips. Als Anwaltsvorschuß. Deine eigene Tochter hat gesagt, Peyton nehme ein Vermögen, aber Mitzi hat nichts von einem Honorar erwähnt. Du warst keineswegs im Gerichtsgebäude, um Cedric eine Angellizenz zu kaufen.« Ich goß ihr Tee ein. »Bei der Gelegenheit, wie geht es ihm?«
»Gut. Er hat heute morgen angerufen.«
»Wie heißt er mit Nachnamen?«
»Hawkins. Warum?«
»Mary Alice Tate Sullivan Nachman Crane Hawkins.«
Schwesterherz nahm sich ein paar Kekse. »Vielleicht nehme ich ja gar nicht seinen
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