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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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Namen an. Oder vielleicht mache ich zwischen Tate und Hawkins einen Bindestrich. Das klingt richtig britisch. Mary Alice Tate-Hawkins.«
    Die Idee schien ihr nur zu gut zu gefallen. Es war Zeit für einen Themenwechsel. »Hast du überlegt, welche Aktien du nächste Woche empfehlen willst? Du gehst doch hin, oder?«
    »Natürlich. Ich werde die AmSouth Bank empfehlen. Al Jones ärgern. Ich habe gehört, die AmSouth steht kurz davor, seine Bank aufzukaufen.«
    »Das wird ihn sicher ärgern.«
    »Das hoffe ich. Der und sein Ruffner Mountain.« Sie griff nach einem weiteren Keks. »Er konnte einfach den Mund nicht halten.«
    Unter anderem.

16
    Die nächsten paar Tage verliefen ziemlich ruhig. Das schöne spätsommerliche Wetter hielt an, ohne Hitzeperioden, die wir im September in Birmingham fürchten, speziell wenn es nicht regnet. Der September und der Oktober sind stets trocken, und wir brauchen ein Gewitter ab und zu, um durchzuhalten. Dieses Jahr war es ideal; die spätnachmittäglichen Regengüsse prasselten rechtzeitig hernieder.
    Woofer ging es gut; wir nahmen unsere Spaziergänge wieder auf. Lisa rief an und erzählte, daß sie und Alan zur Eheberatung gingen und mit den Jungs in ein paar Wochen eine Wildwasser-Schlauchboottour auf dem Nantahala machen wollten. Eines Morgens klingelte es an der Tür, und der Blumenbote händigte mir im Auftrag von Alan einen riesigen Azaleenstock aus. Ich wertete dies als Zeichen echter Reue.
    Haley schickte regelmäßig E-Mails . Ich sandte ihr sogar einmal eine zurück, als ich zu meinem Förderunterricht ging. Shatawna war hocherfreut, ein paar Minuten länger aus dem Unterricht wegzubleiben, und zeigte mir, wie es ging. »Es ist total einfach, Mrs.   Hollowell.« Und das stimmte. Ich beschloss, mich nach einem Computer umzusehen.
    Die Gateway-Filiale war weiter unten an derselben Straße, an der sich Bonnie Blues Laden befand. Also schaute ich bei ihr vorbei, und wir gingen zusammen zum Mittagessen. Sie fragte nach »Mary Alice und ihrem Liebsten«. Siehatte von der Verlobung gehört. Cedric, versicherte ich ihr, war schon dabei, sich in Luft aufzulösen wie das Grinsen der Katze in ›Alice im Wunderland‹.
    Bei den Phizers nebenan waren keine Bauarbeiter am Werk. Große Überraschung. Aber Mitzi war bei mir gewesen und hatte mir erzählt, daß sie, Arthur, Arabella, Sue, Joseph und die beiden Enkelkinder Sophies Asche vom Vulcanus verstreut hatten. Sie hatte gedacht, es würde so sein wie in ›Die Brücken am Fluß‹, wo die Asche sanft von der Brücke ins Wasser gerieselt war. Aber man hatte bei der Einäscherung von Sophie offenbar keine so gute Arbeit geleistet.
    »Das war nicht bloß Asche, Patricia Anne. Außerdem wurde etwas davon zu uns zurückgeweht. Sue fiel in Ohnmacht.«
    »Hier haben sie nicht viel Erfahrung mit Einäschern.«
    »Das stimmt. Sie sollten es aber eigentlich besser machen. Sie stehen schließlich in den Gelben Seiten.«
    Ihr und Arthur ging es jedoch gut, sie hatten sich in der Wohnung eingerichtet. Und sie hatten ihre Kleider wieder aus der Reinigung zurück. Die Sachen aus dem Feuersafe hatten sie in ihr Bankschließfach gebracht. Arabella hatte zugegeben, nicht die ganze Zeit bei Sophie gewohnt zu haben; sie hatte sich bei jemandem in der Nähe einquartiert, so daß sie regelmäßig nach ihrer Mutter schauen konnte.
    »Bei einem Mann, nehme ich an«, sagte Mitzi. »Sie hat keinen Namen genannt.«
    »Aber warum hätte sie Lügen erzählen sollen?«
    »Sie wollte nicht, daß wir dachten, sie hätte Sophie vernachlässigt, vermute ich.«
    Das ergab zwar überhaupt keinen Sinn, aber das war bei der Sawyer-Familie ja nichts Ungewöhnliches.
    Alles war in dieser ersten Septemberhälfte so friedlich, daß ich bei einem Blick aus dem Küchenfenster ganz überrascht war, die verkohlte Küche der Phizers zu sehen, und erst da trat mir wieder voll ins Bewußtsein, daß Arthur gegen Kaution auf freiem Fuß und des Mordes angeklagt war.
    Ich nutzte die Zeit jedoch weidlich. Ich studierte das ›Handbuch für Frauen-Investmentclubs‹, sah mir die Börsenanalysten im Fernsehen an und kaufte mehrere ›Wall Street Journals‹. Außerdem forderte ich erfolgreich den Jahresbericht von Bellemina Health an. Ich hatte Joy McWain mitgeteilt, daß ich nicht Schatzmeisterin sein wollte, aber das würde mich nicht davon abhalten, meine Hausaufgaben zu machen. Und Bellemina Health war der Weg, den es zu verfolgen galt.
    Als Mary Alice mich zum nächsten Treffen

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