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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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sie als klassisch bezeichnete.«
    »Hört sich nach einem richtigen Südstaatenmädchen an.«
    »Studiert Modedesign an der Universität.«
    Ich schob ihre Brezel beiseite.
    »Und Joseph Batson.« Auch diese Brezel wanderte beiseite. »Er ist Multimillionär, der Chef eines riesigen, wachsenden Unternehmens. Es gibt keinen Grund, warum er es getan haben sollte.«
    »Bleiben also Arabella, Sue und Dickie übrig.« Debbie kaute gedankenvoll Brezeln.
    »Dickie hat eine Drogenvergangenheit, wahrscheinlich nimmt er noch immer welche. Er kommt nicht an seinen Anteil an dem Erbe seiner Großmutter ran. Was er aber zum Zeitpunkt ihres Todes nicht wußte.«
    »Was ist mit Arabella und Sue?«
    »Ich will nicht glauben, daß eine von beiden ihre Mutter getötet hat. Sie schienen sie beide zu lieben.«
    »Hmmm.« Debbie griff nach weiteren Brezeln. »Sie sind in Chicago groß geworden, stimmt’s?«
    Ich nickte. »Zusammen mit ihrem Bruder David, der während seiner Collegezeit bei einem Autounfall ums Leben kam. Mitzi beschrieb ihn als den Sonnenschein der Familie.«
    »Wo sich wohl Sue und Joseph Batson kennengelernt haben?«
    »Hier, vermute ich. Sophie hat ihre Kinder sicher hierhergebracht, um die Verwandtschaft zu besuchen. Warum?«
    »Ich denke nur nach. Und Arabella war mehrmals verheiratet?«
    »Zwei- oder dreimal.« Ich berührte die Arabella-Brezel. »Sie ist laut Mitzi die, der das Geld durch die Finger rinnt. Sie ist der Grund, warum Sophie Arthur zu ihrem Treuhänder gemacht hat – damit Arabella nicht ihr Erbe durchbringt.«
    »Wie könnte jemand Millionen von Dollar durchbringen?«
    Ich zuckte die Schultern. Das überstieg mein Vorstellungsvermögen.
    »Und irgendwann erbt sie es ja doch.«
    Ich pflichtete ihr bei. »Aber Sophie dachte, sie würde dann erwachsen sein.«
    »Tante Pat, die Frau ist vierzig Jahre alt.«
    Zugegeben. Aber warum sonst hatte Sophie ihren Nachlaß hinter Arthur verschanzt?
    »Ob Peyton Phillips etwas über die Familie weiß?«
    Debbie schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle es. Alles, was sie getan hat, war, Mr.   Phizer auf Kaution herauszuholen,und ich denke, Joseph Batson hat freiwillig angeboten, die Kaution zu hinterlegen. Ich ruf’ sie mal an und finde es heraus.«
    Aus dem Wohnzimmer war ein Wimmern zu vernehmen. Debbie und ich sprangen beide hoch. Andrew Cade blickte sich verwundert an dem für ihn fremden Ort um.
    »Na, du Goldstück.« Debbie hob ihn hoch und drückte ihn. »Alles in Ordnung, Süßer.« Sie blickte mich über seine blonden Locken hinweg an und lächelte. »Einen kleinen Jungen zu haben wird anders sein. Wir haben es den Zwillingen schon erzählt, aber sie waren nicht allzu begeistert.«
    Ich lächelte zurück. »Ich hole ihm eine Windel«, sagte ich, »und mache sein Mittagessen zurecht.«
    »Möchtest du eine trockene Windel, mein Schatz? Und was zu essen?« gurrte Debbie.
    Es dauerte etwa eine Stunde, bis wir wieder zu unseren Brezeln zurückkehrten. Debbie sagte, sie habe erst um drei wieder einen Mandanten, und wir bauten Andrew Cade aus auf die Seite gelegten Eßzimmerstühlen eine Art Laufstall. Er saß in seinem Gehäuse, schlug fröhlich mit einem Löffel auf eine Pfanne ein und aß Cheerios. Und ab und an zog er sich hoch und spähte über eine Stuhllehne zu uns herüber.
    »Er wird bald laufen«, sagte Debbie. »Wie alt ist er jetzt? Neun Monate?«
    Ich nickte. »Und er sagte vorhin ›Mama‹ so deutlich wie nur irgendwas.« Ich warf einen Blick auf die Uhr. Bridget würde bald vorbeikommen und ihn abholen.
    Ich hatte Tomatensandwiches zum Mittagessen gemacht. Die Brezelfamilie lag noch immer mitten auf dem Tisch. Debbie streckte jetzt die Hand nach der Sue-Batson-Brezel aus und entfernte sie.
    »Es ist Dickie oder Arabella«, sagte sie.
    »Des Geldes wegen?«
    »Des Geldes wegen.«
    Ich grinste. »Du hast deine wahre Berufung verfehlt. Du hättest Polizistin werden sollen.«
    »Nein.«
    »Des Geldes wegen?«
    »Des Geldes wegen.«
    Andrew Cade gab scheppernd seiner Zustimmung Ausdruck.
    Debbie nahm eine Brezel fort. »Arabella.«
    »Ich will das nicht glauben, Debbie.«
    Debbie schob auch die letzte Brezel beiseite. »Ich auch nicht.«
    Andrew Cade begann zu quengeln, und Debbie nahm ihn hoch. »Tante Pat, was ist, wenn Mr.   Phizer es tatsächlich war, wenn er Mrs.   Sawyer wirklich umgebracht hat, weil er sie liebte? Es könnten hier zwei Dinge laufen, weißt du. Er hat Mrs.   Sawyer getötet, und jetzt ist jemand hinter ihm her.«
    Wieder sah

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