Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
Vom Netzwerk:
doch alles aufs Geld hinaus. Dickie hatte wahrscheinlich seine Großmutter des Erbes wegen umgebracht und dann versucht, Arthur aus dem Weg zu räumen, weil der die Erbschaft verzögern konnte.
    Keine gute Werbung für die Teenager-Drogen-Rehakliniken seines Vaters.
    »Entschuldige, Tante Pat. Eine kleine Auseinandersetzung um eine Puppe.« Debbie klang außer Atem. »Ich war so damit beschäftigt, von Dickie Batson zu erzählen, daß ich gar nicht gefragt habe, weshalb du angerufen hast.«
    »Ob du’s glaubst oder nicht, ich wollte wissen, ob du irgendwas von Peyton gehört hast.«
    »Nun, die Frage habe ich beantwortet, oder?«
    »Absolut. Wo steckt deine Mutter heute abend? Ich kann sie nicht erreichen.«
    »Irgendeine ihrer Sitzungen. Das Museum, glaube ich. Vielleicht auch der Botanische Garten. Wie läuft’s mit dem Investmentclub?«
    »Gut. Ich habe Bellemina Health empfohlen. Ich frage mich, welche Auswirkungen wohl Dickies Verhaftung auf die Aktien haben wird.«
    »Vermutlich keine. Sie haben eine gute Erfolgsbilanz. Die Leute werden Mitgefühl für die Batsons empfinden.«
    »Also, ich in jedem Fall.« Ich wollte mich gerade verabschieden, als mir einfiel, daß ich noch wegen einer anderen Sache angerufen hatte. »Debbie, wenn ein Testament eröffnet ist, kann es dann jeder lesen?«
    »Natürlich, Tante Pat. Wenn es eröffnet und rechtswirksam bestätigt ist, liegt es einsehbar bei den Unterlagen des Nachlaßgerichtes im ersten Stock des Gerichtsgebäudes. Warum?«
    »Eigentlich bin ich nur neugierig. Ich dachte, ich würde Sophie Sawyers Testament gern mal lesen. Jetzt, da wir Dickie als den wahrscheinlich Verantwortlichen kennen, ist es vermutlich bedeutungslos.«
    »Es ist in jedem Fall interessant. Ich kann mir nicht vorstellen, soviel Geld zu haben.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das wirklich will.« Nachdem ich aufgelegt hatte, ging ich ins Nebenzimmer, um Fred die Neuigkeiten zu berichten. Er war in sein Baseballspiel vertieft.
    »Das paßt«, sagte er. »Verkorkster Knabe. Hoffentlich bekommt sein Vater ihn da nicht raus.« Er blickte an mir vorbei auf den Fernseher.
    Da platzte mir der Kragen. Er hätte ja mal ein paar Fragen stellen, ein wenig Interesse zeigen können. »Fred Hollowell«, sagte ich. »Ich bin jetzt vierzig Jahre mit dir verheiratet, und ich kann dich nicht leiden.«
    »Und ob du das kannst.«
    Das Geschirrhandtuch, das ich in der Hand hielt, fügte ihm keinen Schaden zu, als ich ihm damit eins überzog, aber es überraschte ihn ein wenig.
    Nun, Lisa würde die Geschichte wissen wollen. Ich bekam meinen Enkel Sam an die Strippe, der mir erzählte, daß seine Mutter und sein Vater draußen auf der Terrasse seien und sich unterhielten.
    »Sie wollen nicht, daß wir hören, was sie sagen, deshalb haben sie die Tür zugemacht. Warte kurz, Oma, ich hol’ sie.«
    »Schon gut, Schatz. Erzähl ihr nur, daß es wahrscheinlich Dickie Batson war.«
    »Was war?«
    »Deine Mama weiß es schon.«
    »Okay, ich sag’s ihr. Dickie Batson.«
    Ich legte auf, ging ins Wohnzimmer und nahm meine Smokarbeit wieder auf.
    »Lisa und Alan reden miteinander, Fred.«
    »Das ist gut, Liebling.«
    »Aber sie sind draußen auf der Terrasse und haben die Tür zugemacht, damit die Jungs nicht hören können, was sie sagen.«
    »Das ist sogar sehr gut.«
    Ich dachte kurz darüber nach. Er hatte recht.

18
    Arthur ging es besser, als ich am folgenden Nachmittag anrief, er war jedoch laut Mitzi giftig wie eine Schlange.
    »Das Gehen und Sitzen tut ihm weh. Ich habe ihm eines von diesen Hämorrhoiden-Lochsitzkissen gekauft, aber es hilft kein bißchen. Man würde nicht denken, daß da alles derartig zusammenhängt, oder?«
    Mir schien das logisch. Ich sagte ihr, daß wir bis zum nächsten Tag warten würden, um ihn zu besuchen. Sie räumte ein, daß dies wahrscheinlich das beste wäre.
    »Und bringt bloß keine Blumen mit. Das Haus ist voll damit. Ich glaube, Joseph und Sue Batson haben mehrere Blumengeschäfte geleert.«
    »Vielleicht haben sie sich dadurch besser gefühlt.«
    »Ich weiß nicht. Sie sind beide stinksauer auf die Polizei. Sie glauben, daß Dickie es nicht getan hat.«
    »Aber ich dachte, jemand hätte ihn gesehen.«
    »Jemand hat das Auto beschrieben und einen Teil des Kennzeichens. Aber Dickie schwört, daß er zum Zeitpunkt des Geschehens in seiner Wohnung war und geschlafen hat.« Sie machte eine Pause. »Natürlich sagt er, daß er allein war, er hat also kein Alibi, und sie haben das Gewehr

Weitere Kostenlose Bücher