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Moerderische Dividende

Titel: Moerderische Dividende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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natürlich.« Bo lächelte. »Dieses Mädchen muß noch ein bißchen was lernen.«
    »Haben Sie mit Arthur gesprochen? Ich nehme an, deshalb sind Sie hier.«
    »Ein Kollege ist noch hinten. Aber es bringt gar nichts. Mr.   Phizer hatte nichts mitbekommen. Ging einfach aus dem Haus, und peng, war sein Hintern durchlöchert.« Bo blickte auf. »Da kommt Joanie.«
    Joanie Salk hielt einen riesigen Pappbecher in der Hand, in dessen Plastikdeckel ein Strohhalm steckte.
    »Wieviel?« fragte Bo.
    Joanies Gesicht rötete sich leicht. »Ein Dollar fünfundachtzig.«
    »Aha.« Bo stand auf und reichte mir Andrew Cade. »Also, ich muß jetzt los, böse Jungs fangen.«
    »Nun, ich habe Ihnen gesagt, auf welchen Sie besser ein Auge haben sollten.«
    »Machen wir. Sag Mrs.   Hollowell auf Wiedersehen, Joanie.«
    »Wiedersehen, Mrs.   Hollowell.«
    Ich blickte ihnen nach. Joanie bot Bo einen Strohhalm an, und Bo lachte.
    Barbara und Bridget waren wenige Minuten später wieder zurück. Bridget nahm mir Andrew Cade ab. »Sie fragen Mama und Daddy alle möglichen Dinge«, sagte sie. »Man könnte meinen, Mama hätte auf ihn geschossen.«
    »Er kann doch bald wieder nach Hause, oder?«
    »Sobald die Polizei fertig ist und Mama sich um seine Entlassung kümmern kann.«
    »Ich muß zurück zur Arbeit«, sagte Barbara. »Ich weiß ja jetzt, daß mit Daddy alles okay ist.«
    »Weißt du was, Bridget, ich nehme Andrew Cade mit zu mir nach Hause«, schlug ich vor. »Dann kannst du bei deinen Eltern bleiben und sie nach Hause fahren.«
    »Meinen Sie das ernst?«
    »Absolut. Ich nehme ihn sehr gern.«
    »Also, das wäre großartig.« Sie griff neben den Stuhl. »Hier ist seine Wickeltasche, und hier ist eine Flasche und ein paar Dosen mit Babymilchpulver. Vielleicht haben Sie ja auch etwas Apfelmus, oder Sie zerdrücken einfach ein paar Erbsen.«
    »Wir kommen schon zurecht.« Es war jetzt nicht der Zeitpunkt, sie daran zu erinnern, daß ich das schon mehrfach hinter mir hatte. Andrew war ihr erstes Kind.
    »Ich hole seinen Autositz, und wir treffen uns dann draußen.« Bridget und Barbara gingen gemeinsam hinaus.
    »Ich finde, es reicht jetzt«, hörte ich Barbara sagen. »Genug.«
    Ich war ganz ihrer Meinung.

17
    Andrew Cade schlief auf dem Heimweg ein. Ich trug ihn in seinem Babysitz ins Haus und stellte ihn auf dem Boden im Wohnzimmer ab. Wäre
ich
mit dem Kopf in dieser Position eingeschlafen, ich hätte ihn nie mehr drehen können. Aber er schlief friedlich. Ich ging ins Schlafzimmer, um Fred anzurufen und die Nachrichten auf dem Anrufbeantworter abzuhören.
    Es gab nur eine Nachricht. Schwesterherz teilte mir mit, daß sie einen billigen Computer für mich gefunden habe. Das klang gut, obwohl Schwesterherz und ich uns über die Bedeutung von »billig« nicht immer einig sind.
    Fred nahm bereits nach dem ersten Klingeln ab. »Metal Fab.«
    »Liebling«, sagte ich. »Jemand hat auf Arthur Phizer geschossen.«
    »Auf Arthur? Ist er tot?«
    »Nein, Liebling. Er wurde in den Hintern geschossen.« Das hätte ich ihm als erstes erzählen sollen.
    »Mein Gott, Patricia Anne! Wie ist das denn passiert?«
    Ich erzählte ihm, was ich wußte und daß Arthur wahrscheinlich bereits auf dem Heimweg war. »Beide Pobacken«, fügte ich hinzu.
    »Meinst du, ich sollte bei ihnen vorbeifahren?«
    »Nein, es geht ihm gut. Bridget ist bei ihnen, und ich habe Andrew Cade hier. Sein Daddy ist in Atlanta.«
    »Hm. Verdammt.« Einen Moment lang herrschte Schweigen. Ich konnte hören, was sich im Hintergrund in der Firma abspielte, Männer, die redeten, das Rasseln des Hebekrans. Dann fügte Fred hinzu: »Man sollte meinen, Arthur sei die letzte Person auf der Welt, auf die jemand schießen würde.«
    »Oder die jemand verbrennen will.«
    Es war wieder still. Dann: »Beide Pobacken?«
    Ich hätte schwören können, ein Kichern zu hören. Dann: »Knochig, wie Arthur ist, müssen sie gut gezielt haben.«
    »Die Krankenschwester sagte, sie hätten ihn so gut zusammengeflickt, daß er bald seinen Tangaslip wieder tragen kann.«
    Diesmal war es definitiv ein Kichern. »Gott bewahre.«
    »Hey, das hier ist eine ernste Angelegenheit«, erinnerte ich ihn.
    »Das weiß ich, Schatz. Ruf mich an, wenn du irgendwas hörst. Mein Gott. Beide Pobacken.«
    Ich rief Mary Alice zurück, aber Tiffany, die patente Putzfee, nahm ab. Schwesterherz war auf einer Versammlung.
    Ich ging auf Zehenspitzen zurück durchs Wohnzimmer. Andrew Cade schlief nach wie vor in seinem Autositz.

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