Moerderische Familienbande
wohnte, brachte man sie im Notfall wahrscheinlich in die Uniklinik. Ich schlug die Nummer nach und fragte, ob sie dort eine Georgiana Peach hätten. Zu meinem Erstaunen legte die Frau, die abgenommen hatte, auf. Als ich die Nummer ein zweites Mal wählte, war mir das Problem klar.
„Da ist eine Frau“, sagte ich, „mit Namen Georgiana Peach. Sie hat den Notruf gewählt und ist vielleicht bereits auf dem Weg in Ihre Notaufnahme. Haben Sie irgendeine Möglichkeit, das nachzuprüfen?“
„Nicht, bevor sie hier ist. Ihr Name ist Georgiana Peach?“
„Richtig. Georgiana Peach.“
„Was sagt man dazu!“
„Ich rufe später noch mal an“, sagte ich.
Es bestand die entfernte Chance, dass die Rettungssanitäter noch bei Georgiana zu Hause waren oder dass es ihr doch nicht so schlecht ging und dass man sie nicht ins Krankenhaus gefahren hatte. Ich fand ihre Nummer und wählte sie. Es klingelte ein paar Mal, dann machte es klick
und ein anderes Läuten war zu hören. „Sie haben die Nummer des „Stammbaums“ gewählt“, war Georgianas Stimme zu vernehmen. „Wir können Ihren Anruf im Moment leider nicht entgegennehmen, aber wenn Sie uns eine Nachricht hinterlassen, rufen wir Sie gern so schnell wie möglich zurück.“
„Verdammte Mistdinger“, murmelte ich.
„Was ist los?“ Fred stand in der Küchentür. Er wirkte müde, aber beschwingt.
„Ich hasse Anrufbeantworter.“
Fred sank in seinen Lehnstuhl. „Wir haben heute Abend die Ausgaben eines ganzen Monats in zwei Stunden eingespiclt. -
„Das ist großartig. Hattest du Zeit, was zu essen?“
„Truthahn, wie du gesagt hast.“
„Möchtest du noch was?“
„Vielleicht. Wenn ich mich etwas entspannt habe.“ Er deutete auf das Telefon. „Wen wolltest du denn anrufen?“
Ich erzählte ihm von Trinitys Anruf und Georgianas Krankheit. „Ich bin sicher, dass sie sie ins Universitätskrankenhaus bringen, aber da ist sie noch nicht. Trinity sagt, sie hat eine Schwester, aber die geht nicht ans Telefon.“
„Vielleicht ist sie ja dann bei Georgiana.“ Fred stand auf und streckte sich. „Ich geh duschen.“ Er machte ein paar Schritte in den Flur, steckte dann aber noch einmal den Kopf durch die Tür. „Mach dir um die Dame keine Sorgen, Schatz. Sie kommt wieder auf die Beine.“
Ein paar gute Tage in seinem Job, und er hatte eine Antwort auf alles.
Ich wartete ein paar Minuten, bevor ich noch einmal die Notaufnahme der Uniklinik anrief. Diesmal sagte die Frau, dass Ms. Peach soeben eingeliefert worden sei.
„Ist irgendjemand bei ihr? Ihre Schwester?“
„Einen Moment.“ Sie drehte sich vom Telefon weg. „Deliah! Ist jemand bei Ms. Peach?“
Ich konnte Deliahs Frage nicht hören, aber offenkundig hatte sie „Wer?“ gelautet.
„Ms. Peach. Die Frau, die gerade gebracht wurde!“ Wieder zurück am Telefon sagte sie: „Nein. Bis jetzt nicht.“
„Danke.“ Georgianas Stimme auf dem Anrufbeantworter hatte mich auf eine Idee gebracht. Ich griff nach meiner Handtasche und zog die Visitenkarte hervor, die Castine Murphy mir am Vortag gegeben hatte und auf der ihre Telefonnummer verzeichnet war. Da sie für Georgiana arbeitete, wusste sie bestimmt etwas über die Schwester oder sonst jemanden, den man benachrichtigen müsste.
Ich hatte Glück. Kein Anrufbeantworter. Nur Cassies klare Stimme, die „Hallo“ sagte.
„Cassie“, antwortete ich, „hier ist Patricia Anne Hollowell. Haben Sic in der letzten Stunde oder so mit Georgiana gesprochen?“
„Heute Nachmittag, Mrs. Hollowell. Warum? Ist was nicht in Ordnung?“
„Sie ist unten in der Notaufnahme der Uniklinik. Trinity Buckalew hat sie angerufen, und Georgiana sagte, es gehe ihr so schlecht, dass sie den Notruf gewählt hat.“
„Georgiana ist so krank, dass sie den Notruf gewählt hat?“
„Ja, und sie haben sie in die Uniklinik gebracht. Mehr weiß ich nicht. Nur dass niemand bei ihr ist. Wissen Sie jemanden, den ich anrufen sollte?“
„Mein Gott, ich kann das gar nicht glauben. Warten Sie, lassen Sie mich einen Moment nachdenken.“
„Trinity sagte, sie hat eine Schwester.“
„Das stimmt. Ihr Name ist Martha Matthews. Aber sie wohnt oben am Logan-Martin-See.“ Cassie schwieg einen
Augenblick lang. „Sie hat Freunde aus der früheren Nachbarschaft, mit denen sie noch immer eng verbunden ist, aber mir fallen keine Namen ein.“ Es war ein weiteres Mal still. „Hatte sie wohl einen Herzinfarkt?“
„Keine Ahnung.“
„Ich finde, man sollte
Weitere Kostenlose Bücher