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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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allerdings das Tempo bestimmen. Wir liefen gemütlich den Block hinunter, machten einmal am Bordstein eine Pause und genossen den Duft der Glyzinien. Wir bogen gerade in unsere Einfahrt ein, als Bo Mitchell neben uns in ihrem schwarzweißen Polizeiauto haltmachte.
    „Hallo, Patricia Anne.“
    „Hallo, Bo. Wollen Sie zu mir, oder fahren Sie nur so herum?“
    „Ich fahre nur so herum und habe dabei Sie und Woofer für die Olympischen Spiele trainieren sehen.“
    „Haben Sie Lust, auf einen Kaffee mit reinzukommen?“
    Bo blickte auf ihre Uhr. „Warten Sie einen Moment. Ich muss nur schnell anrufen.“
    „Ich bin in der Küche.“ Ich brachte Woofer in seine Behausung und kochte eine frische Kanne Kaffee. Als Bo hereinkam, zog ich ein paar süße Teilchen aus der Mikrowelle.
    „Genau das, was ich brauche“, sagte sie.
    Ich goss jeder von uns eine Tasse Kaffee ein, und wir setzten uns an den Küchentisch.
     
    „Gibt es was Neues im Mordfall von Richter Haskins?“, fragte ich.
    „Nicht dass ich wüsste. Seine Frau hat sich beklagt, dass er Blut auf einen ihrer schicken Teppiche gekleckert hat. Ich hoffe ja weiterhin, dass sie es war. Sie ist um die dreißig und sieht aus wie ein Flittchen.“
    Ich blickte Bo bewundernd an. „Ich habe seit ewigen Zeiten nicht mehr gehört, dass jemand als Flittchen beschrieben wurde.“
    „Eines der Lieblingswörter meiner Großmutter. Sie würde sagen: >Das Mädel ist nur ein Flittchen, Bo Peep. Wackelt mit dem Hintern wie eine läufige Ente.<„
    „Die Frau des Richters ist eine Hinterrnwacklerin?“
    „Die wackelt
mit allem,
meine Liebe.“
    „Ich kann ihn mir gar nicht als Ehemann von Meg Bryan vorstellen“, sagte ich. „Sie hatte doch nichts, womit sie hätte wackeln können.“ Was mich an etwas erinnerte. Ich erzählte Bo von der Stimme, die wie die von Meg geklungen und „Hilf mir“ auf Georgiana Peachs Anrufbeantworter gesprochen hatte.
    „Haben Sie es gehört?“
    „Natürlich.“ Ich erzählte von Georgianas Besuch und ihrer Krankheit. „Es klang wirklich wie Meg“, sagte ich. „Schwesterherz sagt, sie wäre gar nicht tot; jemand hätte sie entführt und verstecke sie in diesen Höhlen unterhalb vom Vulcanus.“
    Bo prustete. „Da können sie sie gleich mitten auf die Autobahn setzen, so viel Verkehr ist da oben in diesen Höhlen.“
    „Ich dachte, man hätte sie abgesperrt.“
    „Das hat man auch.“ Bo hielt mir ihre Tasse zum Nachgießen hin. „Ich würde diese Nachricht gerne hören.“
    „Sie ist vermutlich nach wie vor auf Georgianas Anruf-
     
    beantworter, aber ich weiß nicht, wie ich auf ihn zugreife. Ihr Telefon ist aber mit ihrer Firma zusammengeschaltet, dem Stammbaum', so dass Cassie Murphy vielleicht an ihn drankommt. Ist das nicht illegal? So wie Abhören oder so was?“
    „Keine Ahnung. Ich renne nur in meiner schwarzweißen Kluft herum und sorge dafür, dass die Leute sich sicher fühlen.“ Bo Mitchell blickte gedankenverloren in ihren Kaffee. Die Unzufriedenheit in ihrer Stimme überraschte mich.
    „Was würden Sie denn gerne machen?“
    „In der Abteilung für Mord oder für Sittlichkeitsverbrechen arbeiten.“
    „Igitt!“
    „Etwas, worein ich mich richtig verbeißen kann.“
    Dieses Thema würde ich Heber nicht weiterverfolgen.
    Bo zog ihr Notizbuch und einen Stift heraus. „>Der Stammbaum“?“
    Ich nickte. „Die Firma gehört Georgiana Peach, aber Cassie Murphy ist ihre Assistentin. Sie betreiben Familienforschung.“
    „Können sie davon leben?“
    „Offenbar gut.“
    „Cassie Murphy?“
    „Eigentlich Castine. Ich habe sie auf der Highschool unterrichtet. Sie steht im Telefonbuch, aber im Moment schläft sie gerade. Sie war die ganze Nacht wach und bei Georgiana.“ Ich sah zu, wie Bo sich das notierte. „Clauben Sie, es ist was dran an der Nachricht?“
    „Ich sehe nicht, wie, da Meg mausetot ist.“ Bo packte den Stift zurück in ihre Tasche.
    „Und glauben Sie, es besteht irgendein Zusammenhang zwischen Megs Tod und dem des Richters?“
    „Ich bezweifle auch das. Wenn ein Richter erschossen
     
    wird, kommen aus allen Ritzen Verdächtige gekrochen. Manche von ihnen wackeln mit dem Hintern.“
    „Aber er war Konkursrichter!“
    „Das macht keinen Unterschied. Irgendwer dreht immer durch, wenn ein Fall vor Gericht kommt, egal um was es sich handelt.“ Das Piepsgerät an ihrem Gürtel ging los. Bo schaltete es aus. „Ist es okay, wenn ich Ihr Telefon benutze?“
    „Natürlich.“ Ich sah ihr nach, wie

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