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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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sie zum Küchentresen ging. Sie sah fit und attraktiv aus, trotz der zehn Pfund Übergewicht. Und klug und fleißig war sie weiß Gott.
    „Liegt es vielleicht an der 'gläsernen Decke*?“, fragte ich, als sie ihr Gespräch beendet hatte.
    „Nein. Es geht um einen Fall von Fahrerflucht am Vulcan Parkway.“
    Erst in diesem Moment wurde ihr klar, wovon ich gesprochen hatte, und sie lachte. „Gläserne Decke“ Eher massive Mauern. Aber wir Mädels können es schaffen. Wir müssen uns nur den Hintern dafür aufreißen. Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Patricia Anne, ich pflege heute nur ein wenig mein Selbstmitleid.“ Sie nahm den letzten Schluck Kaffee und ging zur Tür hinaus. „Danke für die Stärkung.“
    „Gern geschehen.“ Ich sah ihr nach, wie sie mit großen Schritten zu ihrem Auto ging und dann Kurs auf den Fahrerflüchtigen aufnahm. Und sie wollte sich gern mit Mord und Sittlichkeitsdelikten befassen! Gott!
    Ich räumte das Haus auf und zog die Briefe hervor, die Haley mir von Megs Diskette ausgedruckt hatte. Als ich anfing zu lesen, fiel mir ein, dass ich die Disketten Bo gegenüber gar nicht erwähnt hatte. Vielleicht wäre es für sie eine interessante Information gewesen, dass sie in Mary Alices Handschuhfach versteckt gewesen waren. Vielleicht
     
    hätte sie sie auch lesen können, ohne dabei einzuschlafen, was mehr wäre, als ich fertigbrachte.
    Briefe an Firmen und Einrichtungen landeten auf dem einen Stapel, die an Einzelpersonen auf einem anderen, und auf dem dritten legte ich die ab, die Notizen zu sein schienen, die Meg selbst geschrieben hatte. Der erste Stapel war der größte und am wenigsten interessante. Ein flüchtiger Blick machte deutlich, dass es darin hauptsächlich um die Bestellung von Newslettern, Katalogen oder antiquarischen Büchern ging. Der zweite Stapel war interessanter, erforderte aber eine aufmerksamere Lektüre. Er bestand in Empfehlungen für die Aufnahme in Organisationen wie die Vereinigten Töchter der Konföderierten und die Töchter oder Söhne der Amerikanischen Revolution. Es waren auch Briefe darunter, die die Empfänger erstaunt haben mussten, und Meg übte sich nicht gerade in verbaler Zurückhaltung. „Ihre Großmutter“, schrieb sie an eine Frau, „wurde wegen Ehebruchs vor die Kirche gebracht und für schuldig befunden.“ Eine andere Frau, die sich um eine Mitgliedschaft bei den Töchtern der Amerikanischen Revolution bewarb, wurde darüber informiert, dass ihre Urgroßmutter eine Mulattin war. Ich grinste, wurde dann aber gleich wieder ernst. Es gibt nach wie vor eine Menge Menschen in den Südstaaten, die glauben, dass es in ihrem Stammbaum nur Weiße gibt, und wenn man etwas anderes behauptete, riskierte man womöglich Ärger. Würden sie so weit gehen, die Person umzubringen, die verkündete, dass sich ein Tropfen Blut von einer, Gott bewahre, anderen Rasse in den reinrassig weißen Strom gemischt hatte? Es geschehen noch verrücktere Dinge als dies. Ich legte den Brief beiseite, um ihn mir später genauer anzusehen.
    Es gab viele weitere persönliche Briefe, aber ich verschob sie auch auf später und warf einen Blick auf ihre Notizen.
     
    Viele davon waren datiert, aber sie waren in einem Code verfasst, den nur Meg verstehen konnte. Beispielsweise hatte sie unter dem Datum io. September eingetragen: „Bride: nein. Crom well, Cropwell. Jenkins sagt ja. Überprüfen.“ Hier ist nichts, dachte ich und sah die mit den jüngsten Daten durch. Am io. März hatte iMeg geschrieben: „Williams, Murphy, Bobby. Williams, Murphy, Bobby. Bobby, Murphy. Georgiana? Trinity?“
    Es ergab keinen Sinn, aber irgendetwas sagte mir, dass es wichtig war. Ich kannte alle Namen außer Williams. Wer war Williams? Ich starrte auf die Notiz: Williams, Murphy, Bobby. Und dann fiel es mir ein. Heidi Williams war die andere Frau, die bei Cassie und Georgiana arbeitete. Es handelte sich um eine Notiz über die „Stammbäume-Belegschaft plus Richter Haskins und Trinity mit einem Fragezeichen.
    Meg hatte schon einige Arbeiten für den „Stammbaum“ übernommen, hatte Georgiana gesagt. Hier konnte es also gut um etwas gehen, an dem sie alle gearbeitet hatten. Aber warum Bobby? Williams, Murphy, Bobby. Ich legte diese Notiz auf den Stapel mit den unklaren Briefen, auf dem auch der an Camille Atchison lag, der sie über ihre Abstammung von General Sherman informierte. Die restlichen Briefe packte ich zurück in den Umschlag. Ich würde sie alle später lesen. Oder mir

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