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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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war, die Blinklichter der Rettungsfahrzeuge rotiert hatten und Richter Haskins angelaufen gekommen war, um uns Megs Tod zu berichten. Heute saßen ein paar Leute auf den Bänken und an dem spiegelnden Brunnen und verzehrten ihr Mittagessen oder genossen einfach die Frühlingssonne. Eine friedliche Szene.
     
    Die Eingangshalle des Gerichtsgebäudes war dunkel und kühl nach dem hellen Sonnenlicht draußen. Ich fand die Aufzüge und drückte auf den Knopf zum zehnten Stock. Wahrscheinlich, fiel mir ein, war auch Meg im zehnten Stock gewesen, um etwas in der Archivabteilung nachzuschlagen. Mich fröstelte.
    Der zehnte Stock schien verlassen. Eine doppelte Glastür am Ende des Flurs sah jedoch vielversprechend aus. Ich ging auf sie zu und stellte fest, dass sie tatsächlich zum Archiv und der historischen Abteilung des Jefferson County führte. Ich stieß die Tür auf, woraufhin eine Frau überrascht hinter ihrem hohen Tresen hervorschaute.
    „Ich forsche einer Familie nach“, sagte ich. „Sie lebte im späten 19. Jahrhundert im Jefferson County.“
    Der Tresen, stellte ich fest, war durchschnittlich hoch, die Frau jedoch sehr klein. „Kein Problem“, sagte sie. „Was wollen Sie wissen? Geburtstage? Sterbedaten?“
    „Sterbedaten. Ich möchte herausfinden, wann die erste Frau eines Mannes gestorben ist. Die Eheschließungsregister brauche ich allerdings auch.“
    „Wie lautet der Name? Einige dieser Register sind alphabetisch geordnet. Allerdings nur ein paar.“
    „Johnson. Ich brauche sämtliche Angaben zu einer Elizabeth Sherman Johnson. Der Name ihres Mannes war Clovis Reed Johnson.“
    „Was ist denn los? Sie sind schon die zweite Person, die diese Woche etwas über Elizabeth Sherman Johnson wissen will. Was ist mit der?“
    „Wirklich?“
    „Bei Gott, ja.“ Die kleine Frau öffnete eine Tür in dem Tresen. „Kommen Sie mit nach hinten. Ich glaube, ich habe die Akten noch nicht einmal wieder weggepackt.“
    Die Frau war so breit wie hoch. Ich folgte ihr durch die
     
    von Aktensammlungen gesäumten Gänge, in denen kleine Trittleitern Zeugnis davon ablegten, wie sie an die herankam, die höher standen als 1,50 Meter.
    „Wie sah denn diese Person aus?“, fragte ich. „Die andere, die an den Unterlagen zu Elizabeth Johnson interessiert war.“
    „Klein und grau.“
    „Hatte Sie Ähnlichkeit mit Jessica Tandy?“
    „Ja, tatsächlich. Genau. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: -Aileen, an wen erinnert dich diese Dame?< Und genau das war es. Danke.“
    Es war Meg. Sie musste es gewesen sein. „Hat sie irgendetwas unterschrieben, um Einblick in die Akten zu bekommen ?“
    „Nein, meine Beste, die stehen hier, um angeschaut zu werden. Sie blieb allerdings nur eine Minute.“
    Am Ende der Gänge kamen wir in einen Bereich mit ein paar Tischen und Fenstern, von denen aus man über den Park sah.
    „Da sind sie“, sagte Aileen und zeigte auf zwei dicke Aktensammlungen auf dem Tisch. „Das sind noch dieselben. Das weiß ich.“ Sie schlug die zuvorderst liegende auf. „Lassen Sie mal sehen. Johnson, Clovis. Das ist ein ungewöhnlicher Name, finden Sie nicht?“
    „Ich bin vor allem an seiner Frau, Elizabeth Sherman Johnson, interessiert.“
    „Sie sind jeweils über ihren Mann registriert, meine Liebe. Das macht mich fuchsteufelswild.“ Sie fuhr mit dem Finger ein Register entlang. „Hier ist Clovis, auf Seite 2.19. Elizabeth sollte da mit aufgeführt sein. Aber was hat sie getan, um all diese Aufmerksamkeit zu rechtfertigen?“
    „Nichts, soweit ich weiß. Es geht um eine Stammbaumgeschichte.“
     
    „Stammbäume sind was für schräge Vögel.“ Aileen lachte über ihren eigenen Witz, während sie das schwere Registerbuch öffnete. Ich versuchte es mit abzustützen.
    „Seite 2.15), 2.19“, murmelte sie, während sie die Seiten umblätterte. „Seite 2.18, Seite 2.2.1, Seite 219?“
    „Was?“, fragte ich.
    „Es gibt keine Seite 2.19.“ Sie blätterte mehrere Seiten zurück und überprüfte sie noch einmal.
    „Lassen Sie mich mal sehen“, sagte ich. Sie schob mir das Buch herüber, und ich blätterte die Seiten um. 2.18, 221, keine 219 und keine 220. „Ist es irgendwie denkbar, dass die Seiten falsch nummeriert oder verrutscht sind?“
    „Bei diesen Registern schon. Aber schauen Sie hierher.“ Aileen, deren Augen dichter am Buch waren als die meinen, deutete mit dem Finger auf den Falz, an dem ein paar kleine Papierzacken zu sehen waren.
    „Sie meinen, jemand hat sie

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