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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Wohnung in der Wollmar Yxkullsgata. Und kaum lag er im Bett, da war er auch schon eingeschlafen.
    Der kann doch auch nicht ganz bei Verstand sein, dachte Johansson noch, ehe Morpheus behutsam die Arme um seine Schultern legte.
     
    52
     
    Växjö, Mittwoch, 6. August - Sonntag, 10. August Während die Ermittlertruppe des Lindamords ihre übliche Morgenbesprechung abhielt, kam Kommissar Olsson herein und teilte mit, dass die Kollegen in Kalmar ihren Vergewaltiger festgenommen hatten. Der Leiter eines Asylantenheims bei Nybro hatte in der Beschreibung im Lokalradio einen seiner Schützlinge erkannt. Er hatte sofort die Polizei von Kalmar verständigt, die jedoch bereits unterwegs gewesen war. Eine Stunde zuvor war das Analyseergebnis aus dem Büro eingetroffen, und ausnahmsweise einmal war es so gewesen, dass der Betreffende zur halben Promille der männlichen Bevölkerung des Landes gehörte, die im DANN-Register vertreten war.
    Es war ein siebzehn Jahre alter Asylbewerber aus Moldawien, der einen Monat zuvor nach Schweden gekommen war. Er hatte speicheln müssen für den Fall, dass er in den Monaten, die es immer dauerte, bis der Ausweisungsbescheid vorlag, auf irgendwelche dummen Ideen kommen würde. Jetzt saß er bei der Polizei von Kalmar im Arrest. Stritt alles ab, sagte der Dolmetscher, aber jedenfalls würde er länger als fast alle anderen mit seinem Hintergrund in Schweden bleiben dürfen. Am Mord an Linda war er unschuldig. Sein DANN-Profil stimmte nicht.
    »Aber das hatten wir uns ja alle schon gedacht«, sagte Olsson. »Ich erlaube mir aber die Mutmaßung, dass er hinter unserem Vergewaltigungsversuch steckt«, fügte Olsson hinzu und nickte aufmunternd zu Anna Sandberg hinüber.
     
    Alle sechs Kollegen, die zur Zusammenarbeit mit der Polizei von Kalmar abkommandiert worden waren, um den Vergewaltigungsfällen nachzugehen, waren der Ermittlertruppe wieder zugeführt worden. Die noch ausstehenden Auskünfte konnte Sandberg mit links und auf die übliche Weise mit Hilfe von Telefon, internem System der Polizei und Netz betreuen. Die anderen hatten Wichtigeres zu tun.
    »Wir machen weiter mit dem breiten und vorbehaltlosen Ansatz«, sagte Olsson. »Was macht übrigens unsere Speichelaktion?«
     
    Die lief, so seine Mitarbeiter, über alle Erwartungen gut. Sie hatten die sechshundert Freiwilligen schon überschritten, und der alte Rekord war längst gebrochen. Vierhundert Proben waren analysiert und abgeschrieben.
    »Wir arbeiten in zwei Richtungen«, erklärte Knutsson mit einem schüchternen Seitenblick auf Kollege Lewin. »Einerseits versuchen wir, die einzubeziehen, die in der Nähe des Tatorts wohnen, andererseits suchen wir alle, die mit dem Profil der TP-Gruppe übereinstimmen, und lassen sie systematisch speicheln.«
    »Es kann hier also wirklich nicht die Rede vom Zufallsprinzip sein«, fügte Thoren hinzu.
    »Ja, früher oder später bleibt er im Netz hängen«, erklärte Olsson voller Überzeugung.
     
    Beim üblichen Abendbier im Hotel konnte der allwissende Rogersson Bäckström erzählen, dass der ehemalige Chef nunmehr seine Tischkarte bekommen hatte.
    »Huddinge, Gerichtspsych in Huddinge«, schlug Bäckström vor, der im Laufe der Jahre häufiger dort tätig gewesen war.
    »Ulleräker«, antwortete Rogersson. »Der scheint aus der Gegend zu kommen, und da ist es sicher praktisch, wenn Frau und Kinder in der Nähe sind. Außerdem hat er angeblich in Uppsala studiert.«
    »Wie geht’s ihm denn eigentlich?«, fragte Bäckström neugierig.
    Rogerssons Gewährsmann zufolge ging es ihm sehr gut. Schon am zweiten Tag waren Nylander gewisse Ehrenposten anvertraut worden, und jetzt schob er den Bücherkarren der Patienten von einer Station zur anderen.
    »Der scheint sich wie ein Fisch im Wasser zu fühlen«, erklärte Rogersson.
     
    Bäckström begnügte sich mit einem zustimmenden Nicken. Und wer kümmerte sich wohl um Brandklipparen, überlegte Bäckström. Und wieso fällt mir das überhaupt ein? Ach, Scheiß drauf, dachte er.
    »Prost, Bruder«, sagte er und hob sein Bierglas. »Und auch auf Nulli«, fügte er hinzu. War eigentlich ein ziemlich witziger Typ, und irgendwas muss man doch sagen, dachte er.
     
    Dagens Nyheter brachte am Donnerstag einen längeren Artikel von Universitätsbibliothekar Marian Gross, außerdem einen Leitartikel dazu und weitere Nachrichten, obwohl der Artikel aus unerfindlichen Gründen zwei Tage zuvor von Smälandsposten in Växjö abgelehnt worden war. Gross war

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