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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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da Lewin inzwischen, wenn er auch nicht wusste, wie es dazu gekommen war, offenbar auf den gleichen nächtlichen Pfaden wandelte wie Kollege Bäckström, hatte er beschlossen, das unter vier Augen zu machen, vor dem Frühstück am Freitagmorgen und in Bäckströms Zimmer.
     
    Bäckström war frisch geduscht, rosig wie ein Spanferkel, leicht rotäugig und ausgezeichneter Laune.
    »Setz dich doch, während ich die Hosenträger hochziehe«, sagte Bäckström. »Wenn du ein Morgenbierchen möchtest, steht eins in der Minibar«, fügte er großzügig hinzu.
    Lewin lehnte das Angebot ab und lieferte stattdessen eine kurze Zusammenfassung der neuen Situation. Bäckström war sofort Feuer und Flamme und vergaß sogar seine Hosenträger.
    »Ja, Scheiße, Lewin«, sagte Bäckström. »Ich glaube, da sind wir auf eine Goldader gestoßen.«
    Wer ist wir, dachte Lewin und seufzte tief in Gedanken, und danach war alles wie immer.
     
    Lewin schlug vor, mit der Staatsanwältin zu reden, sowie sie alles über Mänsson und seine mögliche Rolle in ihrer Mordermittlung zusammengestellt haben würden. Alles sprach dafür, dass das noch am selben Nachmittag möglich war und dass sie Mänsson dann sogar ohne vorherige Vorladung holen könnten, wenn nur die Staatsanwältin das so beschloss. Das gestohlene Auto und die Zeugin, die Mänsson identifiziert hatte, sollten reichen. Nicht zuletzt im Hinblick darauf, worum es bei dem Fall eigentlich ging.
    »Er scheint heute zu arbeiten, und da ist es doch sicher das Einfachste, wir schnappen ihn uns sofort, wenn er Feierabend macht.«
    »Nicht ums Verrecken«, sagte Bäckström und schüttelte den Kopf. »Der Kerl gehört mir, und jetzt machen wir das so…«
    Möchte ja mal wissen, seit wann er dir gehört, dachte Lewin, als er eine Stunde später zum Frühstück nach unten ging.
     
    Auf der Wache rief Bäckström sofort seine Getreuen zu sich und verteilte Aufgaben. Lewin, Knutsson, Thoren und Svanström, verstärkt durch Sandberg, sollten alles über ihren mutmaßlichen Täter Bengt Mänsson zusammentragen. Nicht ein Stein sollte unumgewendet bleiben. Rogersson sollte sich mit nicht näher genannten Aufgaben direkt unter Bäckströms Leitung beschäftigen, während Bäckström selbst die Arbeit leiten und verteilen und seine schützende Hand über sie alle halten sollte. Und natürlich gab er ihnen auch noch ein paar Worte mit auf den Weg.
    »Jetzt gilt es, die Fresse zu halten. Kein Wort außerhalb dieses Zimmers«, sagte Bäckström. »Vergesst nicht, was ich gesagt habe - der kleine Olsson scheint Mänssons Busenfreund zu sein. Ich könnte schwören, dass Olsson auf irgendeine Weise in die Sache verwickelt ist, und wenn wir ihm auch nur ins Ohr hauchen, dann rennt er gleich los und plappert, und was dieser Arsch Mänsson dann anstellen könnte, will ich mir lieber gar nicht erst vorstellen.«
    »Wolltest du nicht nach Stockholm zurückfahren, Bäckström«, fragte Lewin. Und wie gut du dich plötzlich ausdrückst, dachte er.
    »Vergiss es«, sagte Bäckström. »Kein Arsch verlässt den Kahn, solange wir ihn nicht an Land gerudert haben.«
    »Wäre nett zu wissen, was du selbst vorhast«, beharrte Lewin.
    »Wird für diskrete Überwachung unseres Täters sorgen«, sagte Bäckström. »Damit er nicht abhaut und noch andere aufschlitzt. Sag Adolfsson und diesem Adelsheini, dass ich mit ihnen reden will. Und zwar sofort«, fügte er hinzu und starrte Lewin aus irgendeinem Grund wütend an.
    »Natürlich, Bäckström«, sagte Lewin. Kein Wort außerhalb dieses Zimmers, dachte er.
     
    »Mänsson, Bengt Axel«, sagte der Polizeiinspektor und Freiherr Gustaf von Essen einige Zeit später, als er und Adolfsson vor Bäckström standen. »Ist das nicht einer von unseren lieben Mitmännern hier in der Stadt?«
    »Genau«, stimmte Bäckström zu. Alles eine Bande von sexgeilen Idioten. Der Adelsheini ist ja doch nicht total bescheuert, dachte er.
    »Dann ist das sicher der Typ, der auf deine Uniform geblutet hat, Adolf. Ich weiß noch, dass ich seinen Namen und die Namen der anderen Beteiligten notiert habe«, erklärte von Essen und nickte dem soeben Angesprochenen kurz zu.
    »Du hast den kleinen Schnuffel schon zur Ader gelassen«, sagte Bäckström begeistert und starrte Adolfsson an. Der Junge kann es ungeheuer weit bringen, dachte er.
    »Ganz so war das vielleicht nicht«, sagte Adolfsson, und dann berichtete er Bäckström von dem Einsatz, den er und Kollege von Essen ungefähr vor drei

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