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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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einzudringen«, las Bäckström vor. »Aber meine beiden Hunde bellten so laut, da lief er weg. Ich habe gehört, wie er die Treppe hinunterrannte. Was zum Teufel soll das«, fragte er noch einmal. »Warum sagt sie das erst jetzt? Wir haben sie doch mindestens zweimal vernommen?«
    »Sogar dreimal«, teilte Rogersson freundlich mit. »Ich habe alle Vernehmungsprotokolle gelesen. Zuerst hat sie mit der ersten Streife vor Ort gesprochen. Dann haben die Kollegen von der Bezirkspolizei eine längere Vernehmung mit ihr angestellt, und dabei ist sie auch über das Sprechverbot informiert worden. Und dann wurde sie bei den Hausbesuchen ein drittes Mal befragt.«
    »Und kein Wort davon, dass jemand in ihre Wohnung eindringen wollte?«
    »Kein Mucks«, sagte Rogersson und schüttelte den Kopf.
    »Fahr zu ihr und vernimm sie noch mal«, sagte Bäckström. »Sofort. Und nimm diesen kleinen Schnuffel Salomonson mit.«
    »Sicher«, sagte Rogersson.
    Kann das denn wirklich so einfach sein, dachte Bäckström. Dass derselbe Trottel dann bei Linda geklingelt hat und sie blöd genug war, ihn einzulassen?
     
    Die Morgenbesprechung verlief problemlos, obwohl sie von Bäckström geleitet wurde. Die meisten warteten offenbar noch auf die Tatortbeschreibung der Kollegen von der Technik. Vor allem auf die verheißenen und heiß ersehnten Auskünfte über das DANN-Profil des Täters. Während der Besprechung wurde vor allem über das diskutiert, was sie morgens in der Zeitung gelesen hatten, und das störte Bäckström so sehr, dass er nicht einmal darüber reden mochte, warum. Dass die Medien plötzlich in seiner eigenen Mordermittlung die Initiative an sich gerissen hatten.
    Wie so oft waren auch hier die Meinungen geteilt.
    »Ich glaube, es kann einfach sein, dass sie sich bei den Vernehmungen nicht getraut hat, darüber zu sprechen. Sie hatte schlicht und ergreifend Angst«, war die erste vorgetragene Ansicht.
    »Eine andere Möglichkeit ist natürlich, dass sie sich das alles aus den Fingern gesaugt hat, um sich interessant zu machen, oder dass die Presseleute ihr die Sache in den Mund gelegt haben«, lautete die zweite.
    »Es kann ja auch sein, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt«, fand Nummer drei. »Dass ihre Hunde mitten in der Nacht losgebellt haben, aber nicht notwendigerweise deswegen, weil irgendwer in ihre Wohnung eindringen wollte. Vielleicht haben sie auf ein Auto oder einen Betrunkenen draußen auf der Straße reagiert?«
    Auf diese Weise hatten sie noch eine Weile weitergemacht, bis Bäckström sich gerade gesetzt, die Hand gehoben und der Debatte ein Ende bereitet hatte.
    »Das findet sich schon«, sagte Bäckström und wandte sich an Enoksson, der bisher noch nichts gesagt hatte. »Hat es irgendeinen Sinn, dich und deine Kameraden hinzuschicken, um ein Kreuz auf ihre Tür zu malen?«
    »Die sind schon unterwegs«, sagte Enoksson.
    Endlich, dachte Bäckström. Ein echter Polizist.
     
    Nach der Besprechung hatte Bäckström Kollegin Sandberg beiseite genommen, um ein weiteres Mal seine müden Augen auf ihr ruhen zu lassen und sich gleichzeitig danach zu erkundigen, wie es mit dem Überblick über die Personen in der Nähe des Opfers aussah.
    »Wie sieht es aus, Anna? Haben wir langsam einen Überblick darüber, wer am Donnerstagabend in der Kneipe war«, fragte Bäckström und lächelte sie freundlich an.
     

Polizeiassistentin Sandberg konnte mitteilen, dass es sich um an die zweihundert Personen handelte, die entweder im Lokal gewesen waren, als Linda sich kurz nach elf dort eingefunden hatte, oder die später gekommen waren, als sie sich noch immer dort aufgehalten hatte. Etwa hundert davon waren bereits vernommen worden. Die Mehrzahl hatte sich von selbst gemeldet, nachdem die Polizei in den lokalen Medien darum gebeten hatte. Zu dieser Gruppe gehörten auch sechs Bekannte Lindas von der Polizeischule, ihre Freundin, die auf der Wache arbeitete, und vier weitere Polizeiangehörige, von denen Polizeiassistentin Anna Sandberg eine war.
    »Du hast keinen Kollegen oder angehenden Kollegen in Verdacht«, fragte Bäckström mit freundlicher Miene.
    »Nein«, sagte Anna, die das offenbar überhaupt nicht komisch fand. »Zumindest habe ich nichts Entsprechendes entdecken können. Die Antwort ist nein.«
    »Und wie sieht es mit den anderen aus«, fragte jetzt Bäckström. »Waren viele Schurken im Lokal? All die komischen Mistkerle, die sich nicht gemeldet haben? Was wissen wir über die?« Gibt es denn kein

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