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Moerderische Idylle

Moerderische Idylle

Titel: Moerderische Idylle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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gelassen und ausführlich die tatsächlichen Ereignisse schilderte und sogar allen Anwesenden vorschlug, sich ihren eigentlichen Aufgaben zu widmen, stieß er auf taube Ohren. Die Kollegen vor Ort waren einfach nicht professionell genug, um mit der entstandenen Situation umgehen zu können. Stattdessen beschlagnahmten sie Nylanders Dienstwaffe und schleppten ihn trotz der späten Stunde zur Wache in Lund zur Vernehmung. Nach der Vernehmung wurde er dann endlich ins Hotel zurückgebracht.
    »Ich sehe mich leider gezwungen, über diesen Vorfall Bericht zu erstatten«, sagte Nylander und starrte den Leiter der Funkstreife an, als er vor dem Hoteleingang abgesetzt wurde.
    »Na, von mir aus gern, Nylander«, erklärte der andere in breitem Schonisch. »Wenn du nur versprichst, in Zukunft die Hände auf der Decke zu halten.«
     
    Schon am nächsten Morgen wurde der gesuchte Irre gefunden. Er lag in einer schlichten Fischerbude bei Ähus, und entdeckt wurde er von dem zuständigen Fischer und nicht etwa von der Einsatztruppe, was vermutlich damit zu tun hatte, dass die Bude viel zu weit vom Suchbereich entfernt lag. Gestank und Fliegenlarven ließen außerdem annehmen, dass sich der Mann schon seit etlichen Tagen dort befand.
    »Der Arsch hat sich offenbar den Lauf ins Maul gestopft und abgedrückt«, fasste Nylanders Einsatzchef die Lage zusammen.
    »Dann sorgt dafür, dass ihm Speichel abgenommen wird und dass die Kollegen in Växjö davon erfahren«, sagte Nylander. Buschsheriffs, dachte er. Alles muss man selber machen!
     
    33
     
    Växjö, Sonntag, 20. Juli Am späten Sonntagabend klopften Knutsson und Thoren an Bäckströms Hoteltür. Die Kollegen oben in Stockholm hatten die erste Untersuchung von Polizeianwärter Erik Roland Löfgrens Telefon beendet.
    »Haben die das ganze Wochenende daran gearbeitet«, fragte Bäckström überrascht.
    »Wollen sicher wie alle anderen Überstunden abrechnen«, sagte Knutsson.
    »Ist er noch da, oder ist er abgetaucht«, fragte Bäckström. Ich hoffe, der Arsch ist abgetaucht, dachte er und verspürte plötzlich die vertrauten Vibrationen.
    »Die Gespräche erwecken den Eindruck, als hielte er sich seit Mitte der Woche auf Öland auf«, sagte Thoren. »Und vorher war er offenbar in Växjö.«
    »Die letzten Suchsignale sind im Funkmast bei Mörbylänga gelandet«, erklärte Knutsson. »Die Eltern haben in der Nähe ein Sommerhaus, also lässt er sich da vermutlich die Sonne auf den Bauch knallen.«
    »Habt ihr denn was Interessantes gefunden«, sagte Bäckström. Idioten, dachte er. Warum sollte einer wie Löfgren sich die Sonne auf den Bauch knallen lassen?
    »Glaub schon«, sagte Thoren und sah ziemlich entzückt aus. »Sieht so aus«, stimmte Knutsson lächelnd zu. »Ja, was denn nun«, fragte Bäckström. »Ist das ein Geheimnis oder was?«
    »Kollegin Sandberg scheint immer wieder versucht zu haben, ihn zu erreichen«, sagte Thoren. »Das erste Mal gleich am Mordtag.«
    »Ach«, sagte Bäckström und seufzte. »Was ja kein großes Wunder ist, wo sie ihn doch per Telefon vernehmen sollte.« Die puren Supertrottel, dachte er.
    »So haben wir das zuerst auch gesehen«, sagte Thoren.
    »Bis wir angefangen haben, uns ein paar weitergehende Gedanken zu machen«, erklärte Knutsson.
    »Habt ihr also«, sagte Bäckström sauer. Für wen halten die sich eigentlich, dachte er.
     
    Dem Vernehmungsprotokoll zufolge, das von Kollegin Sandberg am Freitag, dem 4. Juli, verfasst und unterzeichnet worden war, hatte sie Polizeianwärter Roland Löfgren zwischen 19.15 und 19.35 per Telefon vernommen.
    »Sie hat auf seinem Mobiltelefon angerufen. Vermutlich von ihrem eigenen Anschluss bei der Wache in Växjö aus, da der Anruf über die Zentrale dort lief«, sagte Thoren.
    »Ich bin ja wohl nicht blöd«, sagte Bäckström. »Wo ist das Problem?«
    »Das Gespräch war ziemlich kurz«, sagte Knutsson und schaute Bäckström listig an. »Es wurde schon nach vier Minuten beendet. Um 19.19.«
    »Na und«, sagte Bäckström. »Bestimmt hat er einfach gesagt, sie solle ihn auf dem Festnetz anrufen. Schlechte Verbindung, vielleicht steckte das Teil gerade im Ladegerät. Was weiß ich denn, verdammt noch mal?« Wie blöd kann man eigentlich werden, fragte er sich. »Habt ihr den Festnetzanschluss überprüft«, fügte er hinzu.
    »Ist gerade in Arbeit«, sagte Thoren. »Das ist ein normaler Vertrag bei der Telia, und der Anschluss steht in seinem Zimmer in Växjö. Er wohnt zur Untermiete in der

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