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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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es erfährt«, log Swain. »Ich rufe nächste Woche wieder an und lasse dich auf jeden Fall wissen, was da gespielt wird.« Er würde Micah tatsächlich anrufen, aber nicht als Ersten.
    »Hauptsache, es ist nicht wieder um drei Uhr früh«, knurrte Micah.
    »Versprochen. Danke, mein Freund.«
    Swain legte auf und ließ das Handy in die Sakkotasche gleiten. Verflucht. Na schön, dann war der Plan, von dem der unbekannte Anrufer erzählt hatte, nicht nur machbar, sondern hochgefährlich. Swain zermarterte sich das Hirn nach einer anderen Lösung für ihr Problem. In Langley konnte er nicht anrufen, weil Frank im Krankenhaus lag und irgendwo ein verfluchter Maulwurf hockte, der Rodrigo Nervi mit Informationen fütterte, weshalb Swain keine Ahnung hatte, wem er noch trauen konnte. Wenn Frank da gewesen wäre …
    dann hätte ein einziger Anruf genügt, und das ganze verdammte Labor wäre bis morgen früh Vergangenheit, aber Frank war nicht da, darum musste Swain die Sache selbst in die Hand nehmen. Irgendwie.
    Er hätte Micah mit weiteren Einzelheiten versorgen können, aber was sollte die Gesundheitsbehörde schon unternehmen?
    Die konnte höchstens die WHO informieren. Und selbst wenn die Weltgesundheitsorganisation das Labor durchsuchen ließ, ohne dass jemand aus der Pariser Polizei die Nervis vorab informierte, dann würden sie wohl das Virus finden, aber nachdem das Nervi‐Labor an einem Impfstoff gegen dieses Virus arbeitete, brauchte man natürlich auch das Virus, um das Serum zu testen und so weiter. Der Plan war wasserdicht, sogar für die Tatwaffe gab es eine logische Erklärung. Wirklich bewundernswert.
    Er kam wieder zu Lilys Wohnung zurück, und diesmal stand sie vor der Tür, beladen mit zwei Reisetaschen und einer vertraut
    wirkenden
    Umhängetasche.
    Als
    er
    die
    Umhängetasche sah, musste er grinsen. Ohne sie hätte er Lily vielleicht nie gefunden.
    Er stieg aus, um ihre Taschen einzuladen. Sie waren verdammt schwer, und ihm fiel auf, dass sie außer Atem war, was ihm wieder ins Gedächtnis rief, wie sie ihm erklärt hatte, dass das Gift ihrer Herzklappe geschadet hatte. Immerhin waren erst zwei Wochen vergangen, seit sie Salvatore Nervi umgebracht hatte und dabei um ein Haar selbst gestorben wäre, auch wenn er nur selten daran dachte, weil sie sich ihre Schwäche nie anmerken ließ. Auch wenn der Schaden an ihrem Herzen nur minimal war, konnte sie sich in so kurzer Zeit unmöglich ganz davon erholt haben.
    Er musterte sie, während er ihr die Autotür aufhielt. Ihre Lippen waren nicht blau angelaufen, und die unlackierten Fingernägel waren rosa. Sauerstoff bekam sie also genug. Sie hatte sich beeilt, war drei Stockwerke hinauf‐ und hinab gehetzt, da war es kein Wunder, dass sie außer Atem war. Er wäre das auch. Erleichtert hielt er sie am Arm zurück, als sie einsteigen wollte. Sie sah fragend zu ihm auf, und er küsste sie.
    Ihr Mund war weich, und sie schmiegte sich mit so selbstverständlicher Hingabe an ihn, dass sein Puls zu galoppieren begann. Aber weil die Straße kein Platz für einen Kuss war, wie er ihm vorschwebte, gab er sich mit einer kurzen Kostprobe zufrieden. Sie schenkte ihm eines jener absolut weiblichen Lächeln, die jeden Mann aus dem Gleichgewicht brachten und trunken und glücklich gleichzeitig machten, ließ sich dann auf dem Sitz nieder und zog die Tür zu.
    »Scheiße«, stellte er fest, als er neben ihr saß.
    »Wahrscheinlich muss ich auch diesen Wagen wieder abstoßen.«
    »Weil mich vielleicht jemand beim Einsteigen beobachtet hat?«
    »Genau. Wir sehen zwar aus wie ein Pärchen auf dem Weg in den Urlaub, aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen.
    Und was soll ich mir jetzt zulegen?«
    »Vielleicht einen Wagen, der nicht ganz so auffällig ist –
    einen roten Lamborghini, zum Beispiel?« Das war unfair, denn der Megane Renault fuhr in einer ganz anderen Klasse als ein Lamborghini, aber er war als Auto trotzdem auffällig.
    Er lachte über ihren Seitenhieb. »Ich mag eben schnelle Autos. Was gibtʹs daran auszusetzen?«
    »Hast du deinen Freund in den Staaten erreicht?«
    »Ja, auch wenn er wegen der Zeitverschiebung rumzicken wollte. Die schlechte Nachricht ist, dass ein solches Virus nicht nur machbar ist, sondern den schlimmsten Albtraum der Gesundheitsbehörde darstellt.«
    »Und die gute Nachricht?«
    »Gibt es nicht. Höchstens dass Nervi das Virus erst freisetzen wird, nachdem der Impfstoff fertig ist, denn natürlich wird er sich als Erster spritzen

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