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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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lassen wollen, nicht wahr? Und einen Impfstoff zu entwickeln dauert Monate. Da deine Freunde das Programm im August erheblich zurückgeworfen haben und der gute Onkel Doktor wahrscheinlich ganz von vorn anfangen musste, können wir wohl davon ausgehen, dass sie das Virus in dieser Grippesaison nicht mehr freisetzen werden. Sie werden bis nächstes Jahr warten.«
    Sie atmete erleichtert durch. »Das klingt vernünftig.« Sie zögerte. »Ich habe nachgedacht. Das mit dem Virus wusste ich nicht, aber jetzt … Wir müssen nicht allein bleiben. Auch wenn ich im Moment nicht auf bestem Fuß mit der CIA stehe, könnte ich immer noch von einer Telefonzelle aus meinen früheren Führungsoffizier anrufen und ihm erzählen, was hier passiert.
    Die CIA kann etwas in dieser Größenordnung viel besser bewältigen, als wir zwei es können.«
    Swain hätte vor Schreck fast das Auto an einen Laternenmast gesetzt. »Um Gottes willen, nur das nicht!« Der Vorschlag war im Grunde vernünftig, aber sie wusste ja auch nichts von dem Maulwurf, und er konnte ihr nicht davon erzählen, ohne sich zu verraten.
    »Warum nicht?« Sie klang eher neugierig als misstrauisch, aber er spürte, wie sich ihre blassblauen Augen mit Laserblicken in ihn bohrten. Mit ihrem Blick konnte man Stahl schneiden.

    Ihm fiel auf die Schnelle kein guter Grund ein, und einen Sekundenbruchteil lang fürchtete er, ihm würde gleich seine ganze Tarnung um die Ohren fliegen, aber dann durchzuckte ihn ein Geistesblitz. Er konnte ihr alles Wichtige sagen, ohne dass er sich dabei verriet. Die Kunst lag allein in der Formulierung. »Du weißt doch, dass Nervi dort Kontakte und Einfluss hat.«
    »Er steht auf ihrer Informantenliste, aber –«
    »Er ist auch ein äußerst wohlhabender Mann. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dort drüben jemand auf seiner Gehaltsliste steht?« Es war eine schlichte Erklärung und wahr obendrein. Er verschwieg lediglich ein paar Details.
    Sie drehte sich in ihrem Sitz zur Seite und sah ihn finster an.
    »Ziemlich hoch. Salvatore war sehr gründlich, und Rodrigo übertrifft seinen Vater in dieser Beziehung noch. Wir können uns also an niemanden wenden, richtig?«
    »Niemanden, der mir eingefallen wäre und den er keinesfalls auf seiner Gehaltsliste hat. Weder die französische Polizei noch Interpol …« Er ließ den Satz unvollendet und zuckte die Achseln. »Ich nehme an, wir müssen ganz allein die Welt retten.«
    »Ich will nicht die Welt retten«, widersprach sie mürrisch.
    »Ich habe es lieber eine Nummer kleiner. Ich nehme die Sache sehr persönlich.«
    Er lachte, weil er genau wusste, wie sie das meinte. Bis zu diesem Moment hatte sie den Nervi‐Konzern in die Knie zwingen wollen; jetzt musste sie es schaffen.
    Der Job würde wesentlich anspruchsvoller werden, als er anfangs angenommen hatte. Wo ein aggressives Virus in Schach
    gehalten
    werden
    musste,
    würden
    die

    Sicherheitsvorkehrungen jenen in der Gesundheitsbehörde in Atlanta entsprechen. Um hineinzukommen, brauchten sie mehr als nur Informationen über das Sicherheitssystem; sie würden Hilfe von drinnen brauchen. Der Haken war nur, an diese Hilfe heranzukommen.
    »Vielleicht werden wir uns darauf verlassen müssen, dass der Kerl, der dich angerufen hat, es ehrlich meint«, stellte er fest. »Sonst sind wir am Arsch.«
    »Den Gedanken hatte ich auch schon«, erwiderte sie zu seiner Überraschung. Manchmal war es fast gespenstisch, wie ähnlich ihre Gehirne zu arbeiten schienen. »Wegen des Erregers werden sie ein mehrstufiges Sicherheitssystem installiert haben, und das Virus selbst muss unter strikter Quarantäne gehalten werden. Wir brauchen Hilfe von drinnen.«
    »Du wirst dich mit dem Typen treffen müssen. Nur so können wir sichergehen, dass er nicht Rodrigo Nervi ist. Wenn es Rodrigo ist, wird er sich die einmalige Chance, dich in seine Gewalt zu bekommen, keinesfalls durch die Lappen gehen lassen. Er weiß nicht, dass es mich gibt – na schön, nach der Schießerei neulich wird er so eine Ahnung haben –, aber er weiß nicht, wie ich aussehe und so – ich kann dir also Rückendeckung geben.«
    Sie lächelte freudlos. »Wenn es tatsächlich Rodrigo ist, dann wird er so viele Männer postiert haben, dass du absolut nichts unternehmen kannst. Andererseits glaube ich auch, dass uns gar nichts anderes übrig bleibt. Aber falls es doch Rodrigo ist und er mich schnappt, dann tu mir einen Gefallen und töte mich. Du darfst nicht zulassen, dass er mich lebend in

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