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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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fünf Minuten Bescheid.«
    »Meine Kreditkarte könnte sich vor Scham ungültig stellen, weil sie auf keinen Fall für so was herhalten möchte«, fauchte er zurück, straffte aber dann die Schultern und trat mannhaft vor. Er zuckte nicht einmal, als der Wagen vorgefahren wurde und sie die Einweisung erhielten. Der Fiat Stilo war ein wendiger Kleinwagen mit passabler Beschleunigung, aber sie sah Swain an der Nasenspitze an, dass er ihn für traurig untermotorisiert hielt.
    Er stellte ihre Taschen in den Kofferraum, während Lily auf der Beifahrerseite einstieg und den Gurt anlegte. Swain schob den Fahrersitz bis zum Anschlag zurück, um Platz für seine Beine zu schaffen, und ließ sich dann hinter dem Steuer nieder.
    Dann drehte er den Zündschlüssel und ließ den Motor an.

    »Er hat ein Navigationssystem«, bemerkte Lily.
    »Ich brauche kein Navigationssystem. Ich kann Karten lesen.« Er legte den Gang ein und stieß, als er aufs Gaspedal trat, ein hohes, näselndes Jaulen aus. Leider entsprach das Jaulen genau dem Motorengeräusch, und Lily verlor den Kampf gegen das Kitzeln in ihrer Kehle. Sie versuchte, ihr Lachen zu verbergen, indem sie ihren Nasenrücken zusammenkniff und angestrengt aus dem Seitenfenster schaute, aber natürlich fielen ihm ihre zuckenden Schultern auf. »Freut mich, dass einer von uns das lustig findet. Immerhin wohne ich im Bristol; glaubst du nicht, dass man es merkwürdig finden wird, wenn ich einen Fiat fahre?«
    »Du bist so ein Autosnob. Viele Menschen mieten Kleinwagen, um Benzin zu sparen. Das ist nur vernünftig.«
    »Es sei denn, sie müssen Hals über Kopf fliehen und werden von Autos verfolgt, die wesentlich stärkere Motoren haben.« Er starrte grimmig geradeaus. »Ich komme mir entmannt vor.
    Wahrscheinlich kriege ich keinen mehr hoch, bis ich diese Karre wieder los bin.«
    »Keine Angst«, tröstete sie ihn. »Wenn das stimmt, kannst du dir morgen jedes Auto holen, das dir gefällt.«
    Wie durch Zauberei hellte sich sein Gesicht auf, und ein Lächeln erstrahlte, das sich im nächsten Moment in eine Schmerzgrimasse verwandelte, als ihm aufging, vor welche Alternativen sie ihn gerade gestellt hatte. »O Scheiße«, stöhnte er, »das ist ja diabolisch. Für dieses Angebot kommst du bestimmt in die Hölle.«
    Sie sah ihn treuherzig an und zog eine Schulter zu einem stummen »Na und?« hoch. Er selbst hatte das Thema in eine erotische Richtung gelenkt; sie konnte nichts dafür, wenn er nicht froh darüber war, wohin es führte.
    Sie war erstaunt, dass sie trotz der Aufgabe, die vor ihnen lag, so viel Spaß haben konnte, aber es war, als hätten sie sich stillschweigend darauf geeinigt, heute alles Unangenehme auszuklammern, weil sie vielleicht nicht mehr Zeit bekommen würden als diesen heutigen Tag. Sie hatte Profikiller kennen gelernt, die aufgrund ihrer Arbeit nur im Hier und Jetzt lebten.
    Sie selbst hatte nie dazugehört, aber heute verstand sie, wie reizvoll es sein konnte, nicht an ein Morgen zu denken. Als sie sein Gesicht betrachtete, entdeckte sie in seiner Miene eine Intensität, die sie bis ins Mark traf und die ihr deutlich machte, dass er sehr wohl wusste, was zwischen ihnen sein könnte, wenn ihre Gefühle nur Zeit zum Wachsen gehabt hätten. In seiner Nähe durchströmte sie ein warmes Gefühl der Zuneigung, das so viel zu versprechen schien, dass es ihr fast unheimlich war. Sie hätte sich in ihn verlieben können, erkannte sie. Vielleicht hatte sie es schon getan, ein bisschen wenigstens, vor allem in seinen Humor und seine ungebremste joie de vivre, mit der er Licht in ihre düstere Gefühlswelt gebracht hatte. Ihr hatte das Lachen gefehlt, und er hatte es ihr zurückgebracht.
    »Wir müssen noch mal neu verhandeln«, beschwerte er sich.
    »Wenn ich ihn doch hochkriege, darf ich mir zur Belohnung morgen ein neues Auto aussuchen.«
    »Und wenn nicht, musst du weiterhin den hier fahren?«
    Er schnaubte und meinte eingebildet: »Klar, als würde es dazu kommen.«
    »Und was gibt es daran zu verhandeln?« Sie streichelte den Sitz. »Mir gefällt der Wagen. Ich habe ihn richtig lieb gewonnen. Im Gegensatz zu dir hängt meine Sexualität nicht von irgendwelchen mechanischen Gerätschaften ab.«
    »Bei uns Männern ist das eben so. Wir werden mit einem Schaltknüppel geboren, und der ist unser Lieblingsspielzeug, sobald unsere Arme lang genug sind, ihn zu erreichen.«
    »Das Auto hat einen Schaltknüppel«, merkte sie an.
    »Höchstens rein technisch betrachtet. Dem

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