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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Nachttischlampe eingeschaltet hatte, weil er sie diesmal dabei ansehen wollte. Sie war ein wenig verlegen gewesen, weil sie so zerzaust war, schlafklebrig und ungewaschen, aber er hatte ohne jeden Zweifel geklärt, dass er, abgesehen von Autos, nicht pingelig war. »Sex muss schmutzig sein«, hatte er mit einem trägen Lächeln verkündet und sie ins Bett zurückgezogen, als sie aufstehen und ins Bad hasten wollte. »Und warum sollte ausgerechnet ich mich daran stören?
    Schließlich bin ich nicht ganz unschuldig daran.«
    Das Licht anzulassen, störte sie nicht, obwohl er instinktiv gespürt hatte, dass sie sich beim ersten Mal im Dunkeln leichter tun würde. Sie war eine siebenunddreißigjährige Frau, kein junges Küken mehr, aber sie hielt sich in Form und war von Natur aus schlank und kleinbrüstig, darum konnten bestimmte Körperteile, wenn sie einst zu sinken beginnen würden, was unausweichlich war, nicht allzu tief sinken.
    Swain jedenfalls schien jeden Zentimeter an ihr zu genießen.
    Beim zweiten Mal kam sie deutlich leichter zum Höhepunkt, so als hätte sich ihr Körper wieder daran erinnert, wie es war, zum Orgasmus zu kommen. Diesmal war sie nicht so angespannt und ängstlich, und außerdem machte Swain mit seiner ungezügelten Lust und seinen überschwänglichen Lobeshymnen den Liebesakt zu einem uneingeschränkten Vergnügen. Danach hatten sie gemeinsam geduscht und waren, nachdem sie Handtücher über die nassen Flecken im Laken gebreitet hatte, wieder ins Bett gekrabbelt, um ein paar Stunden zu schlafen.
    Das dritte Mal, um kurz nach fünf Uhr, war lang und sanft und ohne jedes Drängen gewesen. Sie konnte sich kaum entsinnen, wie sie danach ins Bett zurückgestolpert war, und sie hatte anschließend so tief geschlafen, dass sie sich an keinen Traum erinnern konnte. Jetzt floss helles Sonnenlicht an den Rändern der schweren Vorhänge vorbei ins Zimmer, es musste also schon ziemlich spät sein, aber sie war nicht neugierig genug, um sich umzudrehen und auf die Uhr zu schauen.
    Er gab einen undefinierbaren Laut von sich, der halb nach schlafendem Mann und halb nach brummendem Bär klang, hob dann ihre Haare an und hauchte einen Kuss in ihren Nacken. »Morgen«, knurrte er und rutschte näher.
    »Guten Morgen.« Sie liebte es, die kräftigen, warmen Muskeln an ihrem Rücken und sein Bein zwischen ihren Schenkeln zu spüren, genauso wie den schweren Arm, der quer über ihrem Bauch lag.
    »Muss ich immer noch Fiat fahren?« Er hörte sich an, als wäre er noch im Halbschlaf, aber offenbar war ihm das Thema so wichtig, dass es ihm gleich nach dem Aufwachen in den Sinn gekommen war.
    Sie tätschelte seinen Arm und war froh, dass sie mit dem Rücken zu ihm lag und er sie nicht lächeln sah. »Nein, du darfst dir jedes Auto aussuchen, das du willst.«
    »So gut war ich?«, fragte er selbstgefällig und schon deutlich wacher.
    Für seine Leistungen hatte er eindeutig mehr verdient als nur ein Armtätscheln, darum streckte sie eine Hand nach hinten und tätschelte seinen Hintern. »Du warst unglaublich«, erklärte sie in leicht monotonem, fast mechanischem Singsang.
    »Deine Technik ist unübertrefflich und dein Penis der größte, den ich je gesehen habe. Ich bin die glücklichste Frau der ʺWelt.
    Dies ist eine automatische Aufzeichnung –«
    Er wälzte sich auf den Rücken und lachte prustend los. Lily huschte aus dem Bett und ins Bad, solange er noch zu sehr mit Lachen beschäftigt war, um Rache zu nehmen. Ein Blick in den Spiegel ließ sie, überrascht über ihre weichen Züge, innehalten.
    Eine durchvögelte Nacht, und schon sah sie so viel jünger aus?
    Es war nicht der Sex, erkannte sie, obwohl die tiefe innere Ruhe, die sie seither spürte, ein fantastisch angenehmes Gefühl war. Der entscheidende Faktor war Swain selbst, die Zärtlichkeit, die Umsicht, mit der er sie verführt hatte, und vor allem war es die Gewissheit, einem anderen Menschen wichtig zu sein. Es war die Nähe, die Verbundenheit, das Ende der Einsamkeit. Monatelang hatte sie sich mutterseelenallein gefühlt, wie abgesondert von der Welt, die um sie herum weiterlebte. Nichts und niemand hatte sie berühren können, so als wäre sie von allem abgeschnitten durch einen Burggraben voller Trauer und Schmerz. Swain hatte sie mit seiner Begeisterungsfähigkeit, mit seinem liebenswerten Wesen aus dieser Einsamkeit heraus‐ und wieder ins Leben zurückgeholt.
    Verdammt noch mal, sie hatte sich eindeutig verliebt. Was für ein miserables

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