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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sind?«
    »Wir dürfen nicht riskieren, dass jemand die Sprengsätze entdeckt, weil sie erst nachts losgehen. Nachdem wir sie angebracht haben, müssen wir sie so schnell wie möglich zünden.«
    »Wir könnten einen Übungsalarm inszenieren«, schlug Lily vor. »Wir könnten ankündigen, dass irgendwann im Lauf des Tages ein Bombenalarm ausgelöst wird und die Gebäude dann so schnell und geordnet wie möglich verlassen werden müssen.
    Falls irgendwer etwas Verdächtiges bemerkt, wird er hoffentlich glauben, es gehört zum Übungsalarm. Wir könnten sogar behaupten, auch alles andere gehöre zu unserer Übung dazu: Wir erzählen, dass wir an verschiedenen Stellen falsche Sprengsätze angebracht hätten, weil wir prüfen wollen, ob ein Sabotageakt bemerkt würde. Die Angestellten sollen keine Suche starten, sondern nur ihre Augen offen halten, so in der Art. Wer einen Sprengsatz entdeckt, bekommt einen Bonus. Sie sollen die Pakete aber nicht abmontieren, nur das Versteck melden.«
    »Sodass die Angestellten uns zuarbeiten?« Swain bedachte den Vorschlag mit halb geschlossenen Augen. Das würde ihr Vorhaben erheblich erleichtern, weil man erwarten würde, dass er und Lily durch die Räume schlichen und merkwürdige Pakete versteckten. Womöglich würde sie Dr. Giordano sogar auf ein paar besonders geeignete Verstecke hinweisen. Der Plan war viel zu gerissen und dreist, als dass jemand damit rechnen würde. Das Schwierigste an der ganzen Sache wäre, Lily so gut zu verkleiden, dass Dr. Giordano sie nicht erkannte.
    »Einfach diabolisch. Das gefällt mir. Wir brauchten nicht einmal einen Vorwand, warum wir die Sprengsätze mit ins Gebäude nehmen; wir behaupten einfach, wir wollten den Arbeitern demonstrieren, wie Semtex oder C‐4 aussieht, damit sie es im Ernstfall erkennen.«
    »Sie wollen Plastiksprengstoff einsetzen?«, fragte Blanc.
    »Der ist am sichersten« – für den Bombenleger, wohlgemerkt – »und am stabilsten.« Swain wusste nicht, was genau er beschaffen konnte, Semtex oder C‐4, aber was die Anwendung betraf, unterschieden sich die beiden Materialien kaum. Beide waren verformbar, beide hatten hohe Sprengkraft, und beide benötigten zum Explodieren einen Zünder.
    Vielleicht würde er hier leichter an Semtex herankommen, weil das in der nahen Tschechischen Republik hergestellt wurde, aber die neue Version verlor nach drei Jahren ihre Verformbarkeit, falls er also tatsächlich Semtex bekam, würde er kontrollieren müssen, dass es nicht zu alt war.
    »Vereinbaren Sie heute in einer Woche ein Treffen zwischen uns und Damone.« Swain sah Blanc an. »Falls ich die nötigen Mittel nicht so schnell beschaffen kann, gebe ich Ihnen Bescheid.«
    »Sie möchten sich an einem Samstag mit ihm treffen?«
    »Je weniger Arbeiter in der Forschungsanlage sind, desto besser.«
    »Ja, ich verstehe. Ich werde versuchen, das Treffen für diesen Tag zu vereinbaren.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte Lily.
    »Ja, Mademoiselle?«
    »Die vereinbarte Million. Ich möchte, dass sie auf meinem Konto ist, bevor wir loslegen. Schon allein, weil wir die Mittel brauchen, um das Material zu besorgen.«
    Blanc sah sie fassungslos an.
    »Amerikanische Dollars«, präzisierte Lily »Wie vereinbart.«
    »Ja, natürlich. Ich werde … dafür sorgen, dass das erledigt wird.«
    »Dies ist meine Kontonummer, und das ist meine Bankverbindung.« Sie kritzelte beides auf ein Stück Papier und gab es ihm. »Am Montagnachmittag werde ich meinen Kontostand abfragen.«

    Blanc nahm den Zettel. Swain fand, dass er ziemlich verdattert aussah, so als könnte er nicht glauben, dass Lily das Geld tatsächlich haben wollte und nicht aus reiner Herzensgüte handelte. Swain vermutete insgeheim, dass sie ihren Plan auch durchgeführt hätte, wenn sie keinen einzigen Cent dafür gesehen hätte, aber nachdem Blanc ihr Geld angeboten hatte, wäre es töricht gewesen, darauf zu verzichten.
    Swain bezahlte den Kaffee, während Lily alle Papiere in den Aktenkoffer zurückräumte. Sie streckte die Hand aus, um sich von Blanc zu verabschieden, doch der Franzose führte ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf. Erbost zog Swain ihre Hand aus Blancs Griff. »Das können Sie sich schenken. Sie ist schon vergeben.«
    »Das bin ich auch«, erklärte ihm Blanc halblaut. »Aber deshalb bin ich nicht blind.«
    »Das freut mich. Und jetzt schauen Sie woandershin.«
    »Ich verstehe«, sagte Blanc, wieder mit einem ironischen Unterton.
    Noch draußen auf dem

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