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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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obendrein sind die Tasten mit Tönen verbunden. Ich konnte die Eingabe mitschneiden.« Er zog einen winzigen Digitalrecorder aus seiner Overalltasche. »Den hier habe ich eingeschaltet, als Sie die Tür öffneten, nur für alle Fälle.« Er drückte auf Wiedergabe, und alle hörten eine Folge von sechs verschiedenen Pieptönen. »Damit könnte ich die Tür öffnen, selbst wenn ich die Zahlen nicht wüsste.«
    Dr. Giordano wirkte zutiefst verlegen. »Normalerweise bin ich nicht so unvorsichtig, das müssen Sie mir glauben. Ich dachte nicht, dass ich mich vor Ihnen in Acht nehmen müsste.«
    »Sie sollten sich vor jedem in Acht nehmen«, erwiderte Swain, der immer mehr in seine Rolle schlüpfte. »Und das Tastenfeld sollte besser abgeschirmt und vor allem stumm geschaltet werden. Das ist der größte Schwachpunkt.«
    »Ich verstehe.« Dr. Giordano zog ein Notizbuch aus der Kitteltasche und machte sich einen Vermerk. »Ich werde das gleich nachher veranlassen.«
    »Gut. Wenn Sie gestatten, würde ich nach der Tour gern zwei Übungen durchführen. Mein Kollege und ich werden an verschiedenen Stellen im Gebäude falsche Sprengsätze anbringen, damit wir feststellen können, wie lange es dauert, bis einem der Mitarbeiter etwas Verdächtiges auffällt. Falls niemand etwas bemerkt, möchte ich über Lautsprecher erklären, was wir getan haben, und alle dazu aufrufen, sich umzusehen und uns zu benachrichtigen, sobald ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt. Das Wissen, dass diese Päckchen unbemerkt angebracht werden konnten, verbunden mit der Erfahrung, an welchen Stellen sie angebracht wurden und worauf dabei zu achten ist, schärft die allgemeine Aufmerksamkeit. Und zuletzt würde ich gern eine Notfallevakuierung durchführen, damit wir messen können, wie lange es dauert, bis alle die Gebäude verlassen haben.
    Danach können wir die Fluchtwege analysieren und notfalls anpassen. Am besten macht man so etwas eigentlich, wenn die Belegschaft vollzählig ist, aber da heute der einzig mögliche Tag war, müssen wir mit dem auskommen, was wir zur Verfügung haben.«
    Lily war beeindruckt. Swain war ein begnadeter Schauspieler. Nicht nur das, sie hatte auch nicht mitbekommen, dass er den winzigen Recorder eingesteckt hatte. Er musste ihn gekauft haben, während er die übrigen elektronischen Geräte besorgt hatte, die sie seiner Meinung nach brauchten.
    »Natürlich, das ist brillant«, pflichtete ihm Dr. Giordano bei.
    »Wenn Sie mir jetzt bitte folgen würden?«
    Zu Lilys blankem Entsetzen ging Damone neben ihr her, während Swain und Dr. Giordano vorangingen. Wenn sie etwas auf gar keinen Fall wollte, dann ein privates Gespräch mit Damone Nervi. Weil sie die Hände voll hatte, konnte sie ihren Mund nicht abdecken, aber sie drehte den Kopf zur Seite und hustete zweimal vernehmlich.
    Swain wandte sich zu ihr um. »Charles, Ihr Husten wird immer schlimmer. Sie sollten was dagegen unternehmen.«
    »Später«, krächzte sie und hustete für alle Fälle noch einmal.
    »Sie sind erkältet?«, erkundigte sich Damone höflich.
    »Nur ein Husten, Monsieur.«
    »Vielleicht sollten Sie lieber eine Maske anlegen. Dr.
    Giordano arbeitet mit Grippeviren, und jemand, der bereits krank ist, könnte besonders anfällig sein.«
    Dr. Giordano drehte sich zu ihm um und sagte ernst: »Nein, nein, in das Labor gehen wir nicht.«
    »Erkranken Ihre Angestellten oft an Viren oder Bakterien, mit denen sie arbeiten?«, wollte Swain wissen.
    »Natürlich kommt das immer wieder vor – zu oft, und niemand führt darüber Aufzeichnungen. Aber zurzeit arbeite ich an einem Impfstoff gegen einen besonders aggressiven Virenstamm, und in dieses Labor dürfen nur absolut gesunde Personen, die außerdem unbedingt Masken und Handschuhe tragen müssen.«
    Gut zu wissen, dass der Doktor alles unternahm, damit sich sein Virus nicht verbreitete, bevor er den Impfstoff entwickelt hatte, mit dem er anschließend Millionen scheffeln wollte, dachte Lily. Sie starrte auf Dr. Giordanos Rücken und seinen wohlgeformten Kopf. Er wirkte so nett und war doch die Wurzel allen Übels. Seinetwegen hatte Zia sterben müssen.
    In letzter Zeit – seit Swain in ihr Leben getreten war – hatte sie ab und zu an Zia denken können, ohne dabei von lähmendem Schmerz und rasendem Zorn gepackt zu werden, sondern eher in trauriger, aber liebevoller Erinnerung. Aber als sie jetzt Dr. Giordano sah, der schuld daran war, dass sie Zia verloren hatte, meldeten sich die Gefühle mit voller Wucht

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