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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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weiter war das erst etwa sechs Stunden später. Swain überbrückte die Zeit mit einem kleinen Nickerchen, auch wenn ihm durchaus bewusst war, dass jede verstreichende Minute Lily zugute kam. Sie wusste genau, wie man bei der CIA vorging und aus welchen Quellen man dort schöpfen konnte; sie würde sich währenddessen ein hübsches kleines Schlupfloch graben und es liebevoll tarnen. Die Verzögerung gab ihr außerdem Gelegenheit, Geld von dem geheimen Bankkonto abzuheben, das sie garantiert besaß.
    Wenn er in ihrem Bereich gearbeitet hätte, hätte er sich jedenfalls ein ganzes Sortiment von Nummernkonten zugelegt.
    Schließlich verwahrte auch er einen kleinen goldenen Notnagel auf einem Konto in Übersee. Man konnte nie wissen, wann man darauf zurückgreifen musste. Und wenn nicht, tja, dann würde er einem den Ruhestand vergolden. Swain hielt sehr viel von einem goldenen Ruhestand.
    Wie versprochen wartete Charles Murray bereits am Gate, als Swain endlich in Heathrow landete. Murray war mittelgroß, gut in Form und trug einen kurzen eisengrauen Mecki über seinen mittelbraunen Augen. Seine Haltung verriet seine militärische Vergangenheit; er blieb stets gefasst und kompetent. Seit sieben Jahren stand er inoffiziell auf Nervis Gehaltsliste, auf der Gehaltsliste der Regierung stand er schon viel länger. Im Lauf der Jahre hatte Swain schon mehrmals mit Murray zu tun gehabt, immerhin so oft, dass sie einen halbwegs kumpelhaften Umgang pflegten. Halbwegs hieß, dass Swain sich kumpelhaft verhielt; Murray war durch und durch Brite.
    »Hier entlang«, sagte Murray, nachdem sie sich die Hand gegeben hatten.
    »Wie gehtʹs Frau und Kindern?«, fragte Swain in Murrays Rücken, während er hinter dem Briten herschlenderte.
    »Victoria ist so schön wie immer. Die Kinder sind Teenager.«
    »Damit wäre alles gesagt.«
    »Stimmt. Und bei Ihnen?«
    »Chrissy ist in ihrem zweiten Collegejahr, Sam im ersten.
    Beide kommen gut zurecht. Rein rechnerisch ist Sam auch noch ein Teenager, aber er ist wohl aus dem Gröbsten raus.« Im Gegenteil, beide hatten sich verflucht gut gemacht, wenn man bedachte, dass ihre Eltern seit über zehn Jahren geschieden waren und ihr Vater die meiste Zeit im Ausland lebte. Dass sie so gut geraten waren, war auch darauf zurückzuführen, dass ihre Mutter, was ihr hoch anzurechnen war, sich nach der Trennung eisern geweigert hatte, ihn als Alleinschuldigen darzustellen. Er und Amy hatten sich mit den Kindern zusammengesetzt, ihnen erzählt, dass ihre Trennung verschiedene Gründe hatte, unter anderem, dass sie viel zu früh geheiratet hätten, bla bla bla. Was alles stimmte. Trotzdem lief es letzten Endes darauf hinaus, dass Amy es leid geworden war, mit jemandem verheiratet zu sein, der praktisch nie zu Hause war. Sie hatte frei sein wollen, sich nach jemand anderem umzusehen. Ironischerweise hatte sie seither zwar mehrere Affären gehabt, aber nicht wieder geheiratet. Das Leben der Kinder hatte sich, verglichen mit damals, als er und Amy verheiratet waren, nicht wesentlich verändert: Sie wohnten weiterhin im selben Haus, gingen in dieselbe Schule und sahen ihren Vater etwa genauso oft wie zuvor.
    Wenn er und Amy bei ihrer Heirat älter und klüger gewesen wären, dann hätten sie wohl niemals Kinder bekommen, weil sie sich ausgerechnet hätten, dass sich seine Arbeit nicht mit der Rolle als Ehemann und Vater vertrug, aber leider schien ein gewisses Maß an Klugheit mit einem gewissen Alter verbunden zu sein, darum war es, als sie ihren Fehler endlich erkannten, längst zu spät. Trotzdem hatte er es noch keine Sekunde lang bereut, Kinder zu haben. Er liebte sie mit jeder Faser seines Körpers, auch wenn er sie nur ein paarmal im Jahr sah, und er fügte sich in sein Schicksal, neben ihrer Mutter in ihrem Leben nur eine Statistenrolle zu spielen.
    »Man kann nur sein Bestes versuchen und darum beten, dass sich die Dämonenbrut irgendwann wieder in menschliche Wesen zurückverwandelt«, bemerkte Murray und bog in einen kurzen Gang ein. »Da sind wir.« Er verbarg mit seinem Körper den Blick auf ein Tastenfeld und tippte einen Code ein, auf den hin sich eine schlichte Stahltür öffnete. Dahinter befand sich eine Monitorwand, beobachtet von den scharfen Augen des Sicherheitspersonals, welches das Kommen und Gehen der Menschen in dem riesigen Gebäudekomplex überwachte.

    Von dort aus ging es weiter in einen kleineren Raum, wo es ebenfalls mehrere Monitore sowie diverse Geräte zum Abspielen der

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