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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gespeicherten Aufzeichnungen aus den zahllosen Kameras gab. Murray ließ sich in einen blauen Bürostuhl mit Rollen fallen und bedeutete Swain, sich ebenfalls einen Stuhl heranzuziehen. Dann tippte er auf der Tastatur einen Befehl ein, woraufhin ein Monitor zum Leben erwachte.
    Er zeigte Lily Mansfield als Standbild, wie sie am Morgen aus dem Flugzeug von Paris getreten war.
    Swain studierte das Bild genau, wobei ihm auffiel, dass sie keinerlei Schmuck trug, nicht einmal eine Armbanduhr. Kluges Mädchen. Manchmal vergaßen Menschen beim Verkleiden, ihre Armbanduhr abzulegen, und verrieten sich dann durch dieses kleine Detail. Sie trug ein schlichtes dunkles Kostüm und Pumps mit flachem Absatz. Er fand, dass sie dünn und blass aussah, so als wäre sie krank gewesen.
    Sie sah weder nach links noch rechts, sondern schwamm im Strom der Aussteigenden mit, allerdings nur bis zur ersten Toilette, in der sie verschwand. Im weiteren Verlauf des Bandes traten immer wieder Frauen aus der Toilette, aber keine davon sah aus wie Lily »Verflucht noch mal«, knurrte er.
    »Lassen Sie es noch mal ablaufen. In Zeitlupe.«
    Gehorsam setzte Murray das Band zum Anfang zurück.
    Swain sah Lily aus dem Flugzeug kommen, eine mittelgroße schwarze Reisetasche in der Hand haltend, die absolut unauffällig wirkte, weil Millionen Frauen sie jeden Tag trugen.
    Er konzentrierte sich auf die Reisetasche, um sie so genau wie möglich zu identifizieren: die Schnalle, wie die Träger vernäht waren, alles. Nachdem Lily in der Toilette verschwunden war, hielt er nur noch nach der Tasche Ausschau. Er sah eine ganze Reihe von schwarzen Taschen in jeder Größe und Gestalt, aber nur eine davon sah aus wie die, die er suchte. Sie wurde von einer ausgesprochen großen Frau getragen, deren Kleidung, Frisur und Make‐up zu schreien schienen: »Schaut mich an!«
    Aber sie trug nicht nur die kleine Reisetasche, sondern auch eine Umhängetasche, und die hatte Lily zuvor nicht dabeigehabt.
    Häh?
    »Noch mal«, befahl er. »Von Anfang an. Ich will jeden sehen, der aus diesem Flieger gestiegen ist.«
    Murray kam seiner Bitte nach. Swain studierte jedes einzelne Gesicht und merkte sich genau, wer welche Tasche trug.
    Dann entdeckte er sie. »Da!« Er beugte sich über den Bildschirm.
    Murray drückte auf Pause. »Was ist denn? Sie ist doch noch gar nicht zu sehen.«
    »Nein, aber sehen Sie sich diese Frau an.« Swain stieß mit dem Finger gegen den Monitor. »Behalten Sie diese Tasche im Kopf. Okay, dann wollen wir mal sehen, was sie als Nächstes macht.«
    Die elegant gekleidete Frau war Lily ein paar Meter voraus.
    Sie ging geradewegs in die Toilette, was an sich nicht ungewöhnlich war. Eine ganze Reihe von Frauen aus dem Flugzeug taten das. Swain beobachtete das Video, bis die Frau die Toilette verließ – ohne Tasche.
    »Bingo!«, triumphierte er. »Sie hat die Tasche mit reingenommen; die Verkleidungssachen waren da drin. Fahren Sie das Band ein kurzes Stück zurück. Da. Das ist unser Mädchen. Sie hat jetzt die Tasche.«

    Murray starrte blinzelnd die fantasievolle Kreatur auf dem Bildschirm an. »Meine Güte«, murmelte er. »Sind Sie ganz sicher?«
    »Haben Sie diese Frau in die Toilette hineingehen sehen?«
    »Nein, aber ich habe auch nicht auf sie geachtet.« Murray stutzte. »Andererseits hätte man sie kaum übersehen können, nicht wahr?«
    »Nicht in dieser Aufmachung.« Allein die gefiederten Ohrringe hätten seine Blicke angezogen. Von den roten Stachelhaaren bis zu den Stilettostiefeln war die Frau ein einziges Ausrufezeichen. Wenn Murray nicht gesehen hatte, wie sie die Toilette betrat, dann nur, weil sie nie hineingegangen war. Andererseits war es kein Wunder, dass Murrays Männer ihre Verkleidung nicht durchschaut hatten; wie viele Leute würden, wenn sie untertauchen wollten, schon absichtlich alle Blicke auf sich lenken?
    »Sehen Sie sich Nase und Mund an. Das ist sie.« Lily hatte nicht gerade eine Hakennase, aber die Nasenspitze war so gebogen, dass sie nur mit knapper Not als feminin durchgehen konnte. Die Nasenflügel waren dünn und kräftig und wirkten in Kombination mit diesem Mund und der vollen Oberlippe eigenartig erotisch.
    »Unzweifelhaft.« Murray schüttelte den Kopf. »Ich bin einfach nicht mehr in Form, sonst hätte ich sie erkennen müssen.«
    »Es ist eine exzellente Tarnung. Schlau. Okay, dann wollen wir mal sehen, wohin unser Technicolorgirl verschwindet.«
    Murray gab ein paar Befehle ein, bis der Bildschirm Lilys

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