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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Mann, den die CIA geschickt hatte, ließ sich von jedem kaufen, aber da war Blanc wenig zuversichtlich.
    Er ging wieder ins Haus und sah seine Frau an, betrachtete ihre vom Schlaf zerzausten dunklen Haare und den Bademantel, den sie um die schlanke Taille gegürtet hatte. Sie schlief in hauchdünnen, tief ausgeschnittenen Nachthemden, weil sie wusste, dass ihm das gefiel, aber im Winter legte sie eine Decke zusätzlich über, weil sie sonst fror. Und wenn ihr etwas zustieß? Wenn Rodrigo Nervi die Drohungen wahr machte, die er vor Jahren ausgesprochen hatte? Der Gedanke war ihm unerträglich.
    Er würde ihnen die Nummer geben müssen. Er würde sie so lange wie möglich hinhalten, aber letzten Endes hatte er keine Wahl.

    18
    Mitten in der Nacht kam Swain eine brillante Idee: Statt den Kerl
    ausfindig
    zu
    machen,
    der
    den
    Nervis
    das
    Sicherheitssystem installiert hatte, in sein Büro einzubrechen und irgendwie an die Pläne zu kommen, konnte er doch genauso gut die Quellen nutzen, die ihm sonst auch zur Verfügung standen. Die Jungs – und Mädels – konnten mit ihren Spielzeugen so ziemlich alles aufstöbern und herzaubern.
    Wenn irgendwas irgendwo auf einem Computer abgelegt worden und dieser Computer irgendwann online war, dann konnten sie es beschaffen. Es war anzunehmen, dass eine Sicherheitsfirma, die für die Nervis arbeitete, ausschließlich das Beste vom Besten verwendete, was gleichzeitig bedeutete, dass dort garantiert mit dem Computer gearbeitet wurde.
    Natürlich wäre alles Passwortgeschützt, aber Passwörter waren zum Knacken da. Für die Hacker in Langley war ein Passwort nicht mehr als ein lästiger Mückenstich.
    Außerdem bedeutete das, dass die Zentrale und nicht er arbeiten musste. Im Großen und Ganzen war es eine Superidee.
    Er war so begeistert, dass er sich aufsetzte, die Nachttischlampe einschaltete, das Handy aus der Ladestation zupfte und sofort anrief. Der Sicherheitscheck schien länger als je zuvor zu dauern, aber zuletzt hatte er jemanden am Apparat, der wirklich was zu sagen hatte.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, versprach die Frau. Sie hatte sich zwar vorgestellt, aber Swain war so euphorisch über seinen Einfall gewesen, dass er ihren Namen vergessen hatte.

    »Allerdings geht es hier drunter und drüber, deshalb weiß ich noch nicht, wann – einen Moment, bitte. Unseren Unterlagen zufolge gehörte das Labor Salvatore Nervi, verstorben, und jetzt Rodrigo und Damone Nervi. Hier steht, dass die beiden mit uns kooperieren. Wieso wollen Sie deren Sicherheitssystem ausspionieren?«
    »Vielleicht ist bald Schluss mit der Kooperation«, meinte Swain. »Man hört, dass sie vor kurzem eine Ladung mit waffenfähigem Plutonium erhalten haben.« Das klang Unheil verheißend genug, um eine Reaktion auszulösen.
    »Haben Sie schon einen Bericht darüber verfasst?«
    »Gerade vorhin, aber noch hat sich niemand bei mir gemeldet –«
    »Das ist wegen der Sache mit Mr. Vinay Ich sagte doch, dass es hier drunter und drüber geht.«
    »Was ist mit Mr. Vinay?« Hatte man Frank etwa ausgetauscht?
    »Sie wissen es noch nicht?«
    Natürlich nicht, sonst hätte er kaum gefragt. »Was denn?«
    »Er hatte heute Morgen einen Autounfall. Er liegt im Bethesda
    Hospital,
    sein
    Zustand
    ist
    kritisch.
    Der
    stellvertretende Direktor hat seinen Posten übernommen, bis Mr. Vinay – falls überhaupt – zurückkommt. Wie man hört, sind die Ärzte nicht allzu optimistisch.«
    »Scheiße.« Die Nachricht traf ihn wie ein Schlag in den Solarplexus. Seit Jahren arbeitete er ausschließlich für Frank Vinay, den er mehr respektierte als jeden anderen in der Gurkenfabrik. Frank mochte zwar das Blaue vom Himmel herunterlügen, wenn er mit irgendwelchen Politikern verhandelte, aber er war zu seinen Untergebenen immer ehrlich gewesen und stets für sie eingestanden. In Washington war so etwas nicht nur ungewöhnlich, sondern praktisch Selbstmord für die Karriere. Dass Frank nicht nur überlebt hatte, sondern sogar noch aufgestiegen war, erst zum stellvertretenden Direktor und dann zum Direktor, bezeugte seinen Wert – und sein Talent als Märchenerzähler.
    »Wie auch immer«, sagte die Frau. »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Swain musste sich mit dieser Auskunft begnügen, weil er sich ausmalen konnte, welche taktischen Spielchen und Postenschiebereien jetzt jenseits des großen Teiches anliefen. Er kannte den stellvertretenden Direktor, Garvin Reed; Garvin war ein guter Man, aber er war nicht

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