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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Lippen.
    Ein wenig durchsichtiger Puder und der egorettende Mascaraschutzschild bildeten das Finale.

    Lily betrachtete sich prüfend im Spiegel und legte die Ohrringe an – kleine goldene Kreolen, die zu einem Tag im Vergnügungspark zu passen schienen. Eine Schönheit würde sie nie werden, aber an guten Tagen sah sie mehr als passabel aus. Und heute war ein guter Tag.
    Mit etwas Glück würde er sogar noch besser werden.

    19
    Je näher sie Disneyland kamen, desto mehr verkrampfte sich Lily; ihre strahlende Vorfreude wurde unaufhaltsam verdrängt von düsteren Erinnerungen, die sich wie Gewitterwolken in den Vordergrund schoben. »Lass uns woandershin fahren«, platzte sie schließlich heraus.
    Er zog eine Braue hoch. »Wieso?«
    »Zu viele Erinnerungen an Zia.«
    »Hast du vor, in Zukunft alles zu meiden, was dich an sie erinnert?«
    Er fragte ganz sachlich, nicht provozierend. Lily starrte aus dem Fenster. »Nicht alles. Und nicht bis an mein Lebensende.
    Nur … jetzt.«
    »Okay. Wo möchtest du stattdessen hinfahren?«
    »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt irgendwohin fahren möchte. Wir müssen doch irgendwas unternehmen können, bis sich dein Freund über das Sicherheitssystem des Labors schlau gemacht hat.«
    »Wir könnten natürlich vor dem Labor auf und ab kreuzen und den Wachposten unser Auto vorführen, bis sie vor Neid platzen, aber sonst fällt mir nichts ein.«
    Konnte sich der Mann denn keinen Wagen aussuchen, der halbwegs unauffällig war? Gut, der Renault war silbergrau, genau wie der Jaguar, aber ein Megane Renault Sport war nicht gerade ein Allerweltsauto. Wenigstens hatte er keinen roten genommen.
    »Wie viele Wege gibt es denn in ein Gebäude?«, fragte sie sachlich. »Als Erstes wären da Türen und Fenster. Man könnte auch durch ein Loch im Dach einsteigen –«
    »Und du glaubst, dass du unbemerkt mit einer Kettensäge über das Dach schleichen kannst?«
    »– aber das ist nicht machbar«, beendete sie ihren Satz mit einem giftigen Seitenblick. »Und wie ist es mit dem Untergrund? Irgendwo muss es doch eine Verbindung zur Kanalisation geben.«
    Er überlegte. »Das wäre eine Möglichkeit. Der Gedanke gefällt mir nicht, aber es wäre eine Möglichkeit. In den Filmen sieht es immer so aus, als würden sie da unten durch Wasser waten, aber wenn man mal überlegt, was so alles in die Kanalisation wandert, dann wette ich, dass sie in Wirklichkeit in ganz anderen Sachen plantschen.«
    »Der historische Stadtkern von Paris ist mit unterirdischen Tunnels durchlöchert wie ein Schweizer Käse, aber das Labor liegt am Stadtrand, wo es wahrscheinlich keine großen Kanäle gibt.«
    »Nur mal aus Neugier gefragt: Was für ein Labor ist das eigentlich? Womit beschäftigen die sich?«
    »Mit medizinischer Forschung.«
    »Und was machen sie mit ihren Abwässern? Werden die nicht
    erst
    geklärt?
    Damit
    alle
    kleinen
    Widerlinge
    hundertprozentig gekillt sind?«
    Sie seufzte. Dass das Abwasser geklärt wurde, ehe es in die Kanalisation gelangte, wäre nur vernünftig, und dann gäbe es keine direkte Verbindung zwischen dem Laborkomplex und den städtischen Abwässerkanälen. Stattdessen würden die Abwässer in eine Art Tank gepumpt, wo sie gereinigt würden, und erst danach in die Kanalisation gespült. Außerdem wäre es nicht ratsam, in Kontakt mit den ungeklärten Abwässern zu kommen.
    »Ich stimme gegen die Kanalisation«, sagte er.
    »Einverstanden. Türen und Fenster also. Oder … wir besorgen uns ein paar große Kisten und lassen uns direkt ins Labor liefern.« Der Gedanke war ihr aus heiterem Himmel gekommen.
    »Hm.« Er dachte allen Ernstes darüber nach. »Dann müssten wir erst einmal feststellen, ob die eingehende Post nicht geröntgt oder irgendwie anders durchleuchtet wird, ob sie sofort geöffnet wird, ob öfter große Lieferungen eintreffen –
    und so weiter. Ich meine, wir würden erst tief in der Nacht aus unseren Kisten steigen wollen, frühestens nach Mitternacht, wenn alle heimgegangen sind. Oder wird dort rund um die Uhr gearbeitet?«
    »Das weiß ich nicht, aber dass lässt sich rausfinden. Wir werden das sowieso abklären müssen, selbst wenn wir eine Blaupause des Sicherheitssystems in die Hände bekommen.«
    »Dann fahre ich heute Nacht mal vorbei, schau nach, wie viele Autos auf dem Parkplatz stehen, und versuche herauszufinden, wie viele Leute dort nachts arbeiten. Tut mir Leid, ich hätte das schon gestern erledigen sollen«, entschuldigte er sich. »Aber trotzdem

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