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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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junger Kerl wie du mit einem alten Weib wie mir?‹, hat sie gesagt. Sie ließ sich nicht umstimmen.«
    »Typisch Signe.«
    »Ja, du, ich kann dir sagen, sie hatte ihren eigenen Kopf. Ich musste mich mit hängenden Ohren davonschleichen. Aber wir sind immer gut miteinander ausgekommen, sie und ich.«
    Nora sah Signe vor sich. Der klare Blick, die resolute Miene, die sofort weich wurde, wenn Adam und Simon angelaufen kamen und um Süßigkeiten bettelten.
    »Weißt du vielleicht, warum sie nie geheiratet hat? Ich habe mich das manches Mal gefragt, aber mich nie getraut, sie darauf anzusprechen.«
    Olle Granlunds faltige Hände schlossen sich um eine Dose Snus, die er mit routiniertem Griff öffnete.
    »Es hieß, dass sie in jemanden verliebt war, der sie ohne ein Wort der Erklärung sitzen gelassen hat.«
    »Was für ein trauriges Schicksal.«
    »Ja, aber das ist nur alter Tratsch, ich kann dir nicht sagen, ob das stimmt. Es soll ein paar Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sein, da war ich noch ein Schuljunge.«
    »Seitdem hat sie ganz allein in dem großen Haus gewohnt.« Nora sah hinauf zur Brand’schen Villa, die sich hinter ihnen erhob. »All die Jahre.«
    »Und nun wohnst du dort.« Olle Granlund stopfte die Snusdose in die Hosentasche. »Es war höchste Zeit, dass wieder eine Familie einzieht und die Villa in Besitz nimmt. Ein so großes Haus soll nicht leer stehen. Es ist gut, dass du mit deinen Jungs dort eingezogen bist.«
    Nora warf einen Blick auf die Uhr und erhob sich.
    »Apropos Jungs, ich muss wohl mal sehen, dass ich ihnen Frühstück mache.«
    »Sag Bescheid, falls du Hilfe bei irgendwas brauchst. Du weißt ja, wo du mich findest.«
    »Vielen Dank.« Nora lächelte ihn warm an. »Ich komme vielleicht eher darauf zurück, als du denkst.«

Kapitel 18
    »Was wissen wir bis jetzt über die beiden Todesfälle?«
    Der Alte hatte sich wie üblich am Kopfende des Tisches niedergelassen. Es war halb zehn, und die ganze Gruppe war versammelt.
    Kalle Lidwall wirkte munter, aber Erik Blom sah noch ziemlich schlaftrunken aus. Er hatte sein Haar mit etwas Gel zurückgestrichen und trank Kaffee aus einem großen Pappbecher von Seven Eleven.
    »Spät geworden gestern Abend?«, fragte Karin Ek, die ihm gegenübersaß.
    »Kann man wohl sagen.«
    »Ich vermute mal, du hast eine Neue am Start?«, sagte sie mit amüsiertem Lächeln. »Erik, wie er leibt und lebt.«
    Ehe er antworten konnte, unterbrach der Alte das Geplänkel.
    »Zur Sache. Fangt ihr an?«
    Er blickte auffordernd zu Margit und Thomas.
    Thomas hatte bereits Fotos von Fredell und Nielsen an die Wand gepinnt und zeigte nun auf die Bilder.
    »Es handelt sich um zwei Personen, zwischen denen es keine offensichtliche Verbindung gab. Aber innerhalb einer Woche nach ihrer ersten und einzigen Begegnung sind beide tot. Der eine war Psychologiestudent, aufgewachsen in Täby, der andere ein wegen Krankheit frühpensionierter Sportlehrer, wohnhaft im Süden von Stockholm. Der erste Todesfall scheint ein Suizid zu sein, möglicherweise der zweite auch, aber das lässt sich jetzt noch nicht sagen. Es gibt keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen, aber die Umstände sind seltsam.«
    Der Alte räusperte sich.
    »Kannst du mehr zu Fredells Tod sagen?«, fragte er.
    »Die Obduktion ist morgen«, warf Margit ein. »Dann sollten wir genauer wissen, ob er umgebracht wurde oder aus freien Stücken ertrunken ist. Er war schwer krank und seine Frau schwört, dass er keine Feinde hatte.«
    »Nehmen wir einmal an, Marcus Nielsen hat sich nicht selbst getötet«, sagte der Alte. »Was hat der Rechtsmediziner herausgefunden? Wissen wir beispielsweise, ob er wirklich am Fundort gestorben ist?«
    Thomas blätterte in seinen Unterlagen und antwortete: »Fest steht, dass der Tod durch Erhängen eingetreten ist; es gibt punktförmige Einblutungen in den Augen, die nicht da wären, wenn er zum Zeitpunkt des Erhängens bereits tot gewesen wäre.«
    »Außerdem hatte er mehrere Leichenflecke an den Beinen. Das heißt, wenn das Erhängen arrangiert worden wäre, um zu vertuschen, dass er getötet worden ist, hätten die Leichenflecke anders ausgesehen«, ergänzte Margit.
    »Ja, ja«, unterbrach der Alte sie. »Ich weiß, wie Leichenflecke auftreten. Aber gibt es irgendwelche Hinweise, dass er nicht von eigener Hand gestorben ist?«
    »Tja«, sagte Thomas, »der Abschiedsbrief ist nicht unterschrieben, und wir können seinen Laptop nicht finden. Seine Eltern bezeugen, dass er ihn am Tag

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