Moerderische Sehnsucht
du sie sogar selber umgebracht. Auf alle Fälle hat sie existiert.«
Sie kehrte zurück zum Namen Pierpont und überprüfte die angegebenen Adressen. Ein Opernhaus in Monte Carlo, eine Konzerthalle in London und die Carnegie Hall in New York.
Er weicht also nicht von seinem Muster ab, ging es ihr durch den Kopf. Aber die Tickets waren entweder woanders hingeliefert worden oder jemand hatte sie abgeholt.
Sie nahm, was sie hatte, und eilte damit in den Besprechungsraum zu Roarke . » Wen kennst du an der Met, und wie gut kannst du ihn schmieren, damit er mir Informationen gibt?«
» Ich kenne sogar einige Leute dort. Was brauchst du?«
» Alles über diesen Mann.« Sie warf ihm den Pierpont’schen Ausdruck hin. » Das ist er, er hat wirklich ein Abonnement. War übrigens eine ziemlich gute Idee von dir.«
» Ich tue eben, was ich kann.«
» Tu bitte noch mehr. Dies ist nicht der rechte Zeitpunkt für Bürokratie und lästigen Papierkram. Ich will freie Bahn bei wem auch immer, der mir etwas über diesen Kerl erzählen kann.«
» Gib mir fünf Minuten«, bat er sie, während er bereits sein Handy aus der Tasche zog.
Als ihr eigenes Handy schrillte, trat sie einen Schritt zurück. » Dallas.«
» Vielleicht habe ich was«, verkündete Baxter ihr. » Im Zusammenhang mit den Ringen. Wir sind der Spur nachgegangen, und ich glaube, wir haben rausgefunden, wo er sie gekauft hat. Und zwar echt klassisch bei Tiffany’s.«
» Ich dachte, dort hätten wir bereits gefragt.«
» Das haben wir, aber damals hat sich niemand daran erinnert, und sie hatten auch keine Ringe in dieser Art. Trotzdem haben wir es noch einmal versucht. Ringe im klassischen Stil aus einem klassischen Geschäft. Denn auch wenn sie nicht das Teuerste vom Teuren sind, sind sie immerhin aus echtem Silber. Also haben wir erneut die Angestellten befragt, und als dabei nichts herauskam, wollten wir gerade wieder gehen, als plötzlich eine Frau– eine Kundin– meinte, sie könnte sich daran erinnern, dass sie kurz vor Weihnachten im Laden war, und da hätte ein Mann vier gleiche Silberringe gekauft. Sie hätte noch eine Bemerkung deshalb gemacht, daraufhin hätte er ihr etwas von vier Enkeltöchtern erzählt. Sie fand das irgendwie rührend, weshalb sie sich noch daran erinnert hat. Also haben wir den Geschäftsführer gebeten, noch einmal in den Büchern nachzusehen, und dabei kam heraus, dass es Ende letzten Jahres eine begrenzte Zahl genau dieser Ringe in dem Laden gab.«
» Und was stand in seinem Buch?«
» Barverkauf, vier Silberringe, achtzehnter Dezember. Die Zeugin ist wirklich spitze, Dallas. Meinte, sie hätte ihn in ein kurzes Gespräch verwickelt. Meiner Meinung nach hat sie versucht, sich an ihn heranzumachen, denn sie meinte, sie hätte ihn zu seinem Eau de Toilette beglückwünscht und ihn nach dem Namen des Duftwassers gefragt. Alimar Botanicals.«
» Trina hat wirklich einen ausgezeichneten Riecher. Das Zeug stand auch auf ihrer Liste drauf.«
» Und es kommt sogar noch besser. Er hat der Frau gegenüber erwähnt, er hätte es zum ersten Mal in Paris entdeckt und zu seiner Freude festgestellt, dass es auch in New York, und zwar in einer Wellness-Boutique in der Madison Avenue mit einer Filiale in der Innenstadt zu kaufen sei. Einem Laden namens Bliss. An Trina hat er sich in dem Salon in der City herangemacht.«
» Ja, genau. Gucken Sie, ob Ihre Zeugin Yancy eine genauere Beschreibung geben kann.«
» Ich habe sie bereits gefragt und sie hat mir– Zitat– erklärt, es wäre ihr eine Ehre. Wie gesagt, die Frau ist einfach spitze, Dallas, mit Augen wie ein Falke. Sie hat ein Foto in seiner Brieftasche gesehen, als er das Geld zum Bezahlen herausgenommen hat. Meinte, es wäre eine alte Aufnahme gewesen, die sie an ihre eigene Jugend erinnert hätte. Von einer hübschen, jungen, braunhaarigen Frau. Sie meint, dass sie Yancy auch die Frau beschreiben kann.«
» Gute Arbeit, Baxter. Wirklich gute Arbeit. Dann bringen Sie die Spitzenfrau mal aufs Revier. Langsam kommt Bewegung in die Sache.« Mit harten, blitzenden Augen wandte sie sich wieder an Roarke .
» Jessica Forman Rice Abercrombie Charters.« Roarke warf seiner Gattin einen Memowürfel hin. » Vorsitzende des Verwaltungsrats. Sie ist heute Morgen zuhause und wird gerne mit dir sprechen. Falls sie selbst dir nicht weiterhelfen kann, wird sie den Menschen finden, der es kann.«
» Wirklich praktisch, dich zu kennen.«
» Und zwar in jeder Hinsicht hoffe ich.«
Das
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