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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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herauszufliegen. Und die Farbe, die Textur der lirica, die Intensität und Tiefe der drammatica waren einzigartig. Ihr Tonumfang…«
    Feuchtigkeit glänzte in seinen Augen, als er seine Finger an die Lippen presste und die Spitzen küsste. » Ich konnte ihr stundenlang zuhören, und das habe ich auch getan. Sie hat sich selber am Klavier begleitet, wenn sie zuhause war. Sie hat versucht, es mir beizubringen, aber…« Mit einem wehmütigen Lächeln hob er seine Hände hoch. » Ich hatte kein Talent für die Musik, wusste sie nur ungemein zu schätzen.«
    Solange er spräche, fügte er ihr keine Schmerzen zu, dachte Ariel. Sie musste ihn dazu bringen, dass er weitersprach. » Ist das eine Oper? Ich habe keine Ahnung von der Oper.«
    » Du hältst diese Musik wahrscheinlich für bieder, langweilig und altmodisch.«
    » Ich finde sie wunderschön«, sagte sie vorsichtig. » Nur habe ich bisher nie richtig zugehört. War sie Opernsängerin?« Fragen, dachte Ariel verzweifelt. Stell ihm irgendwelche Fragen, damit Zeit vergeht, wenn er dir eine Antwort gibt. » Und– und was ist ein Sopran? Ist das eine reiche Stimme mit, hm, einem großen Tonumfang?«
    » Allerdings, oh ja, das ist sehr gut. Ich habe viele Aufnahmen von ihr, aber die spiele ich nicht hier.« Er sah sich in dem Zimmer um. » Das wäre einfach nicht passend.«
    » Ich würde sie gerne singen hören. Ich würde gerne ihre reiche Stimme hören.«
    » Ach ja?« Sein Blick wurde verschlagen. » Du bist offenbar ein rechtes Cleverle. Das war sie auch.« Jetzt stand er wieder auf und griff sich erneut die Lötlampe.
    » Warten Sie! Warten Sie! Könnte ich sie nicht singen hören? Vielleicht würde ich es ja verstehen, wenn ich sie singen hören könnte. Wer war sie? Wer war– oh Gott, Gott, bitte!« Sie versuchte, sich der Flamme zu entziehen, als er die Lötlampe beinahe sanft an ihrem Arm hinuntergleiten ließ.
    » Wir werden uns später weiterunterhalten. Jetzt haben wir zu tun.«
    Eve ging direkt zu Feeney, als sie auf die Wache kam. » Brünette Frauen im Alter zwischen achtundzwanzig und dreiunddreißig, die an diesem Tag in New York gestorben sind. Wir brauchen Namen, die letzten bekannten Adressen, Todesursachen.«
    » Die Sterberegister aus der Zeit sind unvollständig«, meinte er. » Jede Menge Todesfälle wurden gar nicht registriert, und jede Menge Toter wurden nicht oder falsch identifiziert.«
    » Such trotzdem. Sie ist die Frau, die uns zu ihm führen wird. Ich werde auch noch mit Yancy sprechen, um zu sehen, ob er anhand der Beschreibung des Fotos aus der Brieftasche ein Phantombild erstellen kann.«
    Um Yancy noch ein wenig Zeit zu geben, ging sie erst zu Whitney und bat um zusätzliche Leute für die Observation der Met.
    » Okay. Ich brauche Sie um zwölf für eine Pressekonferenz.«
    » Commander…«
    » Falls Sie meinen, mir wäre nicht bewusst, unter welchem Druck Sie stehen, irren Sie sich.«
    Er sah genauso wütend aus wie sie. » Dreißig Minuten. Ich werde es auf dreißig Minuten begrenzen, aber wenn Sie nicht gerade unterwegs sind, um den Bastard festzunehmen, brauche ich Sie dort. Wir müssen uns der Flut entgegenstemmen.«
    » Zu Befehl, Sir.«
    » Bestätigen Sie einfach die Dinge, die Sie Nadine heute Morgen erzählt haben, und erklären, dass wir rund um die Uhr im Dienst sind, bis der Täter ergriffen ist. Außerdem erklären Sie bitte, dass wir zuversichtlich sind, dass Ariel Greenfeld lebendig gefunden wird.«
    » Das werde ich, Commander. Denn davon bin ich wirklich überzeugt.«
    » Lassen Sie das die Journalisten sehen. Oh, Lieutenant, falls ich mitbekomme, dass Sie ohne Mikrofon und Weste aus dem Haus gehen, ziehe ich Ihnen persönlich das Fell über die Ohren.«
    » Verstanden.«
    Es war ein bisschen ärgerlich, dass ihr offenkundig anzusehen war, dass sie erwogen hatte, die verdammte Weste zu vergessen. Sie hasste das verfluchte Ding. Zugleich aber hegte sie ehrlichen Respekt vor einem Mann, der seine Untergebenen so gut kannte wie er sie.
    Sie ging weiter in Yancys Abteilung und sah, dass er mit Baxters Spitzen-Frau zusammensaß. Er hatte sie bereits entdeckt, stand lächelnd auf und sagte etwas zu der Zeugin, bevor er ihr entgegenkam.
    » Ich glaube, wir machen Fortschritte. Sie hat ihn eindeutig erkannt, aber auf das Foto hat sie nur einen kurzen Blick geworfen. Wir sind noch bei der Arbeit, Dallas. Sie müssen mir mehr Zeit geben. Ich brauche einfach noch ein bisschen Zeit.«
    » Können Sie mir wenigstens schon

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