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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Unterbrechung oder Anzeichen von Ruhelosigkeit.
    » Wir glauben, dass alle diese Frauen, dreiundzwanzig Frauen, von ein und demselben Individuum entführt, gefoltert und ermordet worden sind. Wir glauben, dass es noch mehr als diese dreiundzwanzig gibt, die entweder nicht gemeldet, deren Leichen nicht gefunden oder die nicht auf diese Art getötet worden sind. Frauen, die ihm zum Opfer gefallen sind, bevor er diese besondere Methode bei Corrine Dagby entwickelt hat.«
    Sie machte eine kurze Pause, um sich zu vergewissern, dass die Blicke aller auf das Bild des ersten Opfers gerichtet waren. Dass die Aufmerksamkeit aller dem ersten bekannten Opfer galt.
    » Wie Sie Ihren Kopien der alten Akten entnehmen können, weist sein Vorgehen von Opfer zu Opfer nur minimale Unterschiede auf. Kopien der Akten von Morden, die ihm ebenfalls angelastet werden, werden später an Sie ausgeteilt.«
    Sie sah sich im Besprechungszimmer um und nahm auch noch die kleinste Regung ihrer Leute auf.
    » Sein Vorgehen ist typisch für einen Serientäter. Wir glauben, dass er seine Opfer mit großer Sorgfalt auswählt– sie haben alle dieselbe Altersgruppe, dieselbe Rasse, dasselbe Geschlecht und dieselbe Haarfarbe–, sie beobachtet und sich mit ihrer Routine und ihren Gewohnheiten befasst. Er weiß, wo sie leben, wo sie arbeiten, wo sie einkaufen, mit wem sie schlafen.«
    Abermals machte sie eine Pause und verlagerte ihr Gewicht. Die Sonnenstrahlen, die durch die Jalousien vor dem Fenster fielen, tauchten einen ihrer Arme in ein helles Licht.
    » Bisher wissen wir von dreiundzwanzig Frauen. Er hat sie alle sorgsam ausgewählt, wobei es abgesehen vom Alter und dem äußeren Erscheinungsbild keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen gibt. Keins der Opfer hat je einen Stalker angezeigt oder einer Freundin, Kollegin oder Verwandten gegenüber erwähnt, dass sie angemacht worden wäre oder irgendwie in Schwierigkeiten war. In sämtlichen Fällen haben die Opfer einen Ort verlassen und wurden nie wieder gesehen, bis man ihre Leichen fand.
    Er muss über ein privates Transportmittel verfügen, mit dem er seine Opfer an einen extra dafür vorgesehenen Ort verfrachtet. Es muss irgendein Privathaus oder etwas in der Richtung sein, denn wie bei Sarifina York hat er sich auch bei den anderen Frauen mehrere Tage Zeit gelassen, bis er sie schließlich getötet hat. Bei den bisherigen Ermittlungen haben die Rekonstruktion der zeitlichen Abläufe und die forensischen Untersuchungen ergeben, dass er sein zweites Opfer immer auswählt und entführt, bevor er mit dem ersten fertig ist, und es, bevor er das zweite Opfer tötet, genauso mit dem dritten macht.«
    Sie stellte die Berichte über die Ermittlungen am Fundort und des Pathologen, den Prozess der Folter und die Methode der Tötung vor.
    Roarke hörte, wie Callender, die elektronische Ermittlerin, leise » Meine Güte« murmelte, als sie die grausigen Details vernahm.
    » Es ist möglich, dass er sein Vorgehen entsprechend seinem jeweiligen Opfer unmerklich verändert«, fuhr Eve fort. » Dr. Miras Täterprofil zufolge passt er es genau an die Durchhaltekraft, die Schmerzempfindlichkeit, den Lebenswillen der Frauen an. Er ist vorsichtig, methodisch und geduldig. Höchstwahrscheinlich ein hochintelligenter erwachsener Mann. Er lebt allein und verfügt über ein regelmäßiges, wahrscheinlich ziemlich hohes Einkommen. Obwohl er immer Frauen wählt, gibt es keinen Hinweis darauf, dass er sie sexuell missbraucht.«
    » Immerhin ein kleiner Segen«, murmelte Callender, doch falls Eve es mitbekam, zeigte sie es nicht.
    » Sex, die Kontrolle und die Macht, die er dadurch erlangen könnte, sind für ihn nicht von Interesse. Sie sind für ihn keine sexuellen Wesen. Indem er nach Eintreten des Todes die Zeit, die er mit ihnen verbracht hat, in ihre Bäuche ritzt, kennzeichnet er sie als sein Eigentum. Genau wie durch die Ringe, die er ihnen an die Finger steckt.
    Es geht ihm um Besitz.« Sie blickte Mira an.
    » Ja«, stimmte die Psychologin mit dem weich gewellten sandfarbenen Haar ihr mit ruhiger Stimme zu. » Er sieht die Tötungen als– wenn auch unübliches– Ritual. Es ist sein Ritual, von der Auswahl und dem Stalking über die Entführung und die Folter, das Achten auf Details einschließlich der vergangenen Zeit, bis hin zu den Dingen, die er nach Eintreten des Todes mit den Frauen macht. Die Verwendung der Ringe weist auf ein intimes, besitzergreifendes Interesse hin. Sie gehören ihm. Höchstwahrscheinlich

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