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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Überstunden machen, wie Sie wollen, oder sich einfach freinehmen, um für Sie da zu sein.«
    » Gut.«
    » Von meinen Leuten habe ich McNab und Callender auf die Geräte angesetzt. McNab kennt Ihren Rhythmus und wird nicht jammern, wenn er irgendwelche Botendienste übernehmen muss. Und Callender ist wirklich gut. Sie übersieht nie auch nur die kleinste Kleinigkeit.«
    » Ich habe Baxter, Trueheart, Jenkinson und Powell einbestellt.«
    » Powell?«
    » Wurde vor ungefähr drei Monaten vom fünfundsechzigsten Revier hierher versetzt. Ist seit zwanzig Jahren dabei. Verbeißt sich in einen Fall, bis er zu den Knochen kommt. Als uniformierte Beamte habe ich Harris und Darnell beantragt. Sie sind beide grundsolide Cops. Aber vor allem werde ich auch Newkirk einsetzen. Weil er als Erster bei der Leiche war und die alten Fälle kennt.«
    » Wenn er wie sein Vater ist, ist er ein guter Cop.«
    » Ich glaube, schon. Tibble, Whitney und Mira sind inzwischen sicher auf dem Weg.«
    Sie trat einen Schritt zurück. » Als Erstes werde ich ihnen von dem neuen Fall berichten. Willst du dann übernehmen und ihnen erklären, was damals abgelaufen ist?«
    Feeney schüttelte den Kopf. » Mach du das. Vielleicht hilft es mir, die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.« Er zog ein Buch aus seiner Tasche und drückte es ihr in die Hand. » Meine Originalnotizen von damals. Ich habe mir eine Kopie davon gemacht.«
    Sie wusste, dass er ihr damit nicht nur sein Notizbuch, sondern auch das Kommando überließ. Eine Geste, bei der sich ihr Herz zusammenzog. » Willst du es so haben?«
    » Es ist so, wie es ist. So, wie es sein soll.« Als die anderen Cops den Raum betraten, wandte er sich ab.
    Sie schnappte sich einen der Uniformierten, wies ihn an, die Kopien zu verteilen, und studierte dann die Tafel, die von Peabody und Roarke eingerichtet worden war.
    All diese Gesichter, dachte sie. All dieser fürchterliche Schmerz.
    Wie sah sie aus, die Frau, die jetzt in seinen Händen war? Wie hieß sie? Suchte irgendwer nach ihr?
    Wie lange hielte sie wohl durch?
    Als Whitney mit Mira hereinkam, ging Eve auf die beiden zu. Was für einen Kontrast die beiden bildeten! Der breitschultrige Mann mit der dunklen Haut, dem die Jahre der Befehlsgewalt ins Gesicht gegraben waren, und die ruhige, liebreizende Frau in dem eleganten, blasspinkfarbenen Kostüm.
    » Lieutenant. Der Chief ist unterwegs.«
    » Ja, Sir. Das Team ist bereits vollständig. Dr. Mira, in jedem Paket sind auch Kopien Ihres ursprünglichen Täterprofils enthalten, aber falls Sie noch etwas mündlich hinzufügen möchten, steht Ihnen das natürlich frei.«
    » Ich würde gern die damaligen Akten noch einmal lesen.«
    » Ich werde sie Ihnen zukommen lassen. Möchten Sie etwas sagen, Sir?«
    » Fangen Sie an, Dallas.« Er trat einen Schritt zur Seite, als Tibble den Raum betrat.
    Der Polizeichef war ein großer und– wie Eve immer dachte– unglaublich gefasster Mann. Nicht leicht zu durchschauen, aber genau dank dieser Eigenschaft hatte er es wahrscheinlich auf der Karriereleiter derart weit gebracht. Er machte Politik– was ein notwendiges Übel war–, fand aber auch immer einen Weg, um für seine Untergebenen das Beste herauszuschlagen.
    Seine dunkle Haut, die dunklen Augen und der dunkle Anzug waren Teil seiner unglaublichen Präsenz. Dazu kamen die durchdringende Stimme und die ausgeprägte Willenskraft.
    » Chief Tibble.«
    » Lieutenant. Ich bitte um Verzeihung, falls sich der Beginn dieser Besprechung meinetwegen verzögert hat.«
    » Nein, Sir, wir sind noch im Zeitplan. Falls Sie jetzt bereit sind?«
    Er nickte einfach stumm, ging ans Ende des Raums und blieb dort als schweigender Beobachter stehen.
    Eve nickte Peabody zu, trat ans Kopfende des großen Tischs und hinter ihr erschien ein Foto auf dem Monitor.
    » Sarifina York«, setzte sie an. » Zum Zeitpunkt ihres Todes achtundzwanzig Jahre alt.«
    Das Opfer kam für sie zuerst, erkannte Roarke . Sie prägte den anwesenden Cops ihr Bild und ihren Namen ein. Damit sie alle an sie dächten und sich an sie erinnerten, wenn die Routine, die Bearbeitung von Datenbergen, die lange Arbeitszeit und die Frustration begannen.
    Genau, wie sie sich nach der Betrachtung der folgenden Aufnahmen allzeit daran erinnern würden, was ihr Grauenhaftes widerfahren war.
    Sie ging sie alle durch, jedes Opfer, jeden Namen, jedes Alter, jedes Gesicht, die Bilder ihres Leids. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, doch es gab nicht die kleinste

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