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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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soll, hätte ich dir davon erzählt. Ich hätte nichts getan, ohne es dir vorher zu sagen.«
    Das stimmte, er wusste es und kämpfte gegen seinen eigenen Zorn und seine eigene Angst. Es stimmte. Doch es war nur ein bescheidener Trost.
    » Trotzdem wirst du diese Sache ungeachtet meiner Gedanken und Gefühle durchziehen, wenn du denkst, dass du das musst.«
    » Ja.«
    Er sah sie wieder an. » Auch wenn es mich fast umbringt, würde ich dich wahrscheinlich nicht so lieben, wenn du anders wärst.«
    Sie atmete vorsichtig aus. » Und ich würde dich wahrscheinlich nicht so lieben, wenn du nicht verstehen würdest, dass ich nicht anders sein kann.«
    » Tja, dann.«
    » Es tut mir leid. Ich weiß, wie schwer das für dich ist.«
    » Das weißt du.« Jetzt kehrte er zu ihr zurück. » Das weißt du auf jeden Fall, nur verstehst du nicht den wahren Grund für meine Wut. Aber wie könntest und vor allem warum solltest du das auch?« Er berührte ihr Gesicht. » Ich wäre nicht so wütend gewesen, wenn ich nicht so verdammt lange gebraucht hätte, um zu erkennen, dass dieser Kerl nicht mich, sondern dich ins Visier genommen hat.«
    » Tja, Kumpel, es geht eben nicht immer im Leben nur um dich.«
    Wie sie gehofft hatte, verzog er seinen Mund zu einem Lächeln, sah sie aber weiter durchdringend an. » Wir werden ausführlich darüber sprechen, falls du dieses Wissen nutzen und dich ihm als Köder bieten willst.«
    » Ja. Versprochen.«
    » Also gut, dann. Jetzt müssen wir ins Bett. Keine Widerrede, Lieutenant. Es ist beinahe zwei und ich nehme an, dass du um fünf schon wieder aufstehen willst.«
    » Ja, okay. Machen wir kurz die Augen zu.«
    Sie ging mit ihm, konnte aber nicht verhindern, dass der Ball, den er ihr zugeworfen hatte, weiter durch ihre Gedanken sprang. » Mir geht noch immer diese Sache durch den Kopf«, setzte sie an. » Die Vorstellung, dass der Kerl es vielleicht auf mich abgesehen hat. Mir gehen alle möglichen Informationen und Vermutungen durch den Kopf.«
    » Da ich in diesem Fall seit zwei Tagen und drei Nächten an deiner Seite bin, habe ich eine ungefähre Ahnung davon, welches Gedränge momentan in deinem Schädel herrscht.«
    » Ja, aber weißt du– Gott, ich werde schon zur Frau, noch bevor ich die Worte ausspreche.«
    » Bitte, das musst du um jeden Preis verhindern.«
    » Ich meine es ernst.« Ein bisschen verlegen stopfte sie die Hände in die Taschen ihrer Jeans. » Genau wie andere Frauen, die bei irgendwelchen Themen ständig von vorn anfangen, kann auch ich jetzt einfach nicht mehr loslassen. Bald fange ich bestimmt noch an zu überlegen, welcher Lippenstift am besten zu meinem Teint aussieht. Oder welche Schuhe zu meinem Outfit am schicksten sind.«
    Er schüttelte lachend seinen Kopf. » Ich glaube nicht, dass es tatsächlich so weit kommen wird.«
    » Falls ich je in diese Richtung gehe, zieh mich aus dem Verkehr. Okay?«
    » Okay.«
    » Aber was ich sagen muss– was wirklich lästig ist–, ist, dass ich noch nicht mal weiß, ob unsere Vermutung richtig ist. Schließlich bin ich alles andere als versessen darauf, in das Haus von irgendeinem Kerl zu gehen, um dort eine Party für ihn zu planen oder ihm Samba beizubringen.«
    » Du bist oft genug in fremden Häusern, um Leute zu befragen oder ihre Zeugenaussagen aufzunehmen.«
    » Okay, ja.« Sie schob sich die Haare aus der Stirn, als sie das Schlafzimmer betrat. » Aber ich bin nur selten alleine unterwegs, immer weiß irgendjemand, wo ich bin, und, Himmel, Roarke , ich bin ein Cop. Es wäre bestimmt nicht leicht für einen alten Mann, mich zu überwältigen.«
    » Was die Herausforderung noch größer macht. Was den Reiz für ihn bestimmt erhöht.«
    » Das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen.«
    » Er hätte heute statt Ariel Greenfeld auch dich als Dritte holen können. Er hätte auch statt ihr dich in den letzten Tagen oder vielleicht Wochen beobachten können, und hätte sich dann heute vielleicht dich geschnappt.«
    » Nein, das hätte er nicht gekonnt.« Und genau das war der Grund, erkannte sie, während sie aus ihren Kleidern stieg, aus dem sie nicht zur Ruhe kam. Er musste es verstehen, akzeptieren, sich entspannen. » Denk doch mal darüber nach. Ich war seit Freitagabend kaum einmal eine Stunde allein. Wenn ich nicht zuhause oder auf der Wache war, war ich mit Peabody zusammen. Vielleicht meinst du, dass es ihm gelingen könnte, mich zu überwältigen, aber zwei Polizistinnen auf einmal? Das bekäme er bestimmt nicht

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