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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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rauszuwerfen, ja?«
    » Du bist diejenige, die total voreingenommen ist.«
    » Du konntest es schon vor zehn Jahren nicht mit mir aufnehmen«, schrie sie zurück. » Und jetzt kannst du es noch viel weniger.«
    » Willst du es drauf ankommen lassen, Kleine?«
    » Wenn du dich mit mir streiten willst– das kannst du haben. Wenn der Fall abgeschlossen ist. Wenn du dann immer noch diesen Furz quer sitzen hast, zerre ich dich gerne vor die Tür, damit du Luft ablassen kannst. Was zum Teufel ist nur mit dir los?«
    Ihre Stimme wurde etwas rau und dadurch wurde ihrer beider Unglück noch verstärkt. » Du kommst einfach hier rein, stocksteif und motzig, und lässt noch nicht mal zu, dass ich mich bei dir entschuldige. Du fällst einfach über mich her und erlaubst noch nicht einmal, dass ich mich bei dir dafür entschuldige, dass ich alles vermasselt habe.«
    » Du hast nichts vermasselt, gottverdammt. Ich habe es verbockt.«
    » Super. Prima. Dann haben wir eben beide Mist gebaut.«
    Als ihm die Luft ausging, sank er zurück auf seinen Stuhl. » Vielleicht, aber ich bin schon länger bei dem Trupp als du.«
    » Jetzt geht es also darum, dass du einen höheren Rang hast und deswegen mehr verbocken kannst? Super. Prima«, wiederholte sie. » Soll ich vielleicht noch vor dir salutieren, damit du dich besser fühlst?«
    » Nein, verflucht, dann fühle ich mich ganz bestimmt nicht besser.« Er stieß einen müden Seufzer aus, der ihrem Zorn etwas von seiner Schärfe nahm.
    » Was willst du, Feeney? Was soll ich sagen?«
    » Du sollst gar nichts sagen, sondern mir einfach zuhören. Ich habe mich von dieser Sache fertigmachen lassen. Dieser Kerl ist mir entwischt, und das hat mich fertiggemacht. Dabei habe ich dir beigebracht– oder etwa nicht?–, dass man sie nicht alle kriegen kann und es sich nicht zu sehr zu Herzen nehmen darf, wenn man das Puzzle nicht zusammensetzen kann, obwohl man sein Bestes gegeben hat.«
    » Ja, das hast du mir beigebracht.«
    » Nur habe ich diesmal selber nicht auf mich gehört. Weshalb mir die Galle hochgekommen ist.« Er presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. » Du hast eine neue Spur gefunden, und statt mich draufzustürzen und ihr nachzugehen, habe ich dich fertiggemacht. Weil ein Teil von mir noch immer denkt: Habe ich das übersehen? Habe ich das damals übersehen und sind deshalb alle diese Frauen tot?«
    » Du weißt, dass die Antwort Nein ist, Feeney. Und ja, inzwischen ist mir klar, dass es nicht immer reicht, wenn man so etwas weiß. Wie gut war ich vor neun Jahren?«
    » Du warst damals noch nicht lange dabei.«
    » Das habe ich dich nicht gefragt. Wie gut war ich damals?«
    Er trank wieder einen Schluck Kaffee und blickte zu ihr auf. » Du warst damals schon die Beste, mit der ich je zusammengearbeitet habe.«
    » Ich habe mit dir zusammen in dem Fall ermittelt, war Tag und Nacht an deiner Seite, habe jeden deiner Schritte mitgemacht. Wir haben es damals nicht übersehen, Feeney. Es war damals einfach noch nicht da. Es gab damals keine Aussagen und Beweise, die darauf hingedeutet hätten, dass es dieses Muster gibt. Falls er die Frauen oder einige von ihnen auch damals schon auf diese Art geködert hat, gab es damals nicht den mindesten Hinweis darauf.«
    » Ich habe mir gestern noch einmal alle alten Akten angesehen. Ich weiß, was du mir sagen willst. Was ich sagen will, ist, dass das der Grund gewesen ist, aus dem ich über dich hergefallen bin.«
    Er dachte daran, was seine Frau am Vorabend gesagt hatte. Dass er sich mit Dallas angelegt hätte, weil sie ein Teil seiner Familie war. Dass sie sich von ihm hatte niedermachen lassen, weil er für sie ein Teil ihrer Familie war. Denn seiner Sheila zufolge droschen nur die Mitglieder einer Familie derart regelmäßig und gedankenlos aufeinander ein.
    » Außerdem hat es mir nicht gefallen, dass du mir erklärt hast, dass ich eine Pause machen soll«, murmelte er verschämt. » Dass du mir erklärt hast, ich bräuchte ein Nickerchen, als wäre ich ein alter Opa.«
    » Du bist sogar mehrfacher Opa, oder etwa nicht?«
    Seine Augen fingen an zu blitzen, doch mischte sich dabei leichte Belustigung in seinen Zorn. » Pass auf, was du sagst, Kleine.«
    » Ich hätte vor dem Briefing mit dir über die neue Spur sprechen sollen. Das hätte ich auf jeden Fall«, beharrte sie auf ihrem Standpunkt, als sie sein Kopfschütteln sah. » Genau, wie du hättest wissen sollen, dass ich das auch getan hätte, hätten sich die Dinge

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